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0183 - Die Dschungel-Armee

Titel: 0183 - Die Dschungel-Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Innere der Stadt vorzudringen. Teltak wußte, daß es nicht allein um die Stadt, sondern auch um sein Leben ging. Hondro würde ihn unnachsichtig bestrafen, wenn er jetzt versagte. Über das Funkgerät des Gleiters befahl er weitere Verbände zum Kampfplatz. Nur eine kleinere Gruppe blieb bei der Schwimmhalle, um die Neutralisten in Schach zu halten.
    „Es ist gefährlich hier", sagte Serton. „Wenn wir nicht landen, sollten wir uns etwas zurückziehen, Sir." Teltak konnte die Sorgen des Piloten verstehen. Aber er konnte jetzt auf die Gefühle dieses Mannes keine Rücksicht nehmen. Notfalls mußte er eine Notlandung riskieren. Er wünschte, Hondro wäre nicht nach Plophos abgereist. Die Anwesenheit des Obmanns auf Greendoor hätte bedeutet, daß Hondro sich um alles gekümmert hätte. Teltak begann zu begreifen, daß er nur ein Strohmann Hondros war, unfähig, im entscheidenden Augenblick eine klare Entscheidung zu treffen. Unter ihnen wälzten sich drei Drenhols über ein eingefallenes Gebäude hinweg. Die ausgedehnten Wurzeln der Bäume tasteten sich wie Riesenfinger über die Trümmer. Ein Teil der Peitschenäste stand in Flammen, doch das hinderte die Drenhols nicht am weiteren Vordringen. Mit tollkühnem Mut sprangen die Mannschaften mit den Flammenwerfern immer wieder in die Bahn der Bäume. Teltak wagte nicht, den Befehl zum Abwurf von Bomben zu geben. Er hätte dadurch die Bauwerke am Stadtrand gefährdet.
    Serton zog den Gleiter so plötzlich hoch, daß Teltak den Halt verlor und ein Stück aus dem Sessel rutschte. „Paruppkas", meldete der Pilot zwischen zusammengebissenen Zähnen.
    Teltak setzte sich wieder zurecht. Da wurde er vom Hauptquartier angerufen. Sein Adjutant meldete sich. „Sir", sagte der Mann aufgeregt. „Sie müssen sofort zurückkommen." Teltak sah das Unheil über sich hereinbrechen. Die fürchterlichsten Gedanken durchzuckten sein Gehirn. Gewaltsam riß er sich zusammen.
    Serton beobachtete ihn von der Seite. Er durfte sich vor dem Piloten nicht bloßstellen. Dadurch würde er jede Autorität verlieren. „Was ist gesehen?" fragte er beherrscht.
    „Ich ... ich weiß es nicht", kam die unsichere Antwort. „Es sieht so aus, als seien Neutralisten eingedrungen. Es kam zu Schießereien im Regierungsgebäude, aber wir konnten die Rebellen bisher nicht entdecken." Teltaks Gesicht verfärbte sich. Er fühlte grenzenlose Wut in sich. „Wollen Sie damit sagen, daß Sie nicht imstande sind, eine Handvoll Neutralisten zurückzuschlagen?"
    „Wir können sie nicht finden", verteidigte sich der Mann. „Bestimmt stellt sich alles als ein Irrtum heraus. Es kann sich auch um die Einzelaktion eines Verrückten gehandelt haben." Teltak glaubte nicht an einen Zufall in einer solchen Situation. In den verschiedenen Angriffen steckte Methode. Schwarzbart Breth hatte einen Plan. Der Angriff auf die Sendestation war nur ein Trick gewesen. Was aber bedeutete der Ansturm der Pflanzen am Stadtrand? Teltak fühlte sich hin und her gerissen. Er wußte nicht, was er jetzt unternehmen sollte. „Was ist mit den Gefangenen?" fragte er besorgt.
    „Der Zusammenstoß geschah in den unteren Etagen", berichtete der Adjutant des Vormanns. „In den oberen Stockwerken ist alles ruhig." Erleichtert atmete Teltak auf. Was immer im Regierungsgebäude vorging, die Sicherheit der Gefangenen schien nicht bedroht. „Ich komme sofort zurück", kündigte er an.
    „Versuchen Sie inzwischen herauszufinden, wo sich die Eindringlinge versteckthalten." Er nickte Serton zu. Der Pilot änderte den Kurs, doch im gleichen Augenblick gab es einen Ruck, und der Gleiter begann zu schwanken, als sei er von einer Windströmung gepackt worden. Teltak hielt sich fest und sah bestürzt zu Serton. Der Pilot versuchte die Flugmaschine abzufangen, doch sie verlor an Höhe und trieb auf den Stadtrand zu. „Was machen Sie da?" schrie Teltak außer sich. „Wir werden in den Dschungel stürzen." Verzweifelt bemühte sich Serton, die Kontrolle über den Gleiter zurückzugewinnen. „Paruppkasamen", sagte er knapp. „Es sieht so aus, als seien wir manövrierunfähig, Sir." Teltaks Augen umflorten sich. Er fühlte Übelkeit in sich aufsteigen. Er hätte Angst, nackte, panische Angst. Er stieß Serton zur Seite und sprang auf. Wie wild riß er an den Steuergeräten.
    Der Gleiter reagierte mit wilden Sprüngen, ohne jedoch die Richtung zu ändern. Teltak sah eine quirlende Masse auf sich zukommen, das war der Wald, der sich unter ihnen drehte, als

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