0184 - Schlimmer als der Satan
auflösen, wird Al Bennets Kopf mit deinem Körper in einem Käfig stehen, und dein Schädel wird auf dem Körper der Wespe sitzen. Na, wie gefällt dir das?«
Diese Frage hätte er sich sparen können. Ich erzitterte innerlich vor Angst und Grauen. Das durfte doch nicht wahr sein, was er mir da sagte, aber ich brauchte nur in seine Augen zu schauen, um erkennen zu können, daß er nicht gelogen hatte.
Jason Kongre verzog die Mundwinkel. »Warum sagst du nichts dazu, John Sinclair? Hat es dir die Sprache verschlagen?«
»Sie sind ein Teufel!« zischte ich.
»Ja.« Er lachte. »Du hast es erfaßt. Ich bin ein Teufel, ein Satan, aber der ist nichts gegen mich. Im Gegenteil, ich fühle mich über ihn erhaben. Es wird mir wirklich eine Freude sein, wenn ich Mondo beweisen kann, was ich hier geschaffen habe. Wenn es soweit ist, verlasse ich den Raum und werde Mondo von einer Zelle aus anrufen, damit er so rasch wie möglich kommt.«
Die letzten Worte hatte ich kaum wahrgenommen. Ich dachte nur darüber nach, wie meine Chancen standen. Verdammt schlecht, wie ich ehrlich zugeben mußte. Noch immer durchtobte mich dieses Rieseln, wenn Sie verstehen, was ich meine. Dabei hatte ich das Gefühl, als wären meine Adern nicht mit Blut, sondern mit einem perlenden Wasser gefüllt. Ich kam einfach nicht von der Stelle.
Dieser Teufel hatte mich mit seinem Elektrostab geschafft.
Jetzt kam er vor, bückte sich, und ich sah sein Gesicht dicht vor mir.
Ich hätte ihm am liebsten meine Faust in die Visage geschlagen, dabei konnte ich nicht einmal den kleinen Finger rühren.
Jason Kongre faßte mit seinen Händen unter meine Achselhöhlen und zog mich hoch. Die Beine schleiften über den Boden, als er mich auf den Käfig zuschaffte, dessen Tür bereits offenstand. Es bereitete ihm keinerlei Schwierigkeiten, mich in das schaurige Gefängnis zu schaffen, wo er mich kurzerhand auf den Boden warf und ich dort zusammensackte, wobei ich gekrümmt liegenblieb.
Dann rammte er die Gittertür zu und verschloß sie. Zehn Finger krallte er in das Gitter und starrte mich an.
Seine Augen leuchteten gelblich. Selten hatte ich bei einem Menschen so einen Ausdruck gesehen.
»Bald«, flüsterte er, »bald ist es soweit.« Er löste die Finger und rieb sich die Hände. »Du wirst die Hölle erleben, und man wird dich bestimmt nicht töten, obwohl der Tod eine Erlösung für dich bedeuten kann.«
Ich gab keine Antwort darauf, sondern dachte an Suko. Himmel, der Chinese war doch unterwegs. Ich hatte ihn angerufen. Warum kam er denn nicht? Er mußte das Haus längst erreicht haben.
Ich konnte aus meiner Lage nicht nur die Konsole sehen, an die sich der wahnsinnige Wissenschaftler jetzt hinstellte, sondern auch die Tür. Kongre hatte sie nicht geschlossen. Mein Blick fiel auf einen leeren Gang.
Von Suko keine Spur…
Ich war und blieb allein.
Allein mit diesem wahnsinnigen Teufel!
Jason Kongre konzentrierte sich. Seine Lippen hielt er fest geschlossen, die Augen bewegten sich und glitten über die Instrumente. Ja, es war alles in Ordnung, nichts konnte mehr schiefgehen.
Einen letzten Blick warf er auf seine Opfer. Da lag dieser Sinclair gekrümmt auf dem Boden. Noch, mußte man sagen, denn die Wirkung des Stabes würde bald nachlassen, dann konnte sich der Mann wieder bewegen. Aber was machte das schon? Wenn er es schaffte, würde Kongre den Apparat einschalten.
Ich spürte genau, daß etwas hinter der Schädeldecke des teuflischen Wissenschaftlers vorging. Leider konnte ich keine Gedanken lesen, aber auf einmal gelang es mir, den Arm zu heben.
Ich konnte mich bewegen.
Die Beretta!
Himmel, ich hatte ja noch die Beretta. Wenn ich sie in die Finger bekam, dann…
Selten zuvor habe ich so schnell nach der Waffe gegriffen und war doch zu langsam.
In diesem Augenblick lachte Jason Kongre diabolisch auf und legte den Hebel um.
Ich hörte noch das Knistern, spürte einen gewaltigen Schlag, der meinen Körper erfaßte und dann nichts mehr…
***
Das Monster kannte kein Pardon!
Es hatte zugepackt und zog das sich wild sträubende Mädchen rücklings über den als Absperrung dienenden Zaun. Dieses Wesen mit dem Fliegenkopf besaß gewaltige Kräfte, die es jetzt ausspielte, und es ließ Gilda keine Chance.
Sie wollte schreien, hatte auch bereits den Mund geöffnet, doch nicht ein Laut drang aus ihrer Kehle. Wie zugeschnürt war sie. Gilda merkte kaum, daß sie zu Boden fiel und in das Gebüsch gezerrt wurde.
Willie, der Torhüter, hatte
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