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0184 - Schlimmer als der Satan

0184 - Schlimmer als der Satan

Titel: 0184 - Schlimmer als der Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Callum.
    Willie brach bereits durch die Büsche. Er wollte seine Freundin so schnell wie möglich finden. Dabei achtete er nicht darauf, daß ihm Zweige gegen das Gesicht schlugen und aus dem Boden wachsende Wurzeln zu Stolperfallen wurden.
    Er wollte Gilda.
    Und er fand sie.
    Sie lag auf weichem Moos. Ihr Kopf war seltsam verdreht. Blut lief über ihr Gesicht, und gebrochene Augen starrten gegen das Laubdach der Bäume.
    Willie blieb stehen, als wäre er vor eine Wand gelaufen. Wie ein lebendes Denkmal stand er vor der Toten und war unfähig zu begreifen, was geschehen war.
    Vor einigen Minuten noch hatte sie gelebt, jetzt war sie tot. Ein neunzehnjähriges Girl, das vom Leben noch alles zu erwarten hatte, war einem Killer zum Opfer gefallen.
    »Mein Gott!« Domingo Newton hatte die beiden Worte geflüstert, während Jock Callum überhaupt nichts sagen konnte, weil ihm der entsetzliche Anblick die Kehle zuschnürte.
    Es waren die beiden gesprochenen Worte, die Willie aus seiner totenähnlichen Starre rissen.
    Plötzlich begann er zu schreien, warf sich nach vorn und über das Mädchen. Er preßte sein Gesicht gegen seinen Leib, seine Schultern zuckten, all der Schmerz und die Trauer, die er in diesem schrecklichen Augenblick empfand, brachen sich Bahn.
    Andere kamen hinzu. Auch sie blieben abrupt stehen, als sie die Tote sahen.
    Die Mitglieder der Mannschaft zeigten überhaupt keine Reaktion.
    Sie schauten nur ins Leere. Unbegreiflich war so etwas, einfach grauenhaft.
    Die Frauen unter ihnen schlossen die Augen. Gesichter zuckten, Tränen quollen aus halb zugedrückten Lidern. Es war Jock Callums Frau, die den Bann brach. Ihr Blick war über Willie und die Tote hinweggeglitten, und sie hatte etwas entdeckt, was wider die Natur war, was es nicht geben durfte.
    Um den unteren stärksten Ast ringelte sich eine Schlange. Sie besaß einen grünbraun schillernden Körper und den Kopf einer Frau!
    ***
    Der Frauenschrei durchbrach die bleierne Stille. Alle zuckten zusammen, nur Willie nicht. Er weinte nach wie vor in seinem grenzenlosen Schmerz.
    »Da!« schrie Mrs. Callum. »Da!« Ihr Gesicht war verzerrt, und sie hatte den rechten Arm ausgestreckt, wobei sie mit dem Zeigefinger dorthin wies, wo sich die Schlange befand.
    Jetzt schauten auch die anderen.
    Ungläubig zuerst, dann jedoch nistete sich das Entsetzen in ihre Pupillen, denn die Schlange auf dem Ast blieb nicht ruhig, sondern griff an.
    Sie hatte sich ein Ziel ausgesucht.
    Willie!
    Er kniete nach wie vor am Boden, hatte den Oberkörper über seine tote Freundin gebeugt und ahnte nichts von der schrecklichen Gefahr, die sich über ihm zusammenbraute.
    »Willie!« schrie Ransome.
    Der Torhüter hörte nicht.
    Ein letzter Ruck, die Schlange fiel dem Boden entgegen und hatte ihr Opfer gepackt. In Windeseile umschlang sie den Körper des jungen Mannes, preßte ihm die Arme an den Leib und hievte Willie, der im Moment nicht wußte, wie ihm geschah, ein Stück in die Höhe.
    Dann kippten beide zur Seite. Erst jetzt begriff der junge Mann. Er sah den schrecklichen Schlangenleib und auch das Menschengesicht, das dicht vor dem seinen erschien.
    Den Mund hatte die Frau offen. Eine lange Zunge zuckte daraus hervor und klatschte in Willies Gesicht. Namenloses Entsetzen erfaßte ihn.
    Er wollte schreien, bekam dabei kaum Luft in die Lungen, und so wurde es nur ein erbärmliches Röcheln, das über seine totenblassen Lippen drang.
    Jock Callum sprang vor. Er hatte sich als erster aus seiner Erstarrung gelöst. »Wir müssen was tun!« schrie er und packte den Schlangenleib dicht unter dem Kopf. Verzweifelt bemühte er sich, ihn zurückzubiegen, doch die Schlange besaß eine wesentlich größere Kraft als der Mensch. Sie stemmte sich gegen den Griff und drückte gleichzeitig mit ihrem anderen Körper zu.
    Willie ächzte.
    Er war weiß angelaufen, die Augen traten ihm aus den Höhlen, keine Luft drang mehr in seine Lungen, während die gefährliche Monsterschlange immer stärker zudrückte und ihn auf eine langsame und schreckliche Art und Weise tötete.
    »Helft mir doch!« brüllte Callum. »Verdammt, so steht nicht einfach rum!«
    Er bekam keine Hilfe, denn was er nicht sehen konnte, hatten die anderen entdeckt.
    Zwei Monster waren aus dem Unterholz erschienen. Das eine Wesen besaß den Körper einer Frau und den Kopf der Schlange.
    Das andere den Körper eines Mannes und als Gegenstück einen gewaltigen Fliegenschädel.
    Es lag auf der Hand, was diese Monster vorhatten.

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