018 - Schrei, wenn der Werwolf kommt!
verglich dieses Bild von einer Frau mit dem, was er zu Hause hatte.
Seine Frau schnitt bei diesem Vergleich nicht sonderlich gut ab.
Elga hatte dem Polizisten gestattet, die Jacke abzulegen.
Er saß in Hemdsärmeln am Tisch. In der Schulterhalfter steckte eine großkalibrige Waffe.
Man hatte beschlossen, diese Vollmondnacht durchzuwachen.
Es war nicht ratsam, zu Bett zu gehen und möglicherweise im Schlaf überrascht zu werden.
Um die Zeit totzuschlagen, spielten Elga Blakely und der Sergeant Dame.
Elga spielte äußerst unkonzentriert. Das war verständlich.
»Verzeihen Sie, dass ich so schlecht spiele«, sagte Elga mit einem verlegenen Lächeln. Sie zuckte mit den wohlgerundeten Schultern. »Ich muss immer an ... ihn denken.«
Der Polizist winkte lächelnd ab. »Es macht doch nichts. Das Spiel soll Sie ja nur ablenken.«
»Das vermag es aber nicht.«
»Wollen Sie aufhören?«
»Ich weiß nicht, was ich will... Was meinen Sie — ob er hierherkommt?«
Der Polizist schauderte und zuckte die Achseln. »Keine Ahnung, Ma’am. Kann sein. Kann auch nicht sein. Wir wollen hoffen, dass er nicht kommt.«
Elga Blakely seufzte. »Ja. Das wollen Wir hoffen.«
Doch der Werwolf war schon da.
Er kam durch die geschlossene Terrassentür.
Er kam mit einem fürchterlichen Gebrüll. Er sprang durch das Glas in den Raum. Die Scheibe zerplatzte in tausend Scherben.
Das drohende Monstrum heulte.
Elga Blakely schnellte mit einem spitzen Schrei hoch.
Der Polizist sprang ebenfalls entsetzt senkrecht vom Stuhl.
Seine Hand glitt augenblicklich zur Schulterhalfter.
Doch ehe er die Waffe herausreißen konnte, sprang ihn der Wolfsmensch mit entsetzlichem Gebrüll an.
Ein schrecklicher Hieb traf den Polizisten im Gesicht. Er taumelte, fiel zurück, warf den Tisch um, auf dem das Damespiel stand.
Elga Blakely wankte benommen ein paar Schritte zurück.
Der Polizist fing sich am Bücherregal. Er stemmte sich davon ab und sprang den Werwolf mutig an.
Die Bestie haschte mit den Pfoten nach dem Sergeant. Der Polizist blockte einige Schläge ab und schaffte es sogar, mit seinen großen Fäusten die Schnauze des blutgierigen Tieres zu treffen.
Doch die Schläge zeigten keine Wirkung.
Der Werwolf packte den Polizisten, riss ihn hoch und wirbelte ihn durch die Luft. Eine Stehlampe ging zu Bruch. Ein fahrbares Tischchen zerbrach. Ein Zeitungsständer kippte um. Papiere rutschten über den Boden.
Der Polizist hatte Mühe, wieder auf die Beine zu kommen.
Der Werwolf war ungemein kräftig. Und er war verblüffend flink.
Die Pistole war während des Fluges aus der Schulterhalfter geglitten und hinter einen Schrank gepoltert.
Nun war der Polizist der reißenden Bestie auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
Elga Blakely sah dem ungleichen Kampf versteinert zu.
Vielleicht hätte sie es geschafft, vor dem Werwolf zu fliehen. Vielleicht hätte sie es geschafft, das Haus zu verlassen und die Straße zu erreichen.
Doch sie war unfähig, sich zu bewegen.
Sie musste zusehen, wie der Werwolf den Sergeant niedermachte.
Die halbe Einrichtung war bereits demoliert. Auf dem Boden lagen Glasscherben. Zerbrochene Flaschen glitzerten im Licht der Lampe.
Mittendrin wälzten sich der Werwolf und der Polizist.
Die beiden keuchten. Die Bestie knurrte und hechelte. Mehrmals versuchte das schreckliche Tier zuzubeißen. Dem Sergeant war es jedes Mal mit knapper Mühe gelungen, sich vor den gefährlichen Reißzähnen der Bestie in Sicherheit zu bringen.
Das Ringen wurde immer mörderischer.
Der Widerstand des Polizisten erlahmte mehr und mehr.
Er hatte gegen das reißende Tier sehr bald keine Chance mehr.
Der Werwolf schlug mehrmals auf den Kopf des Sergeants ein.
Als der Polizist halb ohnmächtig war, warf die Bestie den Mann knurrend herum.
Seine Zähne hackten sich in das Genick des aufbrüllenden Mannes.
Ein knirschendes Geräusch war zu hören.
Dann war es unheimlich still.
Nun richtete die Bestie sich blitzschnell auf und wandte sich mit einem hungrigen Knurren der starren Frau zu.
***
»Darf ich mal telefonieren, Mr. Wood?« fragte Brad Cool und wies auf die drei Telefone.
»Selbstverständlich«, sagte der Filmproduzent.
Sowohl er als auch Candice Burke waren hochgradig nervös. Die beiden warteten auf die Katastrophe. Sie fürchteten das Auftauchen des Werwolfs. Es kostete sie Mühe, sitzen zu bleiben. Sie rauchten nahezu ununterbrochen.
Brad hatte Mitleid mit ihnen. Er hätte ihnen diese Nacht gern erspart. Aber das war
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