0181 - Totenchor der Ghouls
war.
»Und das entspricht wirklich alles den Tatsachen?« fragte der deutsche Kommissar.
»Ja.«
Will Mallmann und Bill Conolly kreuzten die Blicke. »Dann müssen wir los«, sagte der Deutsche. »Und ich hatte gedacht, ich könnte mal Urlaub machen.«
»Aber nicht, wenn John Sinclair in der Nähe ist«, erwiderte der Reporter.
»Wollt ihr nicht auf Suko warten?« fragte Sheila.
Bill warf einen Blick zur Uhr. »All right, wir geben ihm eine Viertelstunde. Ist er dann nicht da, fahren wir ohne ihn ab.«
Damit war auch Will Mallmann einverstanden. Ihn hatte die Nachricht am meisten überrascht, aber der gute Kommissar war in dieser Hinsicht Kummer gewöhnt. Er kannte die Spielregeln und wußte von der Existenz finsterer Mächte. Schließlich war er selbst einmal der Leidtragende gewesen, als der Schwarze Tod seine frisch vermählte Frau vor seinen Augen umbrachte.
Nie würde er das Bild vergessen.
Mallmann sah aus wie immer. Vielleicht ein wenig blaß im Gesicht, so daß die Römernase noch mehr hervorstach. Er hatte dunkle Augen, und sein schwarzes Haar lichtete sich mehr und mehr. Er liebte seinen Beruf und war ihm mit Leib und Seele verwachsen. Zudem stellte er eine Art Brückenkopf auf dem Kontinent dar, denn Will hatte durch seinen Job beim BKA einen guten Überblick. Er kam auch an die wichtigen Fälle heran, die sich im Ausland abspielten.
Bill hielt es im Wohnraum nicht mehr aus. Er ging in die Diele, wo auch der kleine Monitor stand. Die zugehörige Kamera befand sich unten im Tor und beobachtete die Straße.
Wer sich dem Grundstück näherte, war dann auf dem Bildschirm zu erkennen.
Sheila und Will blieben zurück. Der Kommissar hatte sich gesetzt. Sheila brachte etwas zu trinken. Eine Pistole hatte Will von dem Reporter bekommen. Sie war mit geweihten Silberkugeln geladen, wie auch die Waffe von Bill.
»Ich hoffe, daß du trotzdem noch einige Tage ausspannen kannst«, meinte Sheila.
»Da bin ich mir nicht mehr sicher.«
»Das ist ja nur ein Zufall. Am besten ist es, wenn du hier wohnen bleibst, dann kommst du erst gar nicht in Versuchung, mit John loszuziehen.«
»Ich dachte, er hätte sich auch ein paar Tage freinehmen können.«
»Der und Urlaub?«
»Ich habe ja auch welchen bekommen.«
»John zieht doch die Dämonen förmlich an.«
»Du aber auch. Wie den Ghoul.«
Sheila schüttelte sich. »Hör auf, daran möchte ich nicht erinnert werden.«
»Woran willst du nicht erinnert werden?« erkundigte sich ihr Mann, der soeben den Wohnraum betrat.
»An den Ghoul.«
»Das kann ich mir vorstellen.« Bill schaute sich um. »Wo steckt eigentlich Johnny?«
»Er ist in seinem Zimmer.«
Der Reporter nickte. Dann sagte Sheila etwas, das ihr schon lange auf dem Herzen lag. »Willst du nicht lieber hierbleiben, Bill? Falls noch etwas passiert, bin ich mit Johnny nicht allein.«
Der Reporter senkte den Kopf und fuhr mit zwei Fingern durch sein Haar. »Ich weiß nicht. Im Prinzip hast du ja recht.« Er schaute Will Mallmann an. »Was meinst du dazu?«
»Es wäre nicht schlecht, wenn du auf Sheila achten würdest.«
»Dann bist du mit Suko allein.«
»Wir werden uns schon durchsetzen.«
Sheila schaute ihren Mann an. Die Frage war nicht nur so dahingesagt. Sie hatte echte Probleme, und ihr Mann sah dies völlig ein.
Er nickte. »Okay, Sheila, ich bleibe hier und hole nur noch den Helm. Wenn Will Mallmann mitfährt, dann muß er auf Sukos Feuerstuhl. Und ohne Schutzhelm ist da nichts zu machen.«
»Ja, das stimmt.«
Der Reporter verschwand. Er hatte in der Tat noch einen alten Helm im Keller. Früher hatte Bill selbst eine Maschine besessen. Mit der schwarzen Kugel kam er zurück und hatte kaum den Raum betreten, als es schellte.
Suko war da.
Sie hörten ihn, als die Harley den Weg durch den Vorgarten hochdröhnte. Dann verstummte der Motor. Bill war bereits an der Tür und öffnete.
Man sah Suko an, daß er sich beeilt hatte. Draußen war es dämmrig geworden. Sukos Gesicht zeigte einen Schweißfilm. Er begrüßte die Anwesenden und ließ sich noch einmal erklären, um was es ging. Auch er war dafür, daß Bill Conolly bei seiner Frau blieb.
Will Mallmann bekam den Helm verpaßt. Er saß auf seinem Kopf wie eine Melone, aber zur Not ging es.
Die Freunde verabschiedeten sich. »Und räumt mit der verfluchten Ghoul-Pest auf«, sagte Bill Conolly noch.
»Worauf du dich verlassen kannst«, erwiderte Suko. »Die Riemen der Dämonenpeitsche sind frisch eingewachst.«
Bill grinste. »Dann
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