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018 - Der Schatz der toten Seelen

018 - Der Schatz der toten Seelen

Titel: 018 - Der Schatz der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Triumph sein…
    ***
    Nimu Brass trat näher an den Gefangenen heran. Er riß Roy Cassidy die Taucherbrille herunter. Der Junge bebte vor Angst.
    »Bitte!« preßte er verzweifelt hervor. »Bitte, laß mir mein Leben!«
    Der bärtige Kapitän lachte grausam. »Weiß du, wie viele Menschen mich schon angefleht haben, ich solle ihr Leben verschonen? Hunderte. Und keiner kam davon.« Nimu Brass sagte das voller Stolz.
    Roy stiegen Tränen in die Augen. »Du gottverdammter Teufel!«
    schrie er.
    »Ja!« lachte der Geisterkapitän. »Auch getobt haben sie. Doch genützt hat es ihnen nichts. Vielen von ihnen habe ich eigenhändig den Strick um den Hals gelegt, und es war mir ein großes Vergnügen, das Faß unter ihren Füßen wegzutreten.«
    Nimu Brass rief einen Piraten zu sich. Er befahl ihm, Faß und Strick für die Hinrichtung vorzubereiten. Roy Cassidy glaubte vor Angst den Verstand zu verlieren. Alles in ihm lehnte sich gegen das bevorstehende Ende auf.
    Er wollte nicht sterben. Aber wie sollte er verhindern, daß ihn Nimu Brass aufknüpfte?
    »Wir dachten, der Schatz gehört niemandem mehr!« stieß Roy aufgeregt hervor. »Ihr könnt mich doch nicht dafür bestrafen, daß ich mit meinen Freunden nach dem Gold tauchte.«
    »Und ob wir das können, du wirst es gleich sehen!« blaffte Nimu Brass. »Niemand darf sieh ungestraft an unserem Eigentum vergreifen.«
    »Es liegt doch noch alles auf dem Meeresgrund.«
    »Ja, weil wir dich daran gehindert haben, das Gold fortzubringen.«
    Der Strick baumelte bereits vom Mast herunter. Der Pirat, der von Nimu Brass den Befehl erhalten hatte, alles für die Hinrichtung vorzubereiten, rollte soeben ein Faß heran.
    Roy Cassidy schauderte. Eiskalt lief es ihm über den Rücken.
    Seine Situation war aussichtslos. Selbst konnte er sich nicht retten, und auf fremde Hilfe brauchte er nicht mehr zu hoffen. Sie würde auf jeden Fall zu spät kommen.
    Der Junge fühlte sich elend.
    »Fertig!« meldete der Pirat, als das Faß unter der Schlinge stand.
    Nimu Brass wies auf den Jungen. »Bindet ihn los!«
    Zwei Piraten eilten herbei. Kalte Finger berührten Roy. Das Tau löste sich und gab ihn frei. Nimu Brass zückte seinen Dolch. Für einen Moment dachte Roy, der Kapitän würde ihn nun doch nicht aufhängen, sondern erstechen.
    Nimu Brass schob den Dolch unter den Gurt, der die Preßluftflaschen auf Roy Cassidys Rücken hielt. Er schnitt ihn durch und sagte: »So, und nun stellt ihn auf das Faß!«
    Hoch loderte in Roy die Panik auf. Er war entschlossen, bis zum letzten Atemzug um sein Leben zu kämpfen. Es war ihm unmöglich, sich widerstandslos in sein Schicksal zu fügen.
    Er ließ sich fallen, packte das Bein eines Piraten und wuchtete sich mit der Schulter dagegen. Der Seeräuber verlor das Gleichgewicht. Er fiel um, und Roy Cassidy federte durch diese Lücke aus dem Kreis. Mehrere Hände versuchten ihn gleichzeitig zu packen und zurückzureißen, doch er hatte Glück. Kein Griff war fest genug, um ihn zu halten.
    Er hetzte über das Deck.
    »Laßt ihn nicht entkommen!« schrie Nimu Brass. »Holt ihn zurück! Er muß hängen!«
    Auf dem Deck wimmelte es nur so von Piraten. Roy schlug einen Haken nach dem andern. Er rempelte Gegner um, schlug sie mit seinen Fäusten nieder, wich ihnen aus.
    Es hatte den Anschein, als würde ihm die Flucht gelingen. Er wollte von Bord springen und schwimmend das Weite suchen; das war natürlich nicht ungefährlich, denn kein Mensch kann unbegrenzt lange schwimmen.
    Vielleicht würde er entkräftet untergehen und ertrinken, aber das war ihm lieber, als von Nimu Brass aufgehängt zu werden.
    Von oben stürzte sich ein Seeräuber auf ihn. Der Kerl riß Roy nieder. Atemlos rollte Roy Cassidy herum. Er zog die Beine an und schleuderte den bleichen Gesellen von sich, dann sprang er auf und setzte die Flucht fort.
    Zwei Piraten versperrten ihm den Weg. Roy wich einem aus und hämmerte dem andern seine Faust gegen das Kinn. Während der Kerl zusammensackte, hetzte Roy an ihm vorbei.
    Er erreichte die Reling. Du schaffst es! schrie es ihn ihm. Mein Gott, du schaffst es!
    Kraftvoll stieß er sich ab. Er wollte in hohem Bogen ins Meer springen. Da hechtete ein Geisterpirat nach seinen Beinen, umklammerte sie und riß Roy Cassidy zurück.
    Der Junge schrie verzweifelt auf. Hart schlug er auf die Planken.
    Er wollte sich sofort wieder freikämpfen, doch diesmal schaffte er es nicht mehr.
    Finger wie Stahlklammern schlossen sich um seine Arme. Er wurde hochgezerrt

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