Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0184 - Gucky und die Blaue Garde

Titel: 0184 - Gucky und die Blaue Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
in der Lage war. „Seid nicht enttäuscht, wenn es lange dauerte, aber ich kann nicht selbst kommen. Was ihr seht, ist nichts als eine Projektion. Ich sehe euch und kenne eure Sorgen, aber ich werde euch nicht helfen können." Gucky starrte Harno an.
    „Du kannst uns nicht helfen...? Du willst nicht!"
    „Nein, ich kann nicht", entgegnete Harno für alle verständlich. „Ich weiß nicht einmal, wo Rhodan jetzt ist, und wenn ich es wüßte, dürfte ich es euch nicht mitteilen. Ich bin zu weit von euch entfernt, um eingreifen zu können. Eine Rückkehr in eure Zeit wäre umständlich und gefährlich. Der Raum, in dem ich mich aufhalte, ist fremd und auf vielschichtige Weise fern. Er existiert erst dann, wenn das Ende der Zeit gekommen ist. Das aber ist erst dann der Fall, wenn aller Raum verbraucht ist. Ich kann euch zeigen, wie es hier aussieht. Wartet..." Die schimmernde Oberfläche veränderte sich, dehnte sich aus, bis Harno eine Kugel von drei Meter Durchmesser war. Gucky konnte sich erinnern, auf ihr schon ferne Milchstraßen und fremde Sonnensysteme gesehen zu haben, denn sie wirkte wie ein Bildschirm. Heute aber blieb sie schwarz, genauso schwarz wie die Decke der Messe. Die Kugel hob sich kaum dagegen ab. „Wir sehen nichts", sagte Gucky enttäuscht und fragte sich, wie es wohl möglich sei, daß Harno ihn verstand, wenn die Kugel gar nicht Harno, sondern nur eine Projektion war. Konnten die Gedanken Raum und Zeit so schnell überwinden? Konnten sie bis ans Ende der Zeit und darüber hinaus vordringen? Gab es keine Grenze für den Ge danken? „Wir sehen nur deine dunkle Oberfläche, sonst nichts."
    „Du kannst auch nichts anderes sehen, weil es hier und jetzt nichts anderes mehr als Zeit gibt. Zeit aber ist nicht sichtbar. Alle Materie, alle Galaxien und Sterne, haben sich in Zeit umgewandelt. Der Raum ist zu Zeit geworden. Zeit ist das letzte, was es gibt. Der neue Zyklus beginnt. Am Ende der Schöpfung steht der neue Anfang." Niemand sagte etwas. Harnos Mitteilung ließ keine Entgegnung mehr zu. Schließlich war es Gucky, der fragte: „Harno, du weißt, welches Problem wir haben.
    Rhodan ist verschwunden, das Imperium zerfällt. Wir müssen Rhodan, der auch dein Freund ist, finden. Ehe es zu spät ist!
    Warum kommst du nicht zu uns? Was bedeuten schon Umstände, wenn das Leben des Mannes auf dem Spiel steht, der auch dich aus deiner ewigen Einsamkeit befreite und zu dem machte, was du heute bist...?"
    „Es sind nicht allein die Umstände", gab Harno zu. „Es gibt Gesetze, die ich nicht mißachten darf."
    „Die Gesetze des Unsterblichen von Wanderer etwa?"
    „Nein, denn es gibt Mächtigeres als ihn. Ihr kennt sie nicht, aber eines Tages werden sie auch euch begegnen. Sie verbieten jedes Eingreifen in die Geschicke des Universums. Sie kennen die Folgen, denn sie leben am Ende der Zeit und haben den Überblick über alle möglichen Existenzebenen. Sie wissen auch, was in eurem Fall geschieht, und wenn es etwas Furchtbares wäre, das unser Universum zerstört, würden sie eingreifen. Sie greifen aber nicht ein, also wird auch das Universum weiterbestehen."
    „Und Rhodan ...?"
    „Rhodan ist nur ein Rädchen in der Maschinerie des Universums und der Ewigkeit, Gucky. Notfalls ein Rädchen, das zu ersetzen ist. Es tut mir leid, aber ich kann und darf nicht helfen. Glaube mir, ich täte es gern, aber ich bin zu weit vorgestoßen. Ich weiß zuviel. Wäre ich in deiner Zeit geblieben ..."
    „Schon gut, Harno. Ich weiß, daß du nicht anders kannst. Wir müssen versuchen, uns selbst zu helfen. Wann kehrst du zu uns zurück? Wirst du überhaupt wiederkommen können?"
    „Vielleicht, Gucky. Doch noch einen Rat möchte ich dir und den anderen geben: Eines Tages werdet ihr den Sprung über den Sternenabgrund wagen und zu einer anderen Galaxis vorstoßen.
    Wahrscheinlich wird es Andromeda sein. Wenn das geschieht, werdet ihr jemand begegnen, der mich kennt und der mit mir das Ende der Zeit sah. Er erwartet euch. Er sah die Vergangenheit und erweiß, daß Rhodan kommen wird. Ich glaube, ihr habt verstanden ...?"
    „Dann wird es Rhodan sein, der Andromeda erreicht?" Gucky war aufgesprungen und sah zur Decke empor, die allmählich ihre ursprüngliche Farbe zurückerhielt. Langsam verblaßte die dreidimensionale Projektion der Kugel. Die Gedankenimpulse waren nur noch schwach. „Ja, es wird Rhodan sein", sagte Harno, dann war er verschwunden. Gucky ließ sich auf den Stuhl zurücksinken. „Jetzt wissen wir, daß

Weitere Kostenlose Bücher