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0180 - Die Horror-Katzen

0180 - Die Horror-Katzen

Titel: 0180 - Die Horror-Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aus.
    Draußen auf dem See entdeckte Emilio einen dunklen Punkt.
    Und in der Fluchtlinie dahinter, wahrscheinlich am anderen Ufer des Sees und kaum noch deutlich wahrzunehmen, blitzte etwas auf wie eine Explosion.
    Dann schraubte sich eine fette, schwarze Wolke über dem Lichtpunkt in die Höhe.
    Nico, der Bär, hatte die Erscheinung auch bemerkt und sah angestrengt hinüber.
    »Was ist denn da in die Luft geflogen?« murmelte er überrascht und sah nach achtern steuerbord, wo nur noch eine der beiden Yachten am Pier dümpelte. »Ein Fischerboot fliegt nicht so dick auseinander, und…«
    Emilio starrte ihn verblüfft an. »Woher willst du wissen, daß es ein Boot ist, das da zu einer kleinen Sonne geworden ist?«
    Nico grinste und deutete mit dem Daumen nach hinten.
    »Eine der Yachten«, sagte er. »Ich gehe jede Wette ein. Die Dinger sind so fürchterlich schnell, daß sie kaum jemand noch beherrschen kann. Ich habe mal gesehen, wie einer der Pötte abgezischt ist. Augen zu - Yacht vorhanden, Augen auf - Yacht nicht mehr da. Wahrscheinlich waren sie sturzbesoffen und sind voll aufs Ufer geknallt.«
    »Meinst du das tatsächlich?« fragte Emilio.
    »Wir werden es feststellen«, sagte der Bär. »Drüben wohnt kaum jemand. Aber wir sind schnell am anderen Ufer. Wir werden hinüberkreuzen und uns die Sache näher ansehen. Fische fangen können wir immer noch.«
    Die STELLA DI GARDA wurde langsam schneller.
    ***
    Es gab eine faszinierende und nicht mit den Kräften des Verstandes zu erklärende Verbindung zwischen Zamorra und dem Amulett. Wenn er es intensiv rief , kam es, sofern die Entfernung nicht zu groß war, selbständig zu ihm - selbst durch feste Wände hindurch. Warum das so war, hatte er nie ergründen können, aber inzwischen hatte sich das Amulett nach den Jahren des Besitzes vollkommen auf ihn eingependelt und war fast zu einem Teil von ihm geworden.
    Wenn es nicht vernichtet worden war, mußte es dem Ruf folgen.
    Und Zamorra rief es. Er konzentrierte sich darauf, daß es zu ihm kommen mußte. Und gleichzeitig bemerkte er, daß der Katzenkörper ihn dabei behinderte. Irgendwie war er nicht völlig in der Lage, sich zu konzentrieren und seine ohnehin schwach ausgeprägten Para-Kräfte einzusetzen. Etwas von Eigenbewußtsein der Katze mußte noch in dem Körper stecken und setzte sich gegen das aufgezwungene Zamorra-Bewußtsein zur Wehr. Katzen gehören zu den wenigen Tieren mit ausgeprägtem Selbstbewußtsein und sehr starkem Willen, und das machte Zamorra zu schaffen. Während er seine Para-Kräfte einsetzte, um das Amulett heranzuholen, erkannte er, daß er dabei einen Zweifrontenkrieg führte. Das Restbewußtsein der Katze wehrte sich gegen ihn. Vorher war es ihm nicht so sehr aufgefallen, aber jetzt, als er sich stärker konzentrierte, wurde er auch dafür sensibler.
    Und dazu kam die instinktive Angst des Tieres vor dem Wasser.
    Aber plötzlich fühlte er das Echo.
    Der Kontakt war da. Und das Amulett folgte dem Ruf!
    Da merkte Zamorra, wie sehr ihn dieser Ruf ausgelaugt hatte. Er fühlte sich erschöpft, als habe er einen Marathonlauf hinter sich gebracht. Es war anders als in seinem eigenen Körper, in den er sich zurücksehnte. Er hoffte, daß mit Hilfe des Amuletts ein Rücktausch möglich war. Immerhin hatte die Silberscheibe aus Merlins Zauberhand schon ganz andere Dinge zustande bekommen!
    Und dann tauchte das Amulett auf.
    Es nahm den Kürzesten aller möglichen Wege.
    Und tauchte aus dem Käfigboden aus, glitt durch das massive Holz und blieb dann auf ihm liegen, vom eindringenden Wasser umspült.
    Das Silber, geschaffen aus der Kraft einer entarteten Sonne, schimmerte matt.
    ***
    John Shaker zuckte zusammen, als er den Wagen hörte, der nur einen Steinwurf entfernt auf der Straße stoppte. Ein schwarzglänzend lackierter, großer Sportwagen, aus dem jetzt ein blonder Mann in den Dreißigern ausstieg und mit raschen Sprüngen herbeikam.
    Das lodernde Feuer der ausbrennenden Yachttrümmer mußte ihn angelockt haben.
    »Was ist denn das?« stieß der Blonde entgeistert hervor, als er neben Shaker stehenblieb, zu dem schmelzenden Wrack sah und dann auf April Hedgeson hinabblickte. Dann kniete er neben dem Mädchen nieder und untersuchte es flüchtig. Shaker registrierte die Erleichterung des Blonden, als der feststellte, daß April Hedgeson nur ohne Bewußtsein war.
    Langsam wandte er sich in hockender Stellung um. »Was haben Sie mit der Yacht angestellt?« fragte er mit leicht drohendem

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