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018 - Der Schatz der toten Seelen

018 - Der Schatz der toten Seelen

Titel: 018 - Der Schatz der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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und auf die Beine gestellt. Drei Piraten hielten den schwer keuchenden Jungen fest.
    Nimu Brass grinste zufrieden. Er stand unter der Schlinge, die vom Mast baumelte, und befahl mit schneidender Stimme:
    »Bringt ihn her!«
    Roy stemmte sich trotzig dagegen. »Ich will nicht!« brüllte er.
    »Ich will nicht sterben!«
    »Auf das Faß mit ihm!« kommandierte der Geisterkapitän.
    »Bitte!« schrie Roy verzweifelt, »tut es nicht! Bitte…!«
    Sie stellten ihn unbarmherzig auf das Faß, und Nimu Brass legte ihm die Schlinge um den Hals. Er zog den Knoten nach unten und richtete ihn so, daß er seitlich abstand.
    Und dann setzte der Geisterkapitän seinen Fuß an das Faß…
    ***
    Auf ihrem Weg entdeckten sie immer wieder Monolithen.
    Manche waren schon von weitem gut zu sehen. Andere waren verborgen und oft nur zufällig zu erkennen.
    Cruv erzählte aus seinem Leben. Für Roxane grenzte es an ein Wunder, daß der Gnom immer noch lebte. Es war unglaublich, was dem Kleinen schon alles widerfahren war.
    Unzählige Fußangeln und Fallstricke waren ihm oftmals um ein Haar zum Verhängnis geworden. Daß es ihm bisher geglückt war, alle Gefahren zu meistern, konnte er selbst kaum verstehen….
    »Heute wäre es mit mir zu Ende gegangen, wenn du mich nicht gerettet hättest«, sagte Cruv abschließend.
    Die Hexe aus dem Jenseits lächelte gütig. »Ich bin von nun an dein Schutzengel, wenn du möchtest.«
    »Oh, das würde mir schon gefallen…«
    »Aber?«
    »Nun ja, du wirst nicht ewig auf Coor bleiben.«
    »Das ist richtig Ich werde zur Erde zurückkehren.«
    »Damit bin ich dann wieder meinem Schicksal überlassen.«
    »Ich könnte dich mitnehmen«, sagte Roxane.
    »Auf die Erde?« Cruv riß die Augen auf.
    »Könntest du dir vorstellen, auf der Erde zu leben?«
    Der Gnom strahlte. »Ich kann überall besser leben als hier. Aber ich komme von Coor nicht weg.«
    »Nicht ohne Hilfe«, schränkte Roxane ein. »Wenn ich dich dabei unterstütze, schaffst du es.«
    Cruvs Augen glänzten. »Wäre das schön. Ein Leben ohne Gefahren. Ich brauchte endlich keine Angst mehr zu haben… Ich würde dir auf der Erde bestimmt nicht zur Last fallen, Roxane.«
    »Das weiß ich. Ist es also abgemacht? Kommst du mit mir, wenn ich Coor verlasse?«
    Der Gnom lachte. »Ich wüßte nicht, was ich lieber täte.«
    Roxane streckte ihm die Hand entgegen. Er schlug begeistert ein. Doch seine Freude ebbte rasch wieder ab. Es lag noch soviel Zeit zwischen jetzt und dem Tag, an dem Roxane Coor verlassen würde. So vieles würde bis dahin noch passieren. Tödliche Gefahren würden erst zu meistern sein, und Cruv wagte nicht, mit Roxane und deren Freund Mr. Silver den Weg zum Tunnel der Kraft zu beschreiten.
    Das bedeutete, daß er allein zurückbleiben mußte.
    Wieder würde er allein und schutzlos allen Gefahren ausgesetzt sein. Er würde Bange auf die Rückkehr der beiden warten. Doch es war mehr als fraglich, ob sie wiederkommen würden.
    Es war nicht leicht, den vielschichtigen Gefahren, die auf dem Weg zum Tunnel der Kraft lauerten, zu trotzen. Es war durchaus möglich, daß Roxane und Mr. Silver den Tunnel nie erreichten. Es bestand aber auch die Möglichkeit, daß er, Cruv, nicht mehr lebte, wenn die beiden es schafften, zurückzukommen.
    Bestand also kein Grund, sich jetzt schon auf etwas zu freuen, das möglicherweise nie passieren würde?
    »Was bedrückt dich, Cruv?« fragte Roxane.
    Er sagte er ihr.
    »Ich würde an deiner Stelle nicht allein zurückbleiben«, meinte die Hexe aus dem Jenseits.
    Der Gnom schaute sie entgeistert an. »Kein Gnom hat je seinen Fuß auf diesen Weg gesetzt.«
    »Dann bist du eben der erste Gnom, der daß tut«, sagte Roxane.
    Cruv schüttelte heftig den Kopf. »Dazu fehlt mir der Mut.«
    »Auch dann, wenn Mr. Silver und ich dir versprechen, gut auf dich aufzupassen?«
    »Du weißt nicht, was auf diesem Weg auf euch wartet. Ihr werdet genug damit zu tun haben, euch um euch selbst zu kümmern.«
    »Wenn du allein auf unsere Rückkehr wartest, birgt das doch auch eine Menge Gefahren für dich in sich, oder?«
    »Das stimmt, aber nirgendwo konzentriert sich die Gefahr so sehr wie auf diesem Weg.«
    »Stell dir doch mal vor, du würdest es schaffen dich mit uns zum Tunnel der Kraft durchzukämpfen. Könnten in dem Tunnel nicht auch Kräfte für dich abfallen?«
    »Das weiß ich nicht. Darüber hat sich bestimmt noch kein Gnom den Kopf zerbrochen.«
    »Würdest du nicht gern stärker sein?«
    »Was für eine Frage.

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