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0180 - Die Grabstein-Bande

0180 - Die Grabstein-Bande

Titel: 0180 - Die Grabstein-Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bepflanzten Blumenkästen her, die auf den Fensterbänken standen. Die Blüten leuchteten in allen Farben des Spektrums.
    Die Eltern der Kinder schienen noch nicht eingetroffen zu sein. Und wenn, dann sehr rar, ich sah kaum Wagen aus London und Umgebung.
    Die doppelflügelige Tür besaß oben einen Glaseinsatz. Wir waren noch immer blutbeschmiert, und die Frau hinter der Rezeption wurde bleich. Rasch zeigte ich ihr meinen Ausweis. Das Dokument beruhigte sie.
    »Ihre Kleidung ist auch angekommen. Wir haben sie in einem Zimmer deponiert.« Mit diesen Worten reichte sie mir den Schlüssel, den ich dankend in Empfang nahm.
    Im zweiten Stock fanden wir das Zimmer. Es war klein. Nur ein Bett stand darin. Dusche oder Toilette gab es nicht.
    Man hatte die Kleidung über die beiden Stühle gelegt.
    Suko und ich zogen uns um. Die Sachen paßten einigermaßen. Ich trug eine schwarze Cordhose, einen grauen, dünnen Pullover und eine Jacke in derselben Farbe.
    Suko war ähnlich gekleidet. Das Zimmermädchen versorgte uns mit einer Tüte, in die wir die alten Klamotten steckten.
    »Das können sie verbrennen«, sagte ich zu der Kleinen und gab ihr ein Geldstück.
    »Danke, Sir.« Sie verschwand wieder.
    Wir fuhren nach unten. An der Rezeption erkundigte ich mich nach Billy Elting und Cathy Barker.
    »Die beiden Herrschaften befinden sich in ihren Zimmern.«
    »Würden Sie ihnen Bescheid geben? Wir warten nebenan.«
    »Selbstverständlich, Sir.«
    Nebenan befand sich der Frühstücksraum. Wir setzten uns an eines der Fenster und schauten in einen Garten mit Obstbäumen. Der Saal war rechtwinklig angelegt. Ein Hotelangestellter löste sich aus dem Teil, den wir nicht einsehen konnten, er fragte nach unseren Wünschen.
    Wir bestellten Mineralwasser.
    Lautlos schlich der Knabe davon. Schon kam Billy Elting. Noch blaß im Gesicht, übermüdet, aber er lächelte. Wir begrüßten uns mit Handschlag. »Ist Miß Barker nicht da?« fragte ich, als er sich gesetzt hatte.
    »Sie kommt gleich.«
    »Wie ist es Ihnen ergangen?«
    Bill hob die Schultern. »Nicht besonders, aber jetzt habe ich den Schock überwunden.«
    »Und die Kinder?«
    »Die jüngeren haben ihn kaum verkraftet. Bei den älteren weiß ich es nicht so recht.«
    Der Kellner kam. Er hatte gleich drei Flaschen mitgebracht. In einer befand sich Bier. Die bekam Billy Elting. Wir tranken, und danach stellte ich die nächste Frage. »Mir geht es auch um Gary Sorvino. Hat er schon mit seinem Vater geredet?«
    »Ich glaube ja.«
    »Sie wissen nicht zufällig, was und ob überhaupt etwas bei dem Gespräch herausgekommen ist?«
    »Nein, Sir. Ich habe mich um die anderen gekümmert und auch Eltern benachrichtigt.«
    »Wie reagierten sie?«
    »Geschockt, wie Sie sich vorstellen können. Die meisten wollen ihre Kinder abholen. Bei einigen geht es nicht, da sind die Eltern selbst in Urlaub.«
    Das hatte ich mir auch gedacht. Für uns würde es auch nicht mehr viel zu tun geben. Ich schätzte, daß wir uns bald wieder in den Wagen setzen können, um in Richtung London zu fahren.
    Die Tür wurde aufgedrückt. Cathy Barker kam. Auch ihr Gesicht zeigte eine blasse Farbe. Ringe unter den Augen kündeten davon, daß sie keinen Schlaf gefunden hatte.
    Wir standen auf, als sie auf unseren Tisch zulief. Doch sie wollte sich nicht setzen, sondern blieb schweratmend stehen.
    »Was ist los?« fragte ich.
    »Mr. Sinclair, mich, also mich trifft an dem Vorfall keine Schuld, wirklich.«
    »Dann sagen Sie uns erst einmal, was geschehen ist.«
    »Gary Sorvino. Er ist verschwunden…«
    ***
    Ich blieb ruhig, obwohl mich die Nachricht auch elektrisierte. »Was heißt verschwunden?«
    »Ich wollte mit ihm sprechen, er ist nicht in seinem Zimmer.«
    »Hat er mit seinem Vater geredet?« fragte Suko dazwischen.
    »Ja.«
    »Haben Sie etwas verstanden?«
    Cathy schüttelte den Kopf. »Er bat mich, aus dem Raum zu gehen. Ich tat es. War das verkehrt?« Panik schwang in ihrer Stimme mit. Nach den Vorfällen der vergangenen Nacht steckte den Menschen die Angst noch in den Knochen. Ihre Nerven waren gespannt, wie die Saiten einer Gitarre.
    »Sie brauchen sich keinerlei Vorwürfe zu machen«, beruhigte ich das junge Mädchen. »Wir werden uns um den Jungen kümmern.«
    »Dann bleiben Sie hier?«
    Ich hatte mich blitzschnell entschlossen. Mein Gefühl trog mich also nicht. Mit Gary Sorvino würde es noch Ärger geben, das konnte man jetzt schon sagen.
    »Sind im Hotel noch Zimmer frei?«
    »Ich glaube schon«, meinte Billy

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