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0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb

0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb

Titel: 0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mord ist kein Geschäftsbetrieb
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Minuten, wenn du zweihundertundfünfzig Dollar verdienen willst, Al.«
    Sawer schnaufte. Es war nicht nur Wut. Die gehämmerten Haken auf die Rippen und die Brustgrube nahmen ihm die Luft, aber er versuchte, sich zusammenzureißen und nichts mehr zu überhasten. Eine volle Minute lang hielt ich ihn hin.
    Irgendwer sagte: »Verdammt«. Wahrscheinlich hatte der Mann darauf gewettet, dass ich nur zwei Minuten auf den Füßen bleiben würde.
    Wieder hörte ich Browns Stimme. »Nur noch eine Minute, Al!«
    Der Damm von Sawers Vernunft brach. Er stürzte sich blindlings auf mich. Ich wich keinen Zoll. Ich riss Aufwärtshaken in den anstürmenden Mann hinein, und ich traf drei- oder viermal sein Gesicht, sein Kinn. Ich hatte erwartet, dass diese Treffer ihn stoppen, vielleicht sogar fällen würden, aber Sawer war einer von den Boxern, die am Kopf fast alles vertragen, was nicht mit einem Schmiedehammer geschlagen wird.
    Prompt handelte ich mir für mein Stehenbleiben einen mächtigen Schlag gegen die Schulter und einen Brocken an dem Kinnwinkel ein. Ich taumelte rückwärts gegen die Wand. Sawer stieß einen grunzenden Triumphlaut aus und setzte hinterher.
    Ich war noch absolut fit, nahm den Kopf zur Seite, als er einen rechten Schwinger abschoss, und er donnerte seine Faust mit Wucht gegen die Wand, dass der Kalk von der Decke rieselte. Er brüllte auf vor Schmerz, vergaß für einen Augenblick lang das Boxen, und ich nutzte die Gelegenheit und brachte einen Haken an seinem Kinn unter, der das Aroma der Weltklasse hatte.
    Das war auch für einen Ex-Schwergewichtler von Kalifornien zu viel. Sawer wackelte. Ich sah, wie seine Augen glasig wurden, und jetzt ging ich los und trieb ihn in den Rückzug hinein. Sein Boxerinstinkt ließ ihn die Arme zur Doppeldeckung hochnehmen, aber ich fand immer wieder Lücken.
    Er keuchte und schließlich begann er zu schreien: »Aufhören! Ich kann nicht mehr! Ich… ich habe mir die Hand gebrochen. Ich kann nicht mehr boxen. Aufhören!«
    Ich ließ die Arme sinken und gab ihm Zeit, sich aufzurichten. Er stand da, die Fäuste zur Brust erhoben und schüttelte mit schmerzverzerrtem Gesicht seine Rechte. Dann richtete er den Blick auf mich, stieß einen Wutlaut aus und feuerte ohne Warnung eine Linke ab. Ich fing mir das Ding ein, aber ich konnte es verdauen und, wütend geworden, zahlte ich es ihm heim. Er ging sofort wieder in Doppeldeckung.
    »Aufhören!«, befahl jetzt Charly Brown.
    Ich tat einen Schritt zurück, behielt aber die Fäuste oben und ließ Sawer nicht aus den Augen.
    »Okay«, knurrte ich, »aber nur, wenn er auch aufhört.«
    »Endgültig Schluss!«, befahl der Gangsterchef seinem Gorilla. »Verstanden, Al?«
    Sawer drehte sich um, ging zu dem Tisch, an dem seine Kumpane in betretenem Schweigen hockten, und kühlte seine anschwellende Faust mit Soda aus dem Siphon.
    Callhoun brachte mir meine Jacke und die Pistole. Er grinste, aber in seinen Fuchsaugen stand etwas wie Furcht.
    »Du hättest zehn Dollar auf mich setzen sollen«, sagte ich.
    »Ja, verdammt, ich hätte es machen sollen«, bestätigte er. »Das wäre leicht verdientes Geld gewesen.«
    Brown winkte mich zu sich.
    »Du bist gut«, sagte er anerkennend, griff in seine Tasche und fischte ein Bündel Dollarnoten heraus. Er gab mir fünf Scheine zu zwanzig.
    »Bring dich damit in Ordnung!«, befahl er. »Am besten wohnst du mit Fess zusammen. Er kennt alle Schlupfwinkel dieser Stadt, obwohl ich nicht glaube, dass die Cops dich erkennen, sobald du dir nur diesen Bart aus dem Gesicht geschabt hast. - Fess, wo wirst du wohnen?«
    Callhoun grinste.
    »In meine alte Bude werde ich nicht zurückgehen, seitdem ich weiß, dass die Bullen mich suchen, aber ich habe ein Ausweichquartier im Hafen bei einem alten Freund. Du kennst Barbeiros, Charly?«
    »In Ordnung. Ich werde euch wissen lassen, wenn ich euch brauche.« Noch einmal richteten sich die Fischaugen auf mich.
    »Lass dich von Zeit zu Zeit hier sehen«, sagte er, »aber schleppe nicht 14 dauernd die Kanone mit dir herum. Der Polizei fällt es von Zeit zu Zeit ein, Razzien zu veranstalten.«
    »Ich werde es mir merken«, antwortete ich. »Und vielen Dank für die Scheine.«
    ***
    Ich wohnte zusammen mit Callhoun in einem windschiefen Haus in der Nähe des Fischerhafens. Es gehörte einem Fischer, der Barbeiros hieß, sich jahrelang am Schmuggel von und nach Mexiko beteiligt hatte und auch jetzt noch den Fischfang mehr als Tarnung für andere Geschäfte, aber nicht als

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