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018 - Der Schatz der toten Seelen

018 - Der Schatz der toten Seelen

Titel: 018 - Der Schatz der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ausgefressen?«
    »Ich bin kein Detektiv für gewöhnliche Fälle, Mr. MacKenzie«, klärte ich den Bürgermeister auf. »Ich bin auf einem Spezialgebiet tätig.«
    »Interessant. Auf welchem?«
    »Ich kämpfe gegen Geister und Dämonen – und Ihr Sohn und seine Freunde hatten heute auf dem Meer einen Zusammenstoß mit solchen Wesen.«
    MacKenzie nahm zwar nicht an, daß ich ihn auf den Arm nehmen wollte, aber es fiel ihm schwer, zu verstehen, was ich sagte. Es war ja auch wirklich starker Tobak, den ich ihm da ohne Vorwarnung vorsetzte. Er wischte sich über die Augen.
    »Moment mal, Mr. Ballard. Wie war das eben?«
    Ich wiederholte, was ich gesagt hatte und berichtete, was sich ereignet hatte. Während ich sprach, wich langsam die Farbe aus dem Gesicht des Bürgermeisters.
    Wieder fuhr er sich mit der Hand über die Augen. »Roy von Geisterpiraten entführt!« sagte er erschüttert. »Mein Gott, das darf’s doch nicht geben!«
    »Tja, leider sind das alles Tatsachen, Mr. MacKenzie«, bemerkte ich.
    Ich sah ihm an, wie er das Problem geistig in den Griff zu bekommen versuchte. »Man muß etwas unternehmen«, murmelte er. »Was schlagen Sie vor, Mr. Ballard? – Wieso wußten Sie, daß es zu solch schrecklichen Ereignissen in Cullkirk kommen würde?«
    Ich lächelte. »Das wußte ich nicht. Ich bin kein Hellseher. Ein Freund von mir, Frank Esslin, arbeitet zusammen mit Marvin Nelson für die Weltgesundheitsorganisation. Ich bin Nelsons Gast. In seinem Haus erfuhr ich zufällig, was die drei Jungen vorhatten.«
    Der Bürgermeister seufzte schwer. »Wenn ich denke, daß die Geisterpiraten statt Roy Cassidy meinen Jungen hätten erwischen können… Wir müssen Roys Vater benachrichtigen. Der arme Kerl wird aus allen Wolken fallen.«
    Phil MacKenzie griff nach dem Telefonhörer und wählte eine Nummer. Am anderen Ende des Drahtes meldete sich jemand.
    Nicht Cary Cassidy, Roys Vater. Den mußte MacKenzie erst verlangen.
    Als er ihn an der Strippe hatte, sagte er: »Cary, hier ist Phil. Kannst du zu mir kommen? Ich muß mit dir reden… Ja, sofort… Natürlich ist es wichtig… Ach, vergiß das Fest vorläufig. Wir haben im Moment andere Sorgen.«
    Der Bürgermeister legte auf. Er sagte, Cary Cassidy würde in wenigen Augenblicken hier sein.
    »Sind Sie in der Lage, eine kleine Suchmannschaft zusammenzustellen, Mr. MacKenzie?« fragte ich. »Sie sollte aus Männern bestehen, auf die man sich verlassen kann, die zwar Mut haben, aber nicht zuviel riskieren. Disziplinierte Leute sollten es sein. Denn wenn ein wilder Haufen Jagd auf die Geisterpiraten macht, gibt es eine Katastrophe, wie es sie in Cullkirk noch nie gegeben hat.«
    »An wieviele Männer denken Sie?« wollte der Bürgermeister wissen.
    »Zehn, fünfzehn.«
    MacKenzie nickte. »Ich werde sehen, was sich machen läßt. – Und der Schatz?«
    »Den können Sie heben lassen. Jimmy kann den Leuten, die Sie für die Bergung bestimmen, die Stelle zeigen, wo das Gold liegt.«
    Der Bürgermeister kratzte sich hinter dem Ohr. »Wenn bloß nicht so viele Reporter in Cullkirk wären. Sie werden alles, was sie erfahren, furchtbar aufbauschen und in die Welt hinausposaunen. Das gefällt mir nicht. Cullkirk im Zusammenhang mit nacktem Horror, das ist nicht gerade schön.«
    »Ihr Dorf wird dadurch über die Landesgrenzen hinaus bekannt werden.«
    »Auf eine solche Popularität verzichten wir gern. – Meinen Sie nicht, daß wir auch Schutzmaßnahmen treffen sollten, Mr. Ballard? Könnte es nicht passieren, daß die Geisterpiraten im Hafen von Cullkirk einlaufen, um sich ihr Gold wiederzuholen?«
    »Die Möglichkeit besteht natürlich.«
    »Wie kann man sich davor schützen?«
    »Nimu Brass und seine Mannschaft können nur Spezialisten aufhalten«, sagte ich.
    »Sie denken an sich und Ihre Freunde.«
    »Richtig. Jemand anders hat gegen die Geisterpiraten keine Chance. Deshalb rate ich: Sollten meine Freunde und ich nicht zur Stelle sein, wenn die Geisterpiraten auftauchen, darf sich niemand in den Weg stellen.«
    »Dann bringen sie das Gold aber wieder in ihren Besitz.«
    »Da kann man eben nichts machen. Wenn sie jemand an ihrem Vorhaben zu hindern versucht, der noch nie gegen solche Aggressoren gekämpft hat, kann es passieren, daß Nimu Brass den Befehl gibt, Cullkirk dem Erdboden gleichzumachen.«
    »Da sollen sie lieber den Schatz wieder mitnehmen.«
    »Der Meinung bin ich auch«, sagte ich.
    Cary Cassidy traf ein. Während ich dem großen, breitschultrigen Mann so

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