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0181 - Blutige Dollars

0181 - Blutige Dollars

Titel: 0181 - Blutige Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutige Dollars
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Betrieb des tüchtigen Herrn einmal ansehen. Meinst du, dass er jetzt dort ist?«
    »Wahrscheinlich. Ich glaube, das Telefongespräch hing damit zusammen.«
    »Sieht man von draußen, ob er dort ist und arbeitet?«, fragte ich. Ich hatte nicht die Absicht einzudringen, wenn der Vogel nicht im Nest war.
    »Von unten nicht, aber…« sie runzelte die Stirn. »Ich will dir einen Tipp geben, Cheri.« Sie beugte sich dicht zu mir herüber. »Geh in die Rue Cusenne und klingele den Hausmeister heraus. Er heißt Victor. Sag ihm einen schönen Gruß von mir. Wenn du im Dachgeschoss zur Luke hinaussiehst, so guckst du genau in die Fenster des Hauses Rue Ramey Nummer 19, dahin, wo René seine Geldquelle hat.«
    »Mr. Cotton ans Telefon«, meldete ein uniformierter Beamter.
    »Ich?«, sagte ich ungläubig, und dann hätte ich am liebsten einen Luftsprung gemacht.
    »Hallo, Jerry, mein Junge, was denkst du, wer hier an der Strippe hängt?«
    »Phil. Bist du es wirklich? Von wo sprichst du?«
    »Vom Hotel du Nord, direkt neben dem Bahnhof. Was machst du denn am frühen Morgen auf der Präfektur?«
    »Das zu erklären, habe ich jetzt keine Zeit. Hast du mir den neuen Ausweis mitgebracht?«
    »Ja, und Geld dazu.«
    »Pass gut auf, Phil. Ich komme in zehn Minuten dorthin. Der Gare du Nord hegt genau auf meinem Weg. Du kommst gerade recht, um die Falschmünzerbande auszuräumen.«
    »Okay.«
    Vorsichtshalber erbat ich mir einen Radiowagen mit vier Mann Besatzung. Es war besser, ein paar Flics im Rückhalt zu haben. Ich instruierte sie, sie möchten um die Ecke halten, und ließ mir eine ihrer Trillerpfeifen geben, um sie nötigenfalls zu Hilfe zu rufen.
    Dann ging es los.
    Lu wünschte mir Hals- und Beinbruch und damit sich selbst. Dem kleinen Luder kam es jetzt ja auf die Dollars an.
    Vor dem Hotel stand Phil und sprang zu mir in den Wagen.
    »So schön wie dein Jaguar ist die Karre ja nicht«, frozelte er, »aber sie tut ihre Schuldigkeit. Und das ist wohl die Hauptsache.«
    Wir hielten zuerst in der Rue Cusenne 2 3. Der Hausmeister Victor spurte sofort, als er hörte, Lu habe uns geschickt. Er war ein gut aussehender Junge, und ich hatte ihn im Verdacht, dass er mit dem braunen Mädchen ein Techtelmechtel hatte.
    Er wusste sofort Bescheid und lotste uns vier Stockwerke hoch und dann über eine Leiter auf den Dachboden. Als ich zum Fenster hinaussah, konnte ich erkennen, dass drüben Licht brannte. Das war auch alles. Der Mond schien und beleuchtete das leicht geneigte Dach, auf dem ein schmaler Steg und Haken für die Leiter des Schornsteinfegers angebracht waren.
    »Von hier kann ich nichts erkennen, wenn ich aber ein Stück nach unten klettere, so ist es eine Kleinigkeit«, sagte ich.
    »Leider muss ich hier bleiben«, maulte Phil. »Mein Fuß ist immer noch nicht ganz in Ordnung.«
    »Du kannst mir den Rücken decken. Wenn sie die Kiste von dort holen, so kann ich bequemer hinausklettern und wenn du dich darauf stellst, behältst du mich im Auge.«
    Gesagt, getan.
    Es war kein sehr angenehmes Gefühl, fünf Stockwerke hoch ein abschüssiges Dach hinabzuklettern, an dem ich nur ein paar halb verrostete Haken als Sicherung hatte. Ich musste mich flach auf den Bauch legen und war mir klar darüber, dass mein Anzug dieser Prozedur nicht gewachsen war und restlos zum Teufel gehen würde.
    Langsam hangelte ich mich tiefer. Und jetzt konnte ich durch die gegenüberliegenden Fenster blicken. Ich sah eine Druckmaschine, aber die stand still.
    Zuerst konnte ich auch keinen Menschen erblicken, aber dann sah ich ihn. Es war ein einzelner Mann, der damit beschäftigt war, Konservendosen an einer kleinen Maschine zu verschließen. Wenigstens einen der Burschen würden wir also schnappen. Als ich mich wieder nach oben zog, merkte ich, wie ein Dachziegel sich unter meinen Füßen lockerte und dann nach unten fiel. Es krachte, als er im Hof aufschlug. Der Mann an der Maschine fuhr hoch, sah zum Fenster hinaus.
    Ich machte mich ganz flach, aber ich lag im vollen Mondlicht. Ich sah wie der Kerl in die Tasche griff. Es knallte, und eine Kugel schlug dicht neben mir in den Dachstuhl.
    Um ein Haar hätte ich losgelassen. Der Schweiß stand mir auf der Stirn.
    Der Bursche konnte mich abschießen wie eine Tontaube.
    Dann krachte es über mir. Es war der vertraute Klang einer Smith & Wesson… Einmal, zweimal, dreimal.
    Der Kerl am Fenster verschwand.
    »Halt fest, Jerry!«'; rief Phil von oben.
    Das tat ich mit aller Kraft, derer ich fähig war, aber

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