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0180 - Die Horror-Katzen

0180 - Die Horror-Katzen

Titel: 0180 - Die Horror-Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und begann die ersten Drähte zu durchtrennen.
    Viel zu langsam.
    Zamorras Kräfte begannen zu schwinden. Die Flanken der Katze zitterten, das Tier schwankte bereits hin Und her. Nicole drängte sich an Zamorra und versuchte ihn mit ihrem Körper zu stützten. Wenn er einsank, schlug das Wasser über ihm zusammen.
    Ein klagender Laut kam aus dem Katzenrachen.
    Weitere Drähte schmolzen, von der Magie zerstört.
    Das Entsetzen griff nach Nicole. Hilflos mußte sie mitverfolgen, wie rapide Zamorras Kräfte verfielen. Wie anders war es gegen sonst! Es schien, als könne er nur ein Hundertstel seiner sonstigen Energien freimachen. Und das als Verstärker arbeitende Amulett konnte nur verstärken, was Zamorra anbot. Wo nichts ist, kann auch nichts verstärkt werden…
    Mit leisem Knistern zersprangen die schmelzenden Verbindungen. Nach und nach schuf Zamorra eine Öffnung, durch die sich zwei Katzen zwängen konnten.
    Und dann - war es plötzlich aus!
    Der Blackout kam. Übergangslos brach Zamorra mit seinem Katzenkörper zusammen. Kraftlos, erschöpft.
    Er verlor das Bewußtsein. Nicole konnte ihn nicht mehr abstützen, als die Pfoten ihm den Dienst versagten.
    Zamorras Katzenkopf verschwand unter Wasser…
    ***
    Der dunkle Punkt etwa in der Mitté des Sees entpuppte sich rasch als Fischerboot, und die Männer auf der STELLA DI GARDA erkannten es ziemlich schnell.
    »DIE AURORA«, stieß Emilio überrascht hervor. »Ist denn das die Möglichkeit? Und niemand an Bord?«
    Das stimmte nicht.
    Zwei Menschen lagen auf dem Vorderdeck und rührten sich nicht, wie auch die AURORA bewegungslos auf dem Lago trieb. Nichts an Deck bewegte sich und zeigte damit, daß sich Leben an Bord befand.
    War die AURORA zum Geisterschiff geworden?
    »Das sehen wir uns näher an!« bestimmte Nico, der Bär. »Das Schiff, das da drüben ans Ufer geknallt ist, ist sowieso nicht mehr zu retten, aber mit eurer AURORA stimmt auch etwas nicht, oder kannst du irgendwo Giovanni entdecken?«
    Stumm schüttelte Emilio Scarbatti den Kopf.
    Die STELLA ging auf Kollisionskurs und glitt auf die AURORA zu. Emilio fielen fast die Augen aus dem Kopf. Die beiden Menschen auf dem Vorderdeck waren Mann und Frau, trugen Badehose beziehungsweise eine Art goldene Stoffblume - und waren gefesselt!
    »Ein Verbrechen?«
    »Anlegemanöver!« schrie Nico, der Bär. »Zwei Mann gehen mit an Bord! Emilio und… Jo! AURORA ahoi!«
    Auf der AURORA regten sich die beiden Gefesselten nicht, obgleich sie nicht geknebelt waren. Sie gaben keine Antwort.
    Nico, Jo und Emilio sprangen auf das schwankende Deck des kleinen Fischerbootes. Der Bär wandte sich den Gefangenen zu.
    »Ich werd’ zum Hammerhai…was ist denn mit denen los?«
    Verdrehte Pupillen gaben den Gesichtern ein unmenschliches Aussehen!
    Auf Ansprechen und Schütteln reagierten beide nicht, und da kam Nico auf die Idee, nach dem Puls zu fühlen.
    »Wo flattert denn der…?«
    Plötzlich fühlte er einen Pulsschlag, und dann wieder nichts. Nach über einer halben Minute kam der nächste.
    Wie konnten Menschen so leben? Menschen, die nicht lebten, aber auch nicht starben und darüber hinaus von Unbekannten gefesselt worden waren?
    Und wo war Giovanni Velono?
    Vom Achterdeck kam Emilios wütender Schrei. »Eine verdammte Sauerei ist das hier… der ganze Diesel ist ausgelaufen, und genau ins Boot…«
    Mit seinen schweren, hohen Stiefeln planschte Emilio in der Brühe herum, kauerte sich plötzlich nieder und fluchte wie ein Trampfahrer. »Irgendein Saukerl hat die Benzinleitung durchgerissen…«
    Nico richtete sich auf. Er sah zum anderen Ufer hinüber, wo eine Yacht verbrannte. Gab es Zusammenhänge? Dort ein zerschmettertes Boot, das explodiert war, und hier Gefangene auf einem manövrierunfähig gemachten Schiff, welche nicht lebten und nicht tot waren?
    Seelenlos…
    Nico fragte sich, wieso sich ihm ausgerechnet dieser Begriff aufdrängen wollte.
    Jo fing an, die Fesseln zu lösen.
    »Damnazione, wo steckt Giovanni?« spektakelte der nach Dieselöl stinkende Emilio, der wieder nach vorn kam. »Kommt bloß nicht auf den Dreh, jetzt ein Feuerzeug anzuknipsen, oder wir machen alle eine kostenlose Höllenfahrt…«
    Nico riß eine Ladeluke auf. »Vielleicht sind da noch Leute drin und…« Er verstummte und schleuderte den hölzernen Deckel ganz zurück.
    »Da liegt er…«
    John Shakers Schlag war von bester Qualität gewesen. Giovanni rührte sich immer noch nicht, als Jo und Emilio ihn aus der Ladekammer zerrten

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