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0184 - Der Kraken-Götze

0184 - Der Kraken-Götze

Titel: 0184 - Der Kraken-Götze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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allmächtigen Kaiser Luzifer nennen. Niedergestoßen von der Gewalt göttlicher Allmacht regieren sie über ein Heer gefallener Engel, unreiner Geister und verdammter Seelen, die der Mensch, in Unkenntnis aller Zusammenhänge, als Dämonen bezeichnet. In den Kreisen der Magier, Hexenmeister, Karcisten und Adepten flüstert man von der falschen Hierarchie. Jedem der drei Herrscher im Reiche der ewigen Verdammnis unterstehen zwei Minister, der bekannteste unter ihnen ist Lucifuge Rofocale, die rechte Hand Satanas Merkratiks, Und der Mensch, der sein Leben dem Studium der Schwarzen Magie geweiht hat und dessen Seele während des Studiums nicht von einem Boten der Hölle abgeholt wurde, er kann mit jeweils einem der Höllenminister einen Pakt schließen. Dieses Abkommen mit den Schwarzblütigen macht ihn zum Herrn über ein Heer von Dämonen und unreinen Geistern, deren Zahl Legion ist, da des Menschen Sinn in diesen Größenordnungen keine Zahlenwerte mehr kennt. Der Preis für das alles ist die Seele des Verblendeten, das Unsterbliche des Menschen, welches der grausige Höllenrachen verschlingt. Und die dämonischen Herrscher, denen er im irdischen Leben bei Stab und Pakt geboten hat, sie fordern seine Dienste in der Ewigkeit.
    Asmodis gehörte zu den höchsten Gebietern der Hölle. Als Fürst der Finsternis war er direkt dem Lucifuge Rofocale unterstellt. Und Satans Ministerpräsident war dafür bekannt, daß er seinen Untergebenen weitgehend freie Hand ließ. Asmodis wußte das zu würdigen, auch waren seine unübersehbaren Scharen der Verdammten meist erfolgreich in ihrer Arbeit, Satans Reich über die Erde zu verbreiten.
    Nur ein Mensch der Erde hatte es gewagt, dem Fürsten der Finsternis und seinen Dienern Widerstand zu bieten und dabei erfolgreich zu sein. Den größten Triumph bedeutete es für die Schwarze Familie, würde die Seele des Meisters des Übersinnlichen in die sieben Kreise der Hölle entführt. Dies hatten jedoch Mächte, die stärker waren als die Kräfte der Finsternis, bisher verhindert.
    Apage, Satanas! Weiche Satan!
    Professor Zamorras Gedanken wirbelten. Was mochte Asmodis dazu gebracht haben, selbst zu erscheinen. Was wurde überhaupt hier gespielt? Alles bisher Erlebte schien förmlich den Pesthauch der Hölle auszustrahlen, aber das Amulett erwies sich diesmal als unzuverlässig. Der Professor hoffte, daß Asmodis Licht in diese Sache bringen würde. Zuvor aber sollte der Teufel sein wahres Gesicht zeigen.
    »Wandle dich!« rief er dem Dämon der Tiefe zu. »Nimm an die Gestalt, derer du dich bedienst im Reiche derer, die nie das Angesicht Gottes schauen dürfen. Adonay, Elohim und Yhachwe gebieten dir durch mich!«
    Vor den Augen der drei Sterblichen begann die Gestalt der verführerisch anmutenden Frau zu zerfließen. Jörg Bernhard stieß einen Seufzer aus. Dieses Weib, es strahlte den Inbegriff dessen aus, was das feminine Geschlecht für die Menschheit bedeutete, die Schönheit einer schaumgeborenen Aphrodite, gepaart mit der Machtlüsternheit einer Kleopatra. Dem Wahnsinn wäre Jörg Bernhard verfallen, hätte sein Geist geahnt, daß er der Gestalt der Eva, Urmutter der Menschheit, ins Angesicht geblickt hatte.
    Wirbelnde Konturen und grelle Lichtblitze. Die Augen der Betrachter schmerzten beim aberwitzigen Wechseln von Farben und Konturen. Eine Ewigkeit wollte es dauern, bis aus dem zerfließenden Etwas sich eine Gestalt herauskristallisierte, die der menschliche Geist ansehen konnte, ohne Schaden zu nehmen.
    Vorher aber waren andeutungsweise Gestalten entstanden, die nur den Wahnvorstellungen eines Irren entsprungen sein konnten. Gestalten, wie sie die Tiefen der Ozeane bergen, scheußliche Gallertwesen mit kringelnden Tentakeln und schaurig geöffnetem Rachen, Anblicke, die den gesunden Geist des Menschen in die Umnachtung stürzen können.
    Was sich den entsetzt aufgerissenen Augen der Jungen als Endprodukt bot, war die Personifizierung des Teufels persönlich. Kein Franziskanerpater hätte ihn trefflicher schildern können, die Gestalt schien den theologischen Schriften der Kirche entsprungen zu sein. Es war die Gestalt eines Menschen, gekrönt von einem Gesicht, aus dem die Bosheit grinste, zwei krumme Hörner entwuchsen der Stirn. Die Haut besaß eine Farbe, als hätte die Gestalt stundenlang auf einem glühenden Rost gelegen.
    Peter Michael war, seit er den Kinderschuhen entwachsen war, den kirchlichen Lehren kritisch gegenübergetreten. Er wägte die Fakten ab und glaubte

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