0181 - Totenchor der Ghouls
einem Empfang. Die fünf Finger umklammerten seinen Hals, der Griff war unbarmherzig, und die höllische Kraft des Ghouls drückte Teddy nach unten.
Er würgte und röchelte, bis die Hand ihn losließ und Teddy zu Boden fiel.
Dumpf schlug er auf.
Maureen und ihr Vater waren starr vor Schreck. Sie schauten auf den jungen Mann, der sich schwerfällig auf den Rücken wälzte und einen benommenen Eindruck machte.
Als er es geschafft hatte, hielt der Ghoul im grauen Anzug das Küchenmesser in der Hand.
Maureens Augen wurden groß. Sie wußte, was der Unheimliche vorhatte.
»Nein!« schrie sie und sprang ihm in den Arm. Der Ghoul traf sie mit der Linken.
Maureen kreiselte um ihre eigene Achse und landete im Flur, wo sie von einer schleimigen Gestalt aufgefangen wurde, die sie sofort umklammerte.
Das Girl versteifte. Die Angst wuchs ins Unermeßliche. Sie nahm den schrecklichen Geruch wahr und brachte vor Entsetzen keinen Ton mehr hervor, während der Ghoul sie eisenhart festhielt und nicht mehr aus den Klauen ließ.
Aus der Küche hörte sie ein grauenhaftes Geräusch und dann das Aufschluchzen ihres Vaters.
Im nächsten Moment war es still.
Drei Sekunden vergingen in atemloser Spannung. Dann erschien der Unheimliche in der Türöffnung.
In seiner rechten Hand hielt er das Messer. Von der Klinge tropfte Blut…
Maureen wußte Bescheid. Sie merkte auf einmal, wie ihr die Beine einknickten, sie allerdings nicht fallen konnte, weil der Ghoul sie festhielt.
Der Mann in Grau winkte.
Im nächsten Augenblick sackte Maureen zusammen. Das schleimige Monster hatte sie losgelassen. Es schlich an dem Mädchen vorbei und betrat die Küche.
Maureen hörte die Geräusche nicht, die bis in die Diele klangen, die Ohnmacht war stärker. Allerdings hielt sie nicht lange an. Als das Girl die Augen wieder aufschlug, stand der Mann in Grau neben ihr. Ihr Blick traf sein Gesicht.
Er hatte blutige Lippen.
Aus der Küche taumelte ihr Vater. Gelbgrün war er im Gesicht.
Ihm war schlecht geworden, denn er hatte alles mit ansehen müssen. In seinen Augen stand ein Ausdruck, den Maureen noch nie in ihrem Leben gesehen hatte.
Wahn!
Hinter dem Vater erschien das schleimige Wesen. Es hielt noch einen Knochen in der Hand, den es jetzt wegschleuderte. Maureen konnte nicht mehr weinen, sie konnte auch nicht schreien, in ihr war eine fürchterliche Leere.
Die Personen drängten sich in der engen Diele. Der Mann in Grau hatte die Befehlsgewalt übernommen. »Hoch mit dir! Los, auf die Beine. Wir haben zuviel Zeit verloren.«
Maureen stand auf. Sie erlebte die folgenden Minuten wie in Trance und wunderte sich, als kühle Luft sie traf.
Sie standen vor der Haustür. Dort parkte auch der schwarze Golf, und Teddy hatte den Schlüssel steckenlassen. Die Türen waren ebenfalls offen.
»Kannst du fahren?« fragte der Mann in Grau und wandte sich damit an Jerry Dale.
Der nickte.
»Dann steig ein. Aber laß dir nur nichts einfallen, sonst ergeht es dir und deiner Tochter wie dem anderen.«
»Ich weiß.« Mit gesenktem Kopf schritt Dale auf den Golf zu und öffnete die Türen.
Er würde fahren. Der Mann in Grau nahm neben ihm auf dem Beifahrersitz Platz, und in den Fond mußten Maureen und das schleimige Ghoul-Monster steigen.
Maureen fürchtete sich. Dieses widerliche Monster machte ihr Angst. Sie roch die grauenhafte Ausdünstung, regelrechte Schwaden, die in ihre Nase stiegen, und sie drückte sich in die äußerste Ecke. Der Schleimige hämmerte als letzter die Tür zu.
»Starten!« befahl der Mann in Grau.
Jerry drehte den Schlüssel. Augenblicklich sprang der Motor des Golf an. Erst jetzt bekam Jerry Dale das Ziel genannt. Er mußte zum Güterbahnhof.
»Wo dort?« erkundigte er sich mit tonloser Stimme.
Der Mann in Grau lachte. »Du kennst dich doch so gut aus, mein Freund. Nimm nur nicht den Haupteingang, sondern fahre auf Schleichwegen in das Gelände. Schaffst du das?«
Jerry nickte.
»Dann los!«
Es dauerte etwas, bis Jerry Dale mit dem Wagen zurechtkam.
Während er fuhr und alles wie einen bösen Traum erlebte, saß seine Tochter im Fond und hielt den Blick gesenkt. Sie weinte lautlos, und der Ghoul neben ihr bedachte sie mit gierigen Blicken. Für die Dämonen stand fest, daß sie beide Menschen nicht mehr lebend zurücklassen würden, wenn die Aufgabe beendet war…
***
Will Mallmann und Bill Conolly schauten Sheila entgeistert an, als die ihren Bericht beendet hatte. Beide konnten kaum fassen, was geschehen
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