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0181 - Totenchor der Ghouls

0181 - Totenchor der Ghouls

Titel: 0181 - Totenchor der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zurschaustellung der Technik mit all ihrer Seelenlosigkeit, die auch die Dunkelheit nicht gnädig verdecken konnte.
    Ich sprang über einige Gleise und mußte achtgeben, daß ich nicht stolperte.
    Neben einem Signal blieb ich stehen. Über mir sah ich die Hochspannungsleitungen. Sie summten leise. Wer daran geriet und Kontakt mit dem Boden bekam, war verloren.
    Schräg vor mir standen einige Waggons. Sie waren verschlossen.
    Ich lief hinüber und schaute sie mir näher an. Vor keiner Tür entdeckte ich eine Plombe. Deshalb zog ich die erste auch auf.
    Ein leerer Wagen.
    Beim zweiten erging es mir nicht anders. Erst der dritte Wagen hielt eine Überraschung für mich parat. Als ich mit meiner kleinen Lampe hineinleuchtete, traf der Strahl genau das Gesicht eines Penners, der erschreckt hochzuckte und einen heiseren Schrei ausstieß, wobei er schon sein Bündel zusammenraffte, was darauf schließen ließ, daß er Routine im Verschwinden hatte.
    »Sorry«, sagte ich. »Schlaf weiter.«
    »Hä?«
    Ich rammte die Tür wieder zu und ging. Die anderen Wagen waren leer. Kein Ghoul zu sehen oder zu riechen.
    Da hörte ich ein Geräusch. Es paßte nicht zu den anderen, leiseren, denn es war ein Rollen und ein leises Rattern.
    Da kam eine Lok.
    Kein Zug, das konnte ich genau heraushören. Dafür war das Rollen der Räder zu leise.
    In Deckung des ersten Wagens blieb ich stehen. Ich schaute dabei in die Richtung, aus der ich das Geräusch vernommen hatte. Es steigerte sich, und nun erkannte ich auch den klotzigen Schatten auf einem der Gleise.
    Die Lok befand sich drei Gleise neben mir. Es waren noch einige Yards, die ich zu überwinden hatte, und ich sah auf dem Gleis, das von der Lok befahren wurde, einen Güterzug stehen.
    Befanden sich dort die Ghouls – oder lief alles völlig normal ab?
    Vielleicht wurde hier des Nachts gearbeitet. Andererseits störte es mich, daß dieses nur auf einem Gleis geschah. Weshalb wurden die anderen nicht mit einbezogen?
    Mir gefiel das überhaupt nicht. Zunächst einmal blieb ich in meiner Deckung und lauerte.
    Eine innere Spannung hielt mich umfangen. Ich hatte vom Totenchor der Ghouls gehört. Wie viele von ihnen steckten in den Wagen? Wirklich 100?
    Nein, daran durfte ich nicht denken, und ich konzentrierte mich wieder auf die Lokomotive.
    Sie hatte die Wagen fast erreicht, war noch langsamer geworden und berührte nun den ersten Waggon.
    Sie stand.
    Ich wartete ab, befand mich jedoch auf dem Sprung, um schnell da sein zu können.
    Vorerst geschah nichts. Niemand ließ sich blicken. Selbst der Lokführer stieg nicht aus, um nachzuschauen, ob die Ankupplung geklappt hatte.
    Lange wollte ich nicht mehr stehenbleiben, gab noch zehn Sekunden hinzu und startete.
    Geduckt sprang und huschte ich über die Schienen. Der Schotter bildete eine Stolperfalle, doch ihn schaffte ich glatt. Mein Atem ging kaum schwerer, als ich den abgestellten Güterzug erreichte. Neben dem letzten Wagen blieb ich stehen.
    Ich hörte Stimmen.
    Obwohl es ruhig war, konnte ich leider nicht verstehen, was sie sagten. Allerdings identifizierte ich eine der Stimmen als die einer Frau.
    Vielleicht ein weiblicher Ghoul?
    Es war schwer, eine Entscheidung zu treffen. So blieb ich sicherheitshalber in Deckung, weil ich niemanden in Gefahr bringen wollte.
    Schritte!
    Sie klangen an der Wagenreihe auf und kamen auch näher. Ich machte mich klein, riskierte aber einen Blick um den letzten Wagen herum.
    Da sah ich einen Bekannten.
    Es war der zweite Ghoul, der ganz in Grau gekleidet war und dessen Gesicht auch hier fahl leuchtete. Vor dem drittletzten Waggon blieb er stehen und riß die Tür auf.
    Ich hörte zahlreiche Stimmen. Obwohl leise gesprochen wurde, vereinigten sie sich jedoch in ihrer Gesamtheit zu einem fast heulenden Singsang.
    War das schon der Totenchor?
    Plötzlich bemerkte ich den Geruch. Er wehte mir nicht von vorn entgegen, wo sich der Wagen mit der offenen Tür befand, sondern traf mich von der Seite.
    Ich drehte mich um.
    Zwei Ghouls standen da, schleimig, widerlich, mit platzenden Geschwüren bedeckt, dabei tropfend und auslaufend.
    Gier stand in ihren Augen. Die Zähne funkelten in den Rachen.
    Eins stand fest: Sie wollten mich töten.
    Einen Schuß konnte ich mir nicht erlauben. Er hätte die anderen aufgeschreckt. Also mußte ich die gefährlichen Leichenfresser auf eine andere Art und Weise ausschalten.
    Ich zog den Dolch!
    ***
    Teddy Tears wurde überrascht. Mit allem hatte er gerechnet, nur nicht mit so

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