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0186 - Das Zauberschwert

0186 - Das Zauberschwert

Titel: 0186 - Das Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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überraschen.«
    Die andere Hälfte der Menschheit indessen ließ sich in der Regel bei näherem Kennenlernen von mancherlei Eigenheiten Davs überraschen -aber nur einmal, und in der Regel war jede engere Beziehung danach erloschen. Wer begibt sich schon freiwillig in die Fänge eines Sklavenhalters?
    Dav konnte das Privatleben Sam Valks herzlich egal sein, solange der regelmäßig am Monatsende seine Zeche beglich. Als Stammkunde hatte er Kredit, und Dav machte immer eine große Gesamtrechnung auf.
    »Es sind wieder welche aufgestiegen«, murmelte er. »Ausländer. Heute mittag sind sie losgefahren. Sie waren im vergangenen Jahr schon einmal hier.«
    Sam Valk runzelte die Stirn.
    »Hinauf?« Und er drehte sich sogar in Richtung des Berges um und streckte drinnen in der Gaststube den Arm aus. »Hinauf zum alten Zaubermeister?«
    »Sie suchen Merlins Burg, die schon Vyters, Allbourg und Deyann zum Verhängnis geworden ist. Du weißt doch, in welchem Zustand wir sie wieder heruntergeholt haben.«
    Sam wußte es nur zu gut, weil er beim Bergungstrupp gewesen war, der damals Deyann geholt hatte. Deyann war ein wimmerndes Etwas gewesen, lallend, um sich schlagend und mit Schaum vor dem Mund. Bis heute hatte er in der geschlossenen Anstalt nicht einmal Besuchserlaubnis erhalten. Vyters hatte es besser gehabt. Den hatte in trockener Sommernacht der Blitz erschlagen.
    »Und du konntest sie nicht festhalten?« stieß Sam hervor. »Verdammt, geht das Theater schon wieder los?«
    »Ich habe sie gewarnt, mehr konnte ich nicht tun. Sie wollten es mir nicht glauben. Ein Mann und eine Frau. Franzosen, glaube ich.«
    Sam verstand jetzt, warum Dav sich so nervös zeigte. Er an seiner Stelle wäre auch nicht viel ruhiger gewesen. »Nur gut, daß es diesmal keiner von uns aus dem Dorf ist, oder haben sie jemanden als Führer beschwatzen können?«
    »Sie sind allein mit dem Geländewagen hinaufgefahren.«
    Sam schüttelte den Kopf. »Dann werden wir wohl morgen auf halber Höhe wenigstens ein geeignetes Transportmittel finden, Tote oder Idioten zurückzuholen… Dav, was macht mein Steak?«
    Das konnte noch gerettet werden, aber für Geist und Leben der beiden Abenteurer auf dem Berg gab Sam Valk keinen Pfifferling mehr!
    ***
    Es geschah alles blitzschnell. Im ersten Augenblick sah Zamorra nur, wie es von Nicole nur noch einen Schattenriß gab - aber nicht in Schwarz, sondern in einer eigenartigen, verwischten Helligkeit. Und dieser Schattenriß - jetzt erschien er gläsern - verschmolz mit dem Fels!
    Auch der transparent und gläsern!
    Aber vergeblich versuchte Zamorra in seinem Innern etwas zu erkennen, nur Nicoles Schattenriß hob sich im Innern des gläsernen Steins deutlich ab und stürzte förmlich dem Zentrum entgegen, dabei immer kleiner werdend wie in unendlichen Fernen.
    Und der Fels verlor seine Transparenz wieder!
    Nur ein paar Sekunden hatte es gedauert. Stumm und lautlos war Nicole verschwunden, und als Zamorra ihr nachspringen wollte, prallte er gegen massiven Fels.
    Er hatte sie geschluckt…
    ***
    Ein paar Sekunden lang war da nur eine grenzenlose Leere in Zamorra. Ungläubig schlug er gegen den massiven Fels, in dem Nicole verschwunden war, und schrie ihren Namen.
    Dann trat er langsam ein paar Schritte zurück.
    Daß der Regen jetzt in fast unverminderter Stärke herunterkam, störte ihn nicht mehr. Seine Gedanken kreisten nur noch um das Phänomen, das er beobachtet hatte.
    Nicole war im Felsen verschwunden!
    »Aber warum hat dann das Amulett nicht vor der Gefahr gewarnt?« fragte er sich laut. Merlins Stern war ein vorzügliches Instrument, jederzeit gefährliche Einflüsse magischer Art aufzuspüren. Wenn ein Dämon am Werk war, teilte es das seinem Besitzer durch Erwärmung oder leichte Vibrationen mit.
    Doch diesmal war nichts dergleichen geschehen!
    Weil es in Wirklichkeit keine Gefahr gab?
    Oder weil Merlins Magie zugeschlagen hatte, mit der das Amulett verwandt war?
    Er mußte an die Worte des Wirts denken. Der hatte davor gewarnt, auf der Suche nach Caermardhin Magie einzusetzen. Zamorra hatte es oben auf dem Berg dennoch getan.
    Hatte er damit Nicoles Verschwinden ausgelöst? Hatte er damit eine magische Falle Merlins aktiviert?
    »Nein!« stieß er hervor. Es konnte nicht sein. Die Zusammenhänge mußten anders liegen. Merlin vertrat die Macht des Guten. Der Gute aber stellt keine tödlichen Fallen.
    Demnach war Nicoles Verschwinden nicht gefährlich? Oder doch?
    Zamorra begann an seinem Verstand zu

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