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0180 - Die Horror-Katzen

0180 - Die Horror-Katzen

Titel: 0180 - Die Horror-Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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unterschätzen.
    Aber er hatte es geschafft.
    Und jetzt lief die Yacht, allerdings mit einer irrsinnig hohen Geschwindigkeit. Shaker rieb sich die schmerzenden Stellen, wo April Hedgesons Fäuste ihn getroffen hatten. Er hatte gedacht, es mit einer verwöhnten Lady zu tun zu haben, die allein beim Anblick einer geballten Faust ihn Ohnmacht fiel, aber allem Anschein nach war sie dadurch allein nicht zu beeindrucken.
    Shaker sah durch die stark geneigte Scheibe. Es war kaum zu fassen, daß die Yacht so schnell war, da es kaum Geräusche gab. Die Schallisolierung war fast so vollkommen wie bei den Nobelfahrzeugen von Rolls-Royce.
    Wie schnell war die Yacht tatsächlich?
    Er warf einen Blick auf die Digitalanzeige des Geschwindigkeitsmessers.
    Die zeigte sich schwarz und tot!
    Shakers Augen weiteten sich. Keines der Instrumente zeigte etwas an, und jetzt erst fiel ihm auf, daß das gedämpfte Flüstern der vier starken Motoren wieder verloschen war. Gleichzeitig entsann er sich, in dem wilden Handgemenge mit dem Ellenbogen einen Schalter berührt zu haben.
    Der grinste ihn höhnisch rot an.
    Die Aus-Taste, die alles stillegte!
    Auch die elektrische Anlage, und damit wurde diese Taste zur perfekten Diebstahlsicherung, weil die Blockade nur durch erneute Eingabe des Kodes wieder aufzuheben war. Und den kannte er immer noch nicht! Zwei Zahlen hatte er mitbekommen, die anderen sieben nicht. Damit war das Ende der Yacht besiegelt!
    Sie raste mit immer noch viel zu hoher Geschwindigkeit auf das Ufer zu! Der Reibungswiderstand von Wasser und Luft vermochte sie nicht mehr rechtzeitig zu stoppen. Sie würde auf das Ufer knallen wie ein rohes Ei und zerplatzen.
    Shakers Gesicht verzerrte sich. Er kletterte aus der Kabine und wurde vom Fahrtwind fast umgeworfen. Die Yacht rauschte nur unmerklich langsamer werdend über die Wasseroberfläche, eine weiße, breite Gischtwelle hinterlassend, die mehr als meterhoch war.
    Der Kasten mit den beiden Katzen!
    Shaker schrie unkontrolliert auf. Der Zorn tobte in ihm. Der Kasten mußte irgendwo über Bord gegangen sein.
    Sollte denn alles umsonst gewesen sein?
    Und wie schnell das Ufer heranflog!
    Shaker ballte die Fäuste. »Unsterblichkeit«, schrie er und fluchte. Die Seelen Zamorras und Nicoles schienen für ihn verloren zu sein. In dem verdammten Käfig würden sie versaufen wie die Ratten auf dem sinkenden Schiff, die nicht mehr rechtzeitig aus dem Sog kamen, und der Fürst der Finsternis würde vergeblich auf sie warten!
    »Nein!« schrie er.
    Nur noch ein paar Meter bis zum Ufer!
    »Samuel, hilf!« schrie er entsetzt auf und wußte, daß auch ein Sprung ins Wasser ihn bei dieser Geschwindigkeit nicht mehr retten würde.
    Und dann war da etwas, das ihn wie eine Riesenfaust packte, und er sah aus den Augenwinkeln, wie das Kabinendach von einer Art Windhose aufgerissen wurde und ein zweiter Körper hervorwirbelte.
    ***
    Jener, der von einem Bewußtsein in panischer Todesangst machtvoll angerufen worden war, beugte sich dem Zwang. Er beugte sich der Verstärkung des Anrufs durch eine kristallene Kugel. Und er sah sich zu schnellem Handeln gezwungen.
    Die Zeit war zu knapp. Er konnte nicht unterscheiden.
    Jener, der angerufen worden war, handelte blitzschnell und wahllos. Er griff in das Geschehen ein und riß zwei Individuen aus der unmittelbaren Gefahrenzone. Gleichzeitig sandte er über jene Gedanken-Phase der Kristallkugel die Anweisung an den Rufer, eine Gegenleistung zu erbringen.
    Innerhalb von Sekundenbruchteilen versetzte er die beiden Wesen in sichere Entfernung.
    Und verschwand wieder aus dem unmi ttelbaren Bereich.
    ***
    Die Yacht flog auf den Strand.
    Wurde von der eigenen Geschwindigkeit förmlich auf den Ufersand hinaufgehoben. Kunststoff splitterte kreischend und knisternd, verformte sich und brach. Eine leichte Erhöhung hebelte die rasende Yacht empor, ließ sie dahinter in ihrer ganzen Länge wieder auf den Boden krachen.
    Innenwände falteten sich zusammen. Die Bugpartie platzte förmlich auseinander. Ein starker Dieselstrahl raste aus einem gerissenen Tankschlauch. Ein Kabelstrang begann zu schmoren. Ein Funke sprang über.
    Sekundenbruchteile später war die Yacht in eine Flammenwand gehüllt. Sie explodierte übergangslos und schleuderte brennende Trümmerstücke durch die Luft. Pfeifend surrten einige, rotglühend, brennend und schmelzend, an John Shaker vorbei.
    Erst, als das Chaos der Explosion verebbt war und dem ohrenbetäubenden Aufbrüllen das laute Knistern,

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