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0182 - Der Seelenfresser

0182 - Der Seelenfresser

Titel: 0182 - Der Seelenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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automatisch schwang sein Oberkörper hoch. Mit entrücktem Blick starrte er den großen Spiegel an der Wand an.
    Und sah - nichts!
    Eine fremde Stimme stach in sein Wachbewußtsein. Klar und deutlich konnte er sie vernehmen.
    Ich habe meine Chance verspielt, Merlin! Das Unheimliche schlägt zu! Es entmaterialisiert mich und reißt mich ins Irgendwo. Menschen verschwinden, das Böse lauert in der Tiefe, und auch ich bin nicht stark genug, ihm zu widerstehen.
    Merlin, die Standing Stones auf Lewis werden zur Gefahr! Ich gehe den Weg ins Nichts und …
    Aus!
    Kalter Schweiß erschien auf Zamorras Stirn. Die unheilvolle Botschaft schwang in ihm mit. So klar und deutlich war sie aufgeklungen, als hätte der Telepath direkt neben ihm gestanden.
    Und das Schlimmste war: Zamorra hatte ihn erkannt! Es waren charakteristische Schwingungen in xler Sendung, die er sofort wiedererkannte. Seine eigenen Para-Fähigkeiten waren nur äußerst schwach ausgeprägt, aber dennoch stark genug, sie wiederzuerkennen.
    Zamorra holte tief Luft. Dann warf er sich herum, griff nach Nicole. Sie erwachte unter seiner Berührung, starrte ihn schlaftrunken an. »Was…«
    Seine Augen leuchteten in der Dunkelheit.
    »Gryf!« stieß er erregt hervor. »Gryf aus Llandrysgryf! Es hat ihn erwischt…«
    ***
    Noch einer vernahm die telepathische Botschaft. Jener, für den sie eigentlich gemünzt war.
    Merlin!
    Der König der Druiden hielt sich gerade im Artus-Saal auf Caermardhin auf. Er, der keinen Schlaf wie gewöhnliche Sterbliche benötigte, zog sich oft hierher zurück, wenn es galt, über schwerwiegende Probleme in Ruhe nachzudenken. Der Saal war eine täuschend echte Reproduktion des Originals, in dem König Artus vor Jahrhunderten mit seinen Rittern der Tafelrunde über das Wohl seines Landes gewacht hatte, als es darum ging, gegen die Mächte der Finsternis und des Chaos anzukämpfen. Artus war ein Auserwählter gewesen - auserwählt von Merlins Gnaden. Aber als es darauf ankam, hatte der britische König, als dessen Ziehvater Merlin aufgetreten war, versagt! Es dauerte lange, bis der Zauberer von Avalon jemanden fand, der die Lücke, die Artus in seinem Plan hinterlassen hatte, wieder schließen konnte.
    Merlin lächelte hintergründig, als er an den französischen Parapsychologen dachte, der seinen Stern trug.
    Doch das Lächeln des Magiers verschwand wie weggewischt, als Gryfs Ruf in ihm aufbrandete!
    Der Zentrumsstein übermittelte ihm jeden Gedanken des Silbermond-Druiden. Aber als die Botschaft abrupt endete, konnte auch der mächtige Merlin nichts tun, um eine weitere Verbindung zu schaffen. Plötzlich war Gryf weg, wie abgeschnitten war der Strom seiner Gedanken. Doch tot schien er nicht zu sein, wie Merlin am Weiterbestehen des Zentrumssteines erkannte. Der Stein war so präpariert, daß er, falls sein jeweiliger Besitzer getötet wurde, einen entsprechenden Impuls aussandte. Das geschah auch dann noch, wenn das Unwahrscheinliche geschah und der Stein selbst der Vernichtung anheimfiel. Vorher war immer noch genug Zeit vorhanden, den Todesimpuls abzustrahlen.
    Diese Tatsache beruhigte Merlin sehr, wußte er doch, auf welch waghalsiges Unternehmen er den blondhaarigen Druiden geschickt hatte. Nicht umsonst hatte er, Merlin, sich erst jetzt im Hinblick auf die immer akuter werdende Meegh-Gefahr des Steins der Druiden erinnert. Selbst der König der Druiden wußte nicht, was in den vergangenen Jahrzehntausenden, die der Stein bereits als verschollen galt, mit dem magischen Kleinod geschehen war. Sieben Weiße Priester vom Silbermond hatten den Stein vor Äonen am siebten Tag des crwrs mittels ihrer überragenden Fähigkeiten geschaffen. Auch Merlin, der scheinbar allmächtige Merlin, war nichts im Vergleich zu dem PSI-Potential, das die Sieben für Sekundenbruchteile, in denen der Stein aus einem übergeordneten Medium entstand, dargestellt hatten!
    Und jetzt war Gryf auf seiner Suche nach dem Druidenstein dem Bösen zum Opfer gefallen…
    Seine letzten Gedanken waren unauslöschlich in Merlins Gehirn gespeichert. Was hatte er telepathiert: Die Standing Stones auf Lewis werden zur Gefahr!
    »Lewis«, murmelte Merlin, und im Geiste sah er die schottische Insel vor sich, die ihm nicht unbekannt war.
    Plötzlich spürte er Teri Rhekens Suchimpuls. Die goldhaarige Druidin rief auf Para-Ebene nach ihm.
    Merlin tat einen Schritt nach vorn und entmaterialisierte. Ohne Zeitverlust wurde er in Teris Zimmer wieder stofflich.
    »Gryf!« empfing sie

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