Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0181 - Blutige Dollars

0181 - Blutige Dollars

Titel: 0181 - Blutige Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutige Dollars
Vom Netzwerk:
und das war das Ausschlaggebende. Ich konnte ihr nicht verdenken, dass sie nicht die Absicht gehabt hatte, die Bande zu verraten. Sie wusste genau, wie gefährlich das sein würde.
    Ich ging wieder hinaus, nahm Eddy am Rockkragen und schleifte ihn in das Zimmer, in dem die drei vorher verhandelt hatten. Ich setzte ihn in einen Sessel und nahm die Flasche Kognak, die noch auf dem-Tisch stand. Ich hatte nicht viel Zeit, und so schüttete ich ihm einfach eine Portion ins Gesicht.
    Natürlich lief ihm etwas davon in die Augen, und das brachte ihn zu sich.
    Er fuhr mit beiden Händen ins Gesicht und fing an zu jammern.
    »Hör auf mit dem Geheide, du Lump. Ich habe mit dir zu reden«, sagte ich.
    Er schnellte hoch, zog das-Taschentuch aus der Tasche, rieb und tupfte und sah mich aus rot unterlaufenen Augen an.
    »Sie kennen mich, Eddy, und Sie wissen, dass mit mir nicht gut Kirschen essen ist«, fauchte ich ihn an. »Kein Huhn und kein Hahn kräht danach, wenn ich Sie erledige. Etwas Besseres haben Sie nicht verdient, aber ich will Ihnen eine Chance geben. Singen Sie. Singen Sie so laut und so schnell wie möglich.«
    »Was soll ich Ihnen denn erzählen?«, sagt er. »Ich weiß ja selbst nichts.«
    »Sie wissen allerhand. Vor allem wissen Sie, wer der Chef der Fälschmünzerbande ist, der Kerl, der vorhin mit dem braunen Mädchen nach Hause ging. Sie wissen auch, wie der ganze Apparat funktioniert. Reden Sie, oder ich mache kurzen Prozess mit ihnen… vielleicht habe ich mich auch falsch ausgedrückt. Für mich wird der Prozess kurz sein, aber nicht für Sie.«
    »Das können Sie hier nicht tun«, keuchte er. »Wir sind hier in Europa. Da geht so etwas nicht.«
    »Sie werden sehen, wie es geht. Wollen Sie reden?«
    Er öffnete den Mund, und im gleichen Augenblick sah er auf seine Armbanduhr.
    »Um Gottes willen.« Er sprang hoch, aber war noch zu schwach, um auf den Beinen stehen zu können. Er sank wieder zurück und jammerte:
    »Bringen Sie mich weg. Bringen Sie mich schnell weg.«
    »Warum?«, fragte ich erstaunt. Was hatte der Kerl plötzlich?
    »Bitte, bringen Sie mich weg. Ich will nicht sterben«, heulte er.
    Jetzt merkte ich, dass etwas faul war und ich keine Zeit mehr hatte, es aus ihm herauszuquetschen. Ich dachte an das Köfferchen. Aber es war nicht sicher. Zuerst jedenfalls musste ich die Frau retten.
    »Mach allein, dass du hinauskommst«, schrie ich ihn an, rannte ins Schlafzimmer und warf mir die Besinnungslose über die Schulter. Dann lief ich.
    Eddy hatte sich aufgerichtet, war wieder umgekippt und kroch nun auf allen vieren zur Tür. Ich konnte mich nicht um ihn kümmern.
    Zwei Häuser weiter stand das Taxi, in dem das Pärchen gekommen war, und ein Stück zurück hielt mein Wagen. Der Fahrer sah mich mit meiner Bürde ankommen, sprang heraus und half mir, ohne ein Wort zu fragen. Wir legten das Mädchen in den Fond.
    »Bleiben Sie hier«, rief ich über die Schulter zurück und lief wieder los.
    Gerade erschien Eddy in der Haustür. Er packte die Klinke und versuchte, sich hochzuziehen. Im gleichen Augenblick hörte ich, wie ein Motor startete. Alice Maleau musste gesehen haben was vorging und war geflohen.
    Etwas rollte dumpf wie ein Gewitter und wuchs zu einem ohrenbetäubenden Krach. Das Dach des Häuschens hob sich. Die Mauer sackte zusammen. Eine Stichflamme schoss in den Himmel und dann musste ich mich schnell in Deckung der niedrigen Gartenmauer werfen, um den Steinbrocken zu entgehen, die wie Geschosse um mich herumprasselten.
    Als ich wieder auf stand, war das Häuschen, in dem Alma Hurst gewohnt hatte, ein rauchender Haufen aus Stein und Holz. Von Eddy war nichts zu sehen. Er lag unter den Trümmern.
    Überall klirrten Fensterscheiben, ertönten Schreie und aufgeregte Stimmen. Ich hatte keine Lust, mich darum zu kümmern oder zu warten, bis die Feuerwehr und die Polizei kamen, der ich endlose Auskünfte hätte geben müssen. Ich drehte mich um und starrte wie ein Irrer.
    Mein Taxi war weg.
    Ich habe vorhin gesagt, dass man mit Pariser Taxichauffeuren Pferde stehlen kann, wenn man es sich etwas kosten lässt. Nun, die Hurst musste wieder zu sich gekommen sein, und sie hatte es sich mehr kosten lassen, als der Chauffeur von mir erwartete.
    Entweder hatte sie irgendwo in Ihrem Kleid Geld gehabt, oder sie wusste, von wo sie es jetzt, mitten in der Nacht, bekommen konnte.
    Schon erschienen ein paar Leute in den Haustüren und in den Vorgärten . Es war zu spät, um wegzulaufen. So mischte ich mich

Weitere Kostenlose Bücher