0185 - Der Held von Zartas
geleitet hat.«
Sie atmete heftig und verlor für Sekunden die Beherrschung.
»Du meinst, es besteht vielleicht doch die Möglichkeit - für mich und - nun -für uns?«
»Es ist nicht so einfach«, wich Zamorra aus. »Die Krieger des Mars haben einmal versucht, Zartas zu überfallen, um das Tor zur Erde zu finden. Welch ein schrecklicher Trugschluß, auf diese Weise einen Erfolg zu erzwingen. Sobald Zartas fällt, ist das Tor für immer versperrt. So aber ist es keineswegs von Zartas abhängig.«
»Du bist doch von der Erde, nicht wahr?«
Es wäre sinnlos gewesen zu leugnen. Zamorra nickte knapp.
»Ich spüre es, Zamorra, ganz deutlich. Ich spüre, daß du nicht von dieser Welt bist.«
Gern hätte Zamorra gewußt, woran man das spürte, aber er hatte keine Lust, sie zu fragen.
Sie forschte in seinem Gesicht.
»Nicht von Zartas abhängig? So wäre es möglich, euch von hier aus…« Sie wagte gar nicht, den Satz zu vollenden.
Professor Zamorra nickte abermals.
»Von - von was ist es abhängig?«
Er zuckte die Achseln. »Ich müßte Zyklopenland erst näher kennen und vor allem die magischen Umstände. Aber laß dir von vornherein eines sagen, Beesier: Mit Gewalt ist es nicht möglich! Ganz im Gegenteil: Es erfordert die Zusammenenarbeit der Kräfte, das Zusammenspiel der magischen Gewalten.«
»Sag mir noch eines, Zamorra: Wenn es nicht gelingt, bist du dann ein Gefangener dieser Welt?«
»Ja, Beesier. Allein schon aus diesem Grund bin ich daran interessiert, daß es klappt.«
Professor Zamorra hatte diese unhaltbaren Behauptungen aufgestellt, um sich das Wohlwollen der Hexe zu sichern -bis mindestens zu dem Zeitpunkt, an dem er eine Chance hatte, dem Spuk hier ein Ende zu bereiten.
Nein, Forrmoll hatte nichts damit zu tun. Er hatte sie im besten Glauben hergeführt.
Und Forrmoll hatte richtig gehandelt! Zyklopenland befand sich gewissermaßen in der Nachbarschaft von Zartas und bildete ein ungeheures Machtpotential, das sie mit den zartanischen Kriegern niemals hätten knacken können.
Unzweifelhaft trommelte Mars ein neues Kriegsheer zusammen. Sie hätten nicht warten dürfen, bis er stark genug war, um hier aufzukreuzen und Zyklopenland in den Kampf miteinzubeziehen.
Sie hatten keineswegs leichtsinnig gehandelt, sondern das einzig Richtige getan!
Das erfüllte Zamorra mit Genugtuung, obwohl er seine letzten Worte bitter bereute: Er war zu weit gegangen und hatte einen unverzeihlichen Fehler begangen.
Das erkannte er allein an der Reaktion von Beesier. Ihre Haltung entspannte sich sichtlich.
Er hatte ihr quasi unter die Nase gerieben, daß sie ihn nur einzusperren brauchte, um von ihm das Geheimnis des Dimensionstors verraten zu bekommen!
Denn schließlich wollte er tatsächlich irgendwann zur Erde zurückkehren. Nur - hier würde es ihm schwerlich gelingen!
Und dann erfolgte der geistige Angriff der Hexe. Sie hatte lange genug Zurückhaltung gegenüber dem Irdischen geübt und versuchte nun, da sie genug von ihm erfahren hatte, ihre Kräfte in die Waagschale zu werfen.
Zamorra hatte ihr mit seiner Unvorsichtigkeit deutlich genug gezeigt, daß sie damit wohl keinen Fehler machte. Falls es ihr nicht gelingen würde, ihn zum Preisgeben des Geheimnisses zu zwingen, konnte sie ihn immer noch einsperren.
Die Ungeduld diktierte ihr Tun, und sie war überzeugt davon, daß Zamorra nichts gegen sie tun konnte…
***
Professor Zamorra spürte sogleich ein schmerzhaftes Ziehen im Schädel. Die Umwelt verschwamm. Er sah nur noch das rotglühende Auge der Hexe in einer trüben, gestaltlosen Masse, die wie Nebel anmutete, aber aus einer undefinierbaren Substanz bestand.
Zamorra spürte seinen Körper nicht mehr, als hätte die Magie der Hexe seinen Geist der sterblichen Hülle entrissen.
Verzweifelt versuchte er, in seinen Körper zurückzukehren. Teilweise schien es ihm zu gelingen, aber der Körper war nur noch ein grausamer, unbeschreiblicher Schmerz, der ihn wieder wegtrieb in die zähe Nebelmasse hinein, aus der es kein Entrinnen gab.
Zamorra versuchte mit Armen zu rudern, die er nicht mehr hatte, mit Beinen nach einem Boden zu suchen, den es nicht geben konnte.
Der Schmerz holte ihn ein und wollte seinen Geist verbrennen. Es war der Wille der Hexe, die ihn bezwingen wollte und es aus ungewissen Gründen doch nicht konnte. Als wäre dieser schleimige, zähe Nebel nicht die Verderbnis, sondern ein wirksamer Schutz.
Wütend vergrößerte die Hexe ihre Anstrengungen. Sie trieb ihn an, daß er
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