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0185 - Der Held von Zartas

0185 - Der Held von Zartas

Titel: 0185 - Der Held von Zartas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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davonschwamm, hilflos durch graue Räume schwebte, bis die Nebel lichter wurden und der Finsternis des Bösen Platz machten.
    Als Zamorra sich umschaute, wunderte er sich darüber, daß er überhaupt eine Bewegung durchführen konnte.
    Das Auge der Hexe erschien ihm viel weiter weg. Auch war das Glühen irgendwie schwächer geworden.
    Nebelfetzen wehten träge vorbei -zwischen ihm und dem glühenden Hexenauge. Sie verdichteten sich allmählich und drängten das furchtbare Glühen weiter zurück.
    Zamorra lachte leise und lauschte seiner eigenen Stimme nach.
    Nein, er war nicht körperlich hier, aber es machte keinen Unterschied, ob er jetzt nur ein Geistwesen in einer unbekannten Sphäre war oder ob er seinen Körper mitgebracht hatte. Er spürte sich selbst, seine Glieder, seinen Kopf.
    Er lachte lauter.
    Die Hexe schien ihn dort in der Feme sehr deutlich zu hören, denn sie raste vor Zorn und ließ ihr dämonisches Auge ungeheuerlich wachsen. Jetzt hing es da wie ein sonnenähnlicher Glutball, der mit seinen Strahlen die Nebel durchdrang und die Umgebung rot aufleuchten ließ.
    Zamorra kümmerte sich nicht darum, weil er den Eindruck hatte, daß die Hexe ihm nichts anhaben konnte. Er blickte sich neugierig um.
    Zu seinen Füßen war eine schimmernde Fläche, mit vielen kleinen Tupfern durchsetzt - wie winzige Löcher in einem schwarzen Samtteppich, auf dessen abgewandter Seite ein grelles Licht brannte.
    Zamorra sah noch etwas: Eine blaue Kugel, ebenfalls zu seinen Füßen. Sie verharrte dort scheinbar bewegungslos und schweigend.
    Kalter Schweiß trat auf seine Stirn, denn er kannte diese blaue Kugel: Es war die Erde!
    Professor Zamorra fiel bebend auf die Knie. Nein, das war kein Bodenbelag: Zu seinen Füßen lag das Universum!
    Was für ein unglaubliches Symbol!
    Nur ein Symbol?
    Zamorra beugte sich vor und betrachtete diese Erde genauer.
    Es bestand kein Zweifel: Die hellen Tupfer waren nichts anderes als Sterne und das da war die echte Erde, wie sie nur aus dem Weltraum zu sehen war.
    Zamorra blickte suchend umher und fand auch den Mond.
    Aber wo war die Sonne? Sie befand sich außerhalb seines Blickfeldes.
    Mit den flachen Händen schlug er auf die Fläche, die es verhinderte, daß er das Universum betrat. Ja, diese Fläche war ein unüberwindliches Hindernis. Die Erde erschien greifbar nahe und war es doch nicht.
    Zamorra preßte sein Gesicht gegen die unsichtbare und doch so reale Fläche, als wollte er sie mit dem Kopf durchstoßen.
    Da erst erkannte er das grelle Leuchten auf dem Erdball. Es durchschimmerte die Wolkendecke über Europa - über Frankreich!
    Es war sein Amulett, Zamorras Amulett!
    Doch Zamorra spürte keine Verbundenheit.
    Er richtete sich langsam auf. Seine Gedanken wirbelten im Kreis. Er verstand nichts - gar nichts! Er konnte die Dinge, die er hier erlebte, nicht deuten.
    Sein Blick fiel auf das gigantische rote Auge. Es stierte auf ihn herab, als wollte es ihn vernichten. Doch Zamorra spürte nicht das Geringste von der grausamen Macht, die von diesem Auge ausging.
    Es war ein dämonisches Hexenauge und konnte ihm nichts anhaben, als gäbe es etwas Entscheidendes, was Zamorra schützte.
    Was?
    Das Amulett?
    Unmöglich, denn dieses befand sich auf der Erde.
    Zamorra gab es auf und sprang auf die Füße.
    »Du verdammte Närrin, durch dein Vorgehen hast du das Tor zum Universum versperrt. Siehst du es nicht? Ich stehe davor und kann es selber nicht mehr durchschreiten.«
    Etwas in seinem Unterbewußtsein meldete sich und schien ihm zuzuflüstern: Du bist auf dem richtigen Weg, Zamorra, nur weiter so! Begreife und handle danach!
    Er verlor den Gedanken wieder, weil er nicht greifbar wurde, ballte die Hände zu Fäusten und blickte dem roterf Auge entgegen.
    Es schien zu wachsen.
    Ja, wirklich, er irrte sich nicht: Das Auge wuchs rasend schnell heran, füllte bald das gesamte Gesichtsfeld aus.
    Ringsum wurde es heller.
    Die Krieger schlugen mit ihren Sichelschwertern zu. Die Hexe brüllte in namenloser Pein.
    Professor Zamorra nahm beides zur gleichen Zeit wahr. Die Schneiden der Schwerter trafen ihr Ziel und drangen in seinen Körper ein.
    Zamorra stand da wie gelähmt.
    Das ist mein Ende! dachte er bestürzt und empfing den Todesschmerz.
    ***
    Die Sichelschwerter fuhren durch ihn hindurch und hinterließen nicht einmal Kratzer.
    Der Schmerz verschwand.
    Professor Zamorra begriff: Ich war auch körperlich in jener Sphäre, an der Schwelle zum Universum, und bin soeben materialisiert.
    Die

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