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0182 - Der Seelenfresser

0182 - Der Seelenfresser

Titel: 0182 - Der Seelenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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sich für den frühen Vormittag angesagt, und es konnte nur gut sein, wenn Nicole einmal nicht im Zentrum der Gefahr stand. Zamorra hoffte, mit dem, was auf ihn zukam, allein fertigzuwerden. Dank seiner jahrelangen Erfahrung im Umgang mit Schwarzblütlern war er durchaus nicht machtlos, auch wenn das Amulett, seine stärkste Waffe, momentan nur bedingt einsatzbereit zu sein schien.
    Das Fremde, das sich bereits in Zamorra eingenistet hatte, spürte er nicht…
    ***
    Creag Mhoir hatte Stunden gebraucht, um alles für das bevorstehende Ritual vorzubereiten. Und auch jetzt, da alle wichtigen Schritte zum Gelingen der Opferung in die Wege geleitet waren, gönnte er sich keine Ruhe. In seinen von einem schwachen Grünschimmer durchsetzten jettschwarzen Augen, flackerte es wild.
    Er sah sich um. Längst hatte er das Allerheiligste wieder verlassen und einen anderen Raum des PALASTES aufgesucht. Den Gnom, der ihm lästig geworden war, hatte er in einem seiner Privatgemächer eingesperrt. Da der hirnlose Zwerg über keine nennenswerten Parakräfte verfügte, konnte er den Raum ohne Creag Mhoirs Hilfe nicht verlassen.
    Der Druide hatte Zeit, sich um seine Gefangenen zu kümmern. Jener vom Silbermond war dabei im Moment zweitrangig. Dort, wohin ihn Creag Mhoir versetzt hatte, würden sich andere um ihn kümmern… Aber das Mädchen…
    Der Hagere lauschte in sich hinein, empfing die hungrigen und an Intensität immer mehr zunehmenden Impulse des Druidensteins. Über Dutzende Räumlichkeiten hinweg stand der Stein mit ihm in Verbindung. Die Entfernung spielte dabei keine Rolle.
    Der Stein übermittelte ihm einen Befehl, der wuchtig durch den ganzen PALAST peitschte und dabei die mentalsensiblen Kristallgitter in klirrende Schwingungen versetzte.
    Creag Mhoir zuckte zusammen.
    »Verzeiht!« stammelte er entsetzt, und ein menschlicher Beobachter hätte den Eindruck gewinnen können, er spräche zu einem lebenden Wesen. »Ich hatte es vergessen, völlig vergessen! Ich werde mich sof ort um den Stern kümmern…«
    Für unbestimmte Zeit war Susan O’Hara aus den Gedanken des Druiden verschwunden.
    Der Wahnsinnige gehorchte dem Druidenstein. Sein entarteter Geist griff über Die Kristallstrukturen des PALASTES hinaus, suchte und fand - und schlug zu!
    ***
    Bitter CD, stellte Zamorra anerkennend fest, als das metallicschwarze Sportcoupé etwas zu schnell in den Innenhof des Château einrollte, dann aber ruckartig abbremste und fast ohne Verzögerung zum Stillstand kam.
    »Hat sich Manu dieses Hypergefährt ausgeliehen oder etwa gekauft?« fragte er Nicole, die ebenfalls große Augen bekam. Was ihr nicht einmal schlecht zu Gesicht stand…
    »Diese Frage erübrigt sich wohl«, erwiderte die an diesem Tag schwarzhaarige Nicole, die unter Zamorras Einfluß mittlerweile auch einiges über teure Automobile gelernt hatte. »Ich kenne zwar nicht das genaue Fabrikat, aber diese Preisklasse dürfte man so rasch bei keinem hiesigen Autoverleih vorfinden.«
    »Richtig«, stimmte Zamorra offengelaunt zu. Sein Interesse an dem exklusiven Fahrzeug, über das er bisher nur Testberichte in Fachzeitschriften gelesen hatte, noch nie aber eines richtig vor Augen oder gefahren hatte, war geweckt. Der Autonarr in ihm brach durch. Im Schnellschritt legte er die letzten Meter zu dem Wagen zurück.
    Die Fahrertür klappte auf, und eine Person, die ohne weiteres an Attraktivität mit dem Sportcoupé konkurrieren konnte, stieg aus.
    Ein Mädchen, um die Zwanzig, hübsch, ausnehmend hübsch, korrigierte sich Zamorra, zartes, ovales Gesicht, das von goldbraunem Haar umrahmt wurde, in dem es fast hörbar knisterte. Dazu braune, ausdrucksvolle Augen, unter denen keck eine kleine Stupsnase vorlugte, und ein kirschfarbener Mund, der zu vielem, nicht aber zu solch schnödem Tun wie Essen einlud… Ein herzliches Lachen breitete sich über Manuela Fords Gesicht, als Nicole und Zamorra sie erreichten.
    »Nici«, rief sie strahlend. »Gott, was bin ich froh, meinem verknöcherten Studiermuffel für ein paar Tage entronnen zu sein. Bist du fertig, können wir gleich starten? Du hast doch noch keine anderen Pläne gemacht?«
    »Nein, nein«, wehrte Nicole ab, während Manuela Zamorra nach Sitte des Landes mit Küßchen auf die Wangen begrüßte. Vielleicht erschienen Nicole die Begrüßungsfloskeln etwas zu herzlich, denn sie knurrte scherzhaft: »Eh, laß mal wieder ab, der gehört mir. Nur mir!«
    Sie lachten.
    »Hast du schon gefrühstückt?« fragte Zamorra, ohne

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