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0183 - Die Dschungel-Armee

Titel: 0183 - Die Dschungel-Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wurde frei. Um den Piloten herum war eine Flut von Geräuschen. Frische Luft strömte von draußen herein. Der Gestank von brennenden Pflanzen wurde von ihr mitgeführt.
    Serton taumelte hinaus, er sah kaum, wohin er trat. Zwei Soldaten der plophosischen Armee fingen ihn auf. „Teltak ist im Gleiter", sagte er mühsam. Er hörte, wie Befehle geschrien wurden, dann schleppte man ihn aus der Gefahrenzone. Zum erstenmal wurde er sich seiner Umgebung richtig bewußt. Er blickte zurück und sah den völlig zerstörten Gleiter, jetzt bereits in Flammen gehüllt. Aus dem Qualm kam eine Gruppe von Soldaten mit Teltak hervorgerannt. Serton spürte, daß er am ganzen Körper zitterte. Er sehnte sich nach Ruhe, aber er ahnte, daß im Augenblick nicht damit zu rechnen war. Teltak riß sich aus den Armen seiner Retter los und kam auf Serton zu. Jetzt passiert es, dachte Serton müde, und in diesem Augenblick wurde ihm die ganze unsinnige Struktur der plophosischen Regierungsform bewußt, die Männer wie Teltak hervorbringen konnte. Doch Trat Teltak sagte nur: „Wir müssen sofort zum Regierungsgebäude." Serton sah, daß der Vormann ernsthafte Verbrennungen davongetragen hatte. Einer der Soldaten übersprühte Teltak mit flüssiger Haut. Zwei Becher mit einer dampfenden Flüssigkeit wurden herangebracht. Serton trank in kurzen Schlucken und fühlte die Müdigkeit von sich abfallen.
    Er ahnte, daß Teltak von den gleichen Sorgen geplagt wurde, die auch ihn beschäftigten. Teltak hatte Hondro Rechenschaft abzulegen.
    Teltak warf den Becher von sich und sammelte dreißig Soldaten um sich. Er wußte, daß er sich im Augenblick am verkehrten Platz aufhielt, aber er wollte nichts unversucht lassen, um den richtigen Schauplatz noch rechtzeitig zu erreichen. Hinter ihnen ging der erbarmungslose Kampf gegen den vorrückenden Dschungel weiter. Eine riesige Rauchwolke hing träge über dem Stadtrand von Zentral-City. Die Natur schien gegen die Herren von Greendoor aufzustehen, um sich für die Niederlage vergangener Jahrzehnte zu rächen.
    „Wir müssen ausbrechen", sagte Melbar Kasorn. „Wie sollen wir hier herauskommen?" fragte Pearton resigniert"
    „Wir brennen ein Loch ins Dach", schlug Kasom vor. „Dann versuchen wir durch den Schacht ins nächste Stockwerk zu gelangen."
    „Der Lift wird durch ein Magnetfeld gefahren", sagte Smitty. „Im Schacht befindet sich nichts, woran Sie sich festhalten könnten."
    „Der Tragkorb kann nicht mehr weit vom nächsten Stock entfernt sein", sagte Kasom. „Wenn ich auf dem Dach stehe, können die Männer auf meine Schulter klettern und versuchen, den Ausgang der höher gelegenen Etage zu erreichen." Die Neutralisten begannen über Kasoms Vorschlag zu diskutieren. Der Ertruser spürte, daß die meisten für seinen Plan waren, es aber dem skeptischen Pearton gegenüber nicht zugeben wollten. Schließlich unterbrach Smitty den Streit. „Wir können es versuchen", schlug er vor. „Zu verlieren haben wir nichts." Pearton stimmte zu. Sie kauerten sich auf dem Boden des Lifts zusammen. Kasom und Smitty nahmen die Decke unter Beschuß. Es war ein gewagtes Vorgehen, denn das Dach sprühte auseinander, und alle Teile, die nicht verglühten, fielen über die Männer herab. Kasom hatte das vorhergesehen und seinen Umhang über den Kopf gezogen.
    Schmerzensschreie wurden laut, dann schlugen die Männer um sich, um die Brände auf ihrer Kleidung zu löschen. Einer der Rebellen wurde so schwer verletzt, daß er starb, bevor das Dach ausgeglüht war und es wieder dunkel wurde. Kasom schaltete Peartons Scheinwerfer ein und leuchtete in die Höhe. Die zackige Öffnung erschien ihm groß genug, um ihn durchzulassen. Er schaltete den Mikrogravitator aus und sprang mühelos hinauf. Der schmale Rand, der noch geblieben war, genügte, um den Ertruser zu stützen. Kasoms Beine bildeten nun eine Brücke über den Tragkorb. Unter ihm errichteten die Rebellen eine Pyramide. Dann konnte Kasom die ausgestreckten Hände des ersten Mannes ergreifen und ihn hochziehen. Es war Pearton. Kasom reichte ihm den Scheinwerfer. Dann stemmte er den Neutralisten hoch.
    „Ich schaffe es", sagte Pearton. Kasom sah, daß der Rebell sich an der Tür im oberen Stockwerk festhielt. „Können Sie öffnen?"
    fragte Kasom. Pearton bejahte. „Ich hoffe, daß wir dort draußen nicht erwartet werden." Er löschte die Lampe und drückte die Tür auf. Licht fiel in den Schacht. Kasom hielt den Atem an.
    „Keine Gefahr!" rief Pearton leise.

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