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0182 - Der Seelenfresser

0182 - Der Seelenfresser

Titel: 0182 - Der Seelenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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hatte.
    »Fast eine halbe Stunde…?« stieß sie hervor und beugte sich vor.
    Manuela nickte. »Ja, Nicole, eine halbe Stunde warst du weggetreten… wie scheintot!«
    Nicoles Zungenspitze fuhr über die trockenen Lippen, um sie leicht anzufeuchten. »Dabei waren es doch nur ein paar Augenblicke…«
    »Was war mit dir los?« fragte die Kunststudentin mit Millionen-Konto. »Fast wie ein Malaria-Anfall, nur ist der doch immer von Schweißausbrüchen begleitet…«
    Nicole wollte ihr sagen, was sie erlebt hatte, aber im gleichen Moment entstand eine Sperre in ihr, die sie daran hinderte, darüber zu sprechen. Bestürzung zeichnete sich in ihrem Gesicht ab. Warum diese Sperre?
    Warum durfte sie nicht darüber sprechen. Kontakt mit dem geheimnisvollen Merlin gehabt zu haben, der sie die Ereignisse um Zamorras Verschwinden noch einmal erleben ließ und dabei ihr Zeitempfinden auf ein paar Minuten zusammenschrumpfen ließ?
    »Ich…«
    Noch einmal hatte sie versucht, Merlins Kontaktaufnahme zu erwähnen, und wiederum war blitzschnell in ihr diese Sperre entstanden, die sie daran hindert!
    Aber nichts hinderte sie, Manuela von ihrem Sprechverbot zu erzählen. »Ich möchte es dir sagen, nur kann ich es nicht, weil mich etwas blockiert…«
    Besorgnis zeichnete sich in Manuelas Gesicht ab. »War es dasselbe, das Zamorra hat verschwinden lassen?«
    »Nein, Manu… es war… ein Freund!« Blitzschnell hatte sie dieses Wort hervorgestoßen, konnte dann aber wieder nichts über Merlin verraten und auch nicht über das, was vorgefallen war. Dabei hatte der mächtige Zauberer und Beherrscher der Weißen Magie Zamorras Verschwinden genau überprüft und auch die Veränderung des Amuletts registriert.
    Plötzlich nahm ein Schwindelanfall von ihr Besitz.
    Sie hatte begriffen, warum es diese Sperre gab, durch die Merlin sie blockte!
    Er wollte die Sache in die eigene Hand nehmen und verhindern, daß andere Personen in den Hexenkreis des Grauens einbezogen wurden! Aber das konnte nur bedeuten, daß die Gefahr, in der Zamorra sich befand, viel größer war als alles, dem er bisher hatte gegenübertreten müssen…
    Plötzlich war Manuelas Gesicht direkt vor ihr. »Was ist jetzt wieder los? Willst du schon wieder abgleiten?«
    Nicole zang sich, wach zu bleiben. Mit eiserner Selbstbeherrschung versuchte sie das Grauen und die Angst zu verdrängen, die in ihr immer größer wurden.
    »Nichts, Manu… es ist alles in Ordnung. Unser Freund kümmert sich schon um alles…«
    Sie gehorchte Merlin! Sie dachte nicht mehr daran, Manu einweihen zu wollen, aber mit keiner Miene verriet sie, wie schwer ihr das fiel.
    Zum Nichtstun verurteilt!
    Und in ihr wurde die Angst, Zamorra trotz Merlins Hilfe zu verlieren, immer größer und wollte sie in den Wahnsinn treiben!
    ***
    Creag Mhoirs Augen flackerten. Der Stein der Druiden hatte wieder zu ihm gesprochen. Dazu reichte seine Kraft aus, die sich längst wieder regenerierte und stärker wurde. Wenn er sich ganz erholte, würde Creag Mhoir auch diesen Zamorra hinunter in den Palast holen, und diesmal, ohne daß es für jenen ein Entkommen geben würde. Der Stein hatte ihn gerügt und ihm schwerste Vorhaltungen gemacht, seine Kräfte zu vergeuden.
    Dabei hatte er nicht so gesprochen, wie ein Mensch es sich vielleicht vorstellt, sondern in anderer Form, für die sich nur schwerlich eine Erklärung finden läßt.
    Immerhin hatte er den Stein einigermaßen besänftigen können. Der blonde Druide in der Paranullkammer war nicht in der Lage, dort irgendwelchen Schaden anzurichten und hatte auch keine Möglichkeit, zu entweichen. Und wenn die Zeit der Opferung gekommen war, waren seine Druidenkräfte durch die Seelenfresser soweit geschwächt, daß er sie nicht mehr einsetzen konnte.
    Er und das Mädchen… und im gleichen Moment entsann sich Creag Mhoir des eingesperrten Gnoms. Es war vielleicht an der Zeit, den Burschen wieder herauszulassen. Er brauchte Auslauf, und Mhoir brauchte ihn, auch wenn der Gnom zuweilen lästig wurde.
    Mhoir öffnete die Tür, hinter welcher er den Gnom eingesperrt hatte. Wie ein geölter Blitz wieselte das pelzige Ungeheuer zwischen seinen Beinen hindurch, überkugelte sich auf der anderen Gangseite und raste einen halben Meter die Wand empor. »Urr! Garrnaux yanga ya!« kreischte er.
    »Selber urr«, brummte Mhoir. »Wird Er sich jetzt zivilisierter verhalten?«
    »Chnarr.«
    Der Alte winkte ab. Plötzlich verriet ihm das schwingende Kristallgitter über ihm, daß das Mädchen

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