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0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«

0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«

Titel: 0182 - Ich jagte »Jack the Ripper« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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durch.
    Chiefinspektor Harrison kannte ich zwar vom Aussehen her – wir waren uns mal begegnet – hatten allerdings nie miteinander großartig gesprochen. Er war ein knochiger Typ, der immer einen verbiesterten Eindruck machte. An diesem Tag trug er einen knautschigen grünen Cordanzug und auf dem Kopf einen hellen Hut.
    Seine Krawatte zeigte große Flecken.
    »Sie sind es«, sagte er zur Begrüßung und reichte mir seine schweißfeuchte Rechte. Dann schaute er Will Mallmann fragend an.
    »Ein deutscher Kollege«, erklärte ich und sagte auch den Namen dazu.
    »Wollen Sie beim Yard abgucken?« grinste Harrison.
    »Nein, ich mache Urlaub.«
    »Viel Spaß.«
    Ich war einen Schritt zur Seite getreten, wobei meine Füße fast im Untergrund des Stoppelfeldes versanken. Es war warm hier. Am Himmel stand eine blasse Sonne. Es war schwül, ich schwitzte.
    Man hatte die Haare bereits in eine Plastiktüte gepackt. Durch die Außenhaut sah ich das Blond schimmern und dazwischen auch das Blut. Es war ein schlimmes Bild.
    »Das sechste Opfer«, sagte Harrison, der Mann von der Sonderkommission.
    Ich nickte und drehte mich zu ihm um. »Haben Sie inzwischen so etwas wie eine Spur?«
    »Nein.«
    »Gemeinsamkeiten zwischen den Opfern? Gab es die vielleicht?«
    »Auch nicht.«
    Ich runzelte die Stirn. »Sieht ziemlich bescheiden aus.«
    »Das können Sie laut sagen, Kollege. Ich habe einige Leute zur Zeugenbefragung geschickt, aber da ist nichts und niemandem etwas aufgefallen.«
    »Wer hat die blutigen Haare entdeckt?« fragte ich.
    »Der Bauer, dem das Feld gehört.«
    »Fußspuren?«
    »Einige. Wir haben auch Gipsabdrücke machen lassen.«
    »Schon ein Ergebnis?«
    Chiefinspektor Harrison lächelte bitter. »Und wie, Sinclair. Es handelt sich bei ihm um denselben Täter wie in den fünf vorherigen Fällen: Jack the Ripper.«
    Ja, ich wußte es. Die Beamten gaben ihr Bestes. Wenn nichts dabei herauskam, war es wirklich nicht ihre Schuld.
    Ein Mann fiel mir auf. Er hatte fuchsrotes Haar, trug wappige Kleidung und war mit einem großen Fotoapparat bewaffnet. Er winkte uns zu. »Danke, Chiefinspektor, daß Sie mich haben Aufnahmen machen lassen. Ich werde es Ihnen nie vergessen.«
    Harrison sagte gar nichts. Er winkte nur wütend ab.
    »War das nicht dieser Ernie Shane?« fragte ich und erinnerte mich an Bills Beschreibung.
    »Leider.«
    »Wieso lassen Sie ihn Aufnahmen machen?«
    »Er hat irgendein Papier bekommen, das ihn dazu berechtigt. Weiß der Teufel, wie er dazu gekommen ist. Na ja, ich muß mich danach richten. Ein Widerling, dieser Kerl.«
    Ich kannte Ernie Shane zwar nicht näher, aber auf mich hatte er auch keinen guten Eindruck gemacht. Man sagt, der erste Eindruck sei der beste, auf jeden Fall der nachhaltigste.
    Er stieg in seinen Wagen. Es war ein alter Ford, ein deutsches Fabrikat. Der Auspuff hörte sich an wie der Drummer einer Rockgruppe. Ruckartig setzte sich das Gefährt in Bewegung, dann war es verschwunden.
    »Der hängt sich jetzt an seine Schreibmaschine«, erklärte der Chiefinspektor. »Die Käufer reißen ihm die Blätter wieder aus der Hand.«
    »Hat es schon Ärger mit Shane gegeben?« wollte ich wissen.
    »Nie, dazu hat er zu gute Beziehungen. Da muß irgend jemand in der Verwandtschaft sitzen. Ich habe mich nicht genauer darum gekümmert, sonst hätte ich mich noch mehr geärgert.« Harrison wechselte das Thema. »Daß Sie eingreifen würden, war mir bekannt, Kollege. Deshalb habe ich es auch nicht versäumt, Ihnen die Unterlagen zu schicken.«
    »Welche Unterlagen?«
    Er grinste. »Protokolle über die Fälle. Sie können sie ruhig studieren, ist ‘ne tolle Aufgabe. Vor allen Dingen was für einen Samstag, kann ich Ihnen sagen.«
    »Danke.« Ich hob die Schultern.
    Will meinte: »Hier scheint es doch nichts Neues mehr zu geben, John. Laß uns fahren.«
    »Und wohin?«
    Wills Grinsen wurde noch breiter. »In dein Büro, John. Da fühlen wir beide uns wohl. Und als Freund bin ich gern bereit, dir beim Lesen der Akten zu helfen.«
    »Wie großzügig von dir.«
    »Ja, und das in meinem Urlaub.«
    ***
    Auch jetzt, als draußen der Tag schon längst begonnen hatte, war es in dem Zimmer dunkel. Nur zwei feine Lichtstrahlen durchbrachen die Finsternis und konzentrierten sich auf ein Ziel.
    Es war ein Gemälde!
    Mit seinen Farben stach es aus der allgemeinen Dunkelheit hervor, denn die Wände des Raumes waren pechschwarz angestrichen.
    Ebenso schwarz wie der Vorhang, der die Scheiben der beiden dicht

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