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0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«

0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«

Titel: 0182 - Ich jagte »Jack the Ripper« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Street auf den Verkehrskreisel am Piccadilly zu.
    »Was hast du eigentlich jetzt vor?« erkundigte sich Claudia.
    »Das wollte ich dich fragen.«
    »Wieso?«
    »Du mußt doch irgendwo wohnen. Soll ich dich nach Hause bringen?«
    »Nein«, rief das Girl erschreckt, »auf keinen Fall in meine Wohnung. Ossy weiß, wo ich hause.«
    »Was dann?«
    Claudia zuckte die Schultern.
    Jane fuhr an, weil auch vor ihr die Wagen sich langsam in Bewegung setzten. Trotzdem mußte sie noch halten, weil die Grünphase schon vorbei war.
    »An den Ripper denkst du nicht?« fragte Jane.
    »Auch. Aber…« Sie holte tief Luft. »Weißt du, Ossy, das ist Realität, der Ripper, das ist ein böser Alptraum für mich. Ich habe ihn gesehen, verdammt, und ich glaube nicht, daß er es wagen wird, mich im dichten Verkehrsgewühl zu überfallen.«
    »Das stimmt«, gab Jane ihr recht. »Wie sieht er denn nun aus?«
    »So genau habe ich ihn auch nicht gesehen«, erwiderte die junge Prostituierte.
    »Mir kannst du die Wahrheit sagen, ich bin selbst hinter ihm her.«
    »Ehrlich?«
    »Ja.« Jane Collins hatte sich entschlossen, ihr Inkognito zu lüften.
    Daß sie eine Privatdetektivin war, damit hatte Claudia nie gerechnet.
    Sie schüttelte immer wieder den Kopf. »Ich kann es einfach nicht glauben, wirklich nicht. Das geht in mein Gehirn nicht rein. Das ist unmöglich.«
    »Aber eine Tatsache.«
    »Und du willst den Ripper fangen?« Claudia drehte den Kopf und schaute Jane aus großen Augen an.
    »Das habe ich vor.«
    »Dann bin ich dein Lockvogel?« fragte Claudia Ferris mit zitternder Stimme.
    »So darfst du es nicht sehen«, erwiderte Jane.
    »Aber im Prinzip stimmt es?«
    Die Detektivin fuhr wieder an. »Ja, es stimmt im Prinzip. Und nun gib mir eine Beschreibung.«
    Claudia zerknüllte ein tränennasses Taschentuch. »Das ist nicht einfach. Ich… ich habe ihn ja gar nicht richtig gesehen. Auf jeden Fall ist er ziemlich groß, hat eine Halbglatze, einen dunklen Haarkranz und trägt einen Bart.«
    Jane lachte.
    »Ja, glaubst du mir nicht?«
    »Doch, aber diesen Ripper habe ich mir, ehrlich gesagt, immer anders vorgestellt.«
    »Er sah aber so aus.«
    Jane hob die Schultern und fuhr an.
    Neben dem Wagen hockten zwei Burschen auf Motorrädern. Ihre Köpfe und Gesichter verschwanden unter den Helmen.
    Die beiden starteten schneller und waren weg. Jane hatte sich inzwischen überlegt, wo sie hinfahren wollte. Und sie sagte es der jungen Prostituierten auch.
    »Wir fahren erst zu dir, da holst du dir ein paar Sachen, und anschließend finden wir ein Versteck für dich.«
    »Wo?«
    Jane lächelte. »Du kannst so lange bei mir wohnen, bis der Ripper gefaßt ist.«
    »Nein.« Claudia schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht annehmen.«
    »Du mußt.«
    »Warum denn?«
    »Weil du in Lebensgefahr schwebst. Der Ripper wird dich suchen und auch finden. Der ist wie ein Magnet, der auf das Vorhandensein von Menschen reagiert. Und du bist das Metall in diesem Fall, meine liebe Claudia.«
    Das Girl senkte den Kopf.
    Vor ihnen tauchte der große Kreisverkehr des Piccadilly auf.
    »Hast du überhaupt eine Bleibe?« fragte Jane.
    »Ja.«
    »Und wo?«
    »Zwei kleine Zimmer. Ich habe sie nie aufgegeben. Sie sind mein Unterschlupf.«
    »Wo wohnst du jetzt?«
    »In Finsbury.«
    »Okay, fahren wir dahin.« Jane hatte sich schnell entschlossen.
    Sie reihte sich in den Kreisverkehr ein und gelangte dann in die Shaftesbury Avenue, die zum Cambridge Circus führt. Danach erreichten sie die Oxford Street, fuhren nicht weit vom Britischen Museum entfernt in Richtung Norden und steuerten über die Clerkenwell Road den Ortsteil Finsbury an.
    Der Verkehr war schwächer geworden. Die City lag hinter ihnen, und damit auch der Trubel und Betrieb der Innenstadt. Jane achtete jetzt wieder auf Verfolger.
    Da war kaum etwas auszumachen. Hinter ihnen befand sich ein einziges Lichtermeer, obwohl hier nicht mehr so viele Wagen fuhren. Es war wirklich unmöglich, einen Verfolger auszumachen.
    Claudia räusperte sich. In der letzten Viertelstunde hatte sie kein Wort gesprochen.
    »Bedrückt dich etwas?« fragte Jane.
    »Nicht direkt.«
    »Sondern?«
    »Es ist so. Ich meine, du bist eine Frau, die sich in der Welt bestimmt auskennt, wenn du nun siehst, wie ich hause, dann wirst du sicherlich vor Entsetzen…«
    »Hör auf, Kind.«
    »Da ist ein alter Schrottplatz in der Nähe. Besser gesagt ein Autofriedhof. Ein paar Bauten stehen direkt an der Grenze zu dem Gelände, und in einem der Häuser

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