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0184 - Schlimmer als der Satan

0184 - Schlimmer als der Satan

Titel: 0184 - Schlimmer als der Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nummer der Firma. Ich wählte sie, wurde ein paarmal weiterverbunden und bekam einen sogenannten Disponenten an die Strippe.
    Als er Scotland Yard hörte, wurde er noch freundlicher. Ich trug ihm meinen Wunsch vor.
    »Aber gewiß, Sir«, sagte er, »das werden wir bald haben. Wir arbeiten gern mit der Polizei zusammen.«
    »Brechen Sie sich nur keine Verzierung ab«, erwiderte ich und wartete.
    Er beeilte sich wirklich, denn nach einer Minute schon erfuhr ich die neue Adresse. Jason Kongre hatte sich an den Londoner Stadtrand verzogen. Er hatte ein altes Haus gekauft, das mal ein Jagdmuseum gewesen war.
    »Reicht Ihnen das, Sir?«
    »Ja, danke.«
    »Wenn Sie irgendwelche Fragen haben, dann rufen Sie mich an.«
    »Natürlich.« Ich legte auf. Der Zündschlüssel steckte bereits.
    Meine Hand hatte ihn schon berührt, um ihn herumzudrehen, als ich den gellenden Schrei hörte.
    Blitzschnell war ich aus dem Wagen.
    Und ich sah die dicke Frau. Das Entsetzen schüttelte sie. Verständlich, denn was sie zu sehen bekam, schien einem Alptraum entsprungen zu sein…
    ***
    Wenn der Sommer nicht besonders gewesen ist und der Herbst dafür um so schöner wird, dann gibt es zahlreiche Menschen, die die letzten Sonnenstrahlen auskosten wollen. Sie machen die berühmten Spaziergänge, organisieren Gartenfeste oder Grillfeiern. Letztere oft nicht auf dem eigenen Grundstück, sondern auch draußen in der freien Natur, wo die Städte die Grillplätze extra angelegt haben.
    Meist waren es Lichtungen im Wald, nicht weit weg von den Spazierwegen. Das Gebiet wurde umzäunt, es gab Abfallkörbe, eine gemauerte Feuerstelle, oft sogar ein paar Turngeräte für die Kinder, Sitzgelegenheiten aus Holz oder Stein und auch überdachte Pavillons, denn vor einem plötzlichen Regenschauer war niemand gefeit.
    Man mußte die Grillplätze schon Wochen zuvor mieten, auch im Herbst war es schwer, einen zu bekommen, aber die Gruppe, die den Platz für den Nachmittag und Abend gemietet hatte, die stand bereits lange auf der Liste.
    Es war ein Fußballverein, der hier mal richtig einen draufmachen wollte. Man kickte in der untersten Liga, hatte noch Spaß dabei, und vor allen Dingen wurde die Zeit nach dem Spiel zu einem fröhlichen Umtrunk genutzt, der nicht selten in eine wilde Schluckerei ausuferte.
    Das machte keinem etwas aus. Wenn ein Spiel verloren war, wurde aus Ärger getrunken, war es gewonnen, dann aus Freude.
    Einen Grund gab es immer.
    Und ein Grillfest stellte den Höhepunkt des Jahres und der zahlreichen Feiern dar.
    Für siebzehn Uhr war das Treffen angesetzt. Die Männer und Frauen wollten gemeinsam kommen. Einen Parkplatz für die Wagen gab es in unmittelbarer Nähe. Abgesagt hatte keiner. Diejenigen, die anderswo Urlaub machten, hatten sich erst gar nicht in die Liste der teilnehmenden Personen eingetragen.
    Einige waren noch Junggesellen. Sie hatten ihre Freundinnen mitgebracht, so daß immerhin achtzehn Personen zusammenkamen.
    Genau neun Männer und neun Frauen.
    Schon die Anfahrt wurde zum Vergnügen. Man hatte sich vorher getroffen, und einer war auf die Idee gekommen, seinen Austin mit Bratwürsten aus Kunststoff zu schmücken. Sie hingen außen an den Türen. Die Autokarawane erregte großes Aufsehen. Auch deshalb, weil man laut hupend durch die Gegend fuhr.
    Nach der Hauptstraße führte ein Weg in den Wald. Im letzten Jahr war er asphaltiert worden und lief aus in einen Parkplatz, wo auch das umzäunte Grillgelände lag.
    Abgestellte Wagen einiger Spaziergänger standen auf dem Platz.
    Nicht einmal zu einem Drittel war er belegt. So fanden die fünf Wagen genügend freie Stellplätze.
    Auf dem Hinweg fuhren noch die Männer. In der Nacht würden sich die Frauen hinter das Lenkrad setzen, das war zur Bedingung gemacht worden, sonst hätten die Fußballer nämlich kein Grillfest, sondern eine Kegeltour ohne Damen unternommen, und die wäre sicherlich heiß geworden.
    Motoren verstummten. Wagentüren wurden aufgestoßen und wieder zugeknallt. Es hörte sich an wie Schüsse. Die ersten Lacher schallten über den Parkplatz. Einige liefen schon zum Grillplatz und wollten sich eine günstige Sitzgelegenheit aussuchen.
    Sie wurden zurückgepfiffen.
    »He, ihr müden Krieger, erst wird mitgeholfen ausräumen.«
    Man hatte alles dabei. Holzkohle, Bierkästen, Brandy, Würste, Koteletts. Das sah alles sehr appetitlich aus. Manche Teilnehmer leckten sich schon die Lippen.
    Um die Lichtung wuchsen Laubbäume. Ihre Kronen wiegten sich im Wind.

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