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0182 - Der Seelenfresser

0182 - Der Seelenfresser

Titel: 0182 - Der Seelenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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Susan O’Hara den Raum betreten hatte, in welchem die Opferung stattfinden sollte.
    »Los«, zischte Creag. Mhoir. »Kümmere Er sich um sie, daß sie keinen Unsinn macht!«
    Wie ein Wirbelwind fegte der Gnom davon.
    ***
    Merlin, die Standing Stones auf Lewis werden zur Gefahr! Ich gehe den Weg ins Nichts und…
    Überdeutlich glaubte Zamorra Gryfs abreißenden Hilfeschrei wieder wahrzunehmen. Und er war sicher, daß es die Standing Stones nur einmal auf der Erde geben konnte.
    Das bedeutete, daß Gryf irgendwo hier verschwunden sein mußte! In dieser Gegend, in welche ihn die gestörte Teleportation gezwungen hatte…
    Unwillkürlich glitt seine Hand zum Amulett, das sich plötzlich eiskalt anfühlte. Und diese Kälte zog sich strahlenförmig über Zamorras Brust und erreichte sein Herz, aber als er dann in jähem Schrecken versuchte, es von seiner Brust zu lösen, war ihm das nicht möglich. Unverrückbar saß es auf seiner Brust fest, als wäre es festgewachsen.
    Da hatte ein anderer »Lyncher’s Inn« betreten und kam zur Theke. Unwillkürlich wandte Zamorra sich um und erkannte einen jungen Mann, dem das schlechte Gewissen ins Gesicht geschrieben stand. Mit dem stimmte etwas nicht.
    Mit ihm selbst aber auch nicht!
    »Was ist mit Ihnen los, Stranger?« fragte der Wirt, der gerade dabei war, hinter der Theke zu verschwinden und sich selbst ein Bierchen zu zapfen. Zamorra nahm an, daß er das des öfteren tat und sich seinen Wohlstandsbauch auf diese Weise teuer hatte werden lassen.
    »Mit mir? Nichts…«
    »Warum machen Sie dann so ein komisches Gesicht und zerren an Ihrem Hemd herum? Oder - haben Sie etwa Läuse?«
    Zamorra schnappte nach Luft. »So direkt hat mich das eigentlich noch keiner gefragt«, stieß er hervor.
    »Hallo, Pyter«, winkte der Wirt dem jungen Mann zu, um sich sofort wieder Zamorra zu widmen. »Also: haben Sie, oder haben Sie nicht? Ungeziefer ist hier nämlich unerwünscht.«
    Zamorra winkte ab. Mit fahrigen Bewegungen öffnete er sein Hemd und präsentierte dem Wirt und dem zahlenden Gast das Amulett. »Das verdammte Ding juckt auf der bloßen Haut…«
    »Sollte man auch nicht tragen«, grunzte der fette Budiker. »Silber auf nackter Haut ist ungesund, hat Ihnen das der Onkel Doktor noch nicht gesagt?«
    Zamorra kam nicht zum Antworten.
    Pyter kam auf ihn zu.
    Pyters Augen im totenbleichen Gesicht waren weit aufgerissen, und direkt vor Zamorra blieb er stehen.
    »Die Steine«, brachte er atemlos hervor.
    ***
    Sterben, hallte es in Susan O’Haras Bewußtsein nach. Das Entsetzen in ihr wurde größer. Angstvoll irrten ihre Blicke durch den Raum. Doch die pendelnde Kugel fing sie sofort wieder ein.
    »Ich will nicht sterben«, flüsterte sie mit spröden Lippen. »Warum ich? Was soll das alles?«
    Die tennisballgroße Kugel gab ihr darauf keine Antwort, strahlte jetzt aber auch keine Lockung mehr aus, der Susan gefolgt war.
    Sie war Susan jetzt unheimlich geworden, noch unheimlicher aber der Tisch auf dem Sockel, der mit schwarzem Samt bespannt war. Schwarz! Die Farbe des Todes!
    »Warum?« wiederholte sie fast lautlos ihre Frage.
    War dieser schwarze Tisch der Opferaltar? Oft genug hatte sie von Satanskulten und Menschenopfern gehört. Und die Kugel hatte ihr doch lautlos verraten, daß sie in diesem Raum sterben würde!
    Sie war als Opfer ausersehen!
    Da drehte sie durch.
    Ein lauter Schrei drang über ihre Lippen, als sie vorwärts sprang, sich nach oben schnellte und versuchte die schwebende, tennisballgroße Kugel mit den Händen zu erreichen. Sie wollte sie zerstören!
    Ihre Fingerspitzen faßte sie und rissen sie aus ihrer schwebenden Pendellage.
    Krampfhaft umkrallte sie das winzige Ding, als im gleichen Moment jedes Licht im Raum verlosch. Keine zwei Zentimeter weit vermochte sie noch zu sehen.
    Hatte sie mit dem Umgreifen der Kugel diese Schwärze ausgelöst?
    Trotzdem ließ sie das kleine Ding nicht los und begann fieberhaft zu überlegen, wie sie es zerstören konnte. Fest und hart fühlte es sich in ihrer Hand an.
    Im gleichen Moment wurde sie im Dunkeln angesprungen. Jemand oder etwas, der trotz der absoluten Lichtlosigkeit noch besser als eine Katze sehen konnte, hatte lautlos den Raum betreten und griff sofort an.
    Der Ansprung riß sie zu Boden. Sie fühlte Fell, und dann war sie nicht mehr in der Lage, die Kugel festzuhalten. Durch ihre Hand hindurch, schwebte sie wieder nach oben, ohne sie dabei zu verletzen.
    Die Schwäche blieb.
    Auch das fremde Wesen, das sie

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