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0186 - Die Blutorgel

0186 - Die Blutorgel

Titel: 0186 - Die Blutorgel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gefehlt, und er hätte uns auf seine bulligen Stoßstangen genommen.
    So krochen wir dahin.
    Nach einer Fahrt von dreißig Minuten erreichten wir das erste Ziel.
    Santa Ynez. Es war eine etwas größere Stadt. Dort brannten zahlreiche Lichter, und zwischen den Häusern war der Nebel auch nicht ganz so dicht.
    Reklameschilder leuchteten wie eine ausgewaschene und verlaufene Farbe auf einer Leinwand. Auch die Benzinreklame sahen wir. Die Tankstelle lag rechts am Straßenrand.
    Ein Lokal war ihr ebenfalls angeschlossen.
    »Da meldet sich mein Magen«, sagte Suko.
    Ich lenkte den Toyota in die Auffahrt hinein. »Wie spät ist denn?«
    »Gleich achtzehn Uhr.«
    »Eine Kleinigkeit können wir essen.«
    Der Tankwart turnte an. Ich ließ volltanken und stieg aus dem Wagen.
    Suko tat es mir nach. Das kleine Restaurant war in einem halbrunden Gebäude untergebracht, dessen große Scheiben normalerweise viel Licht hineinließen. Bei diesem Wetter jedoch waren sie kaum zu erkennen.
    »Wollen Sie noch weiter?« fragte der Tankwart.
    »Ja.«
    Er verzog das Gesicht.
    »Was ist los?«
    »Bei diesem Wetter, Sir?«
    »Ich habe gehört, daß der Nebel nicht bis Frisco reicht. Das macht uns Hoffnung.«
    »Dann haben Sie noch was vor sich.« Er zog den Schlauch aus dem Stutzen und schrieb eine Rechnung. Ich mußte an der Kasse zahlen und tat dies in bar.
    »Wie ißt man denn da drüben?« fragte ich den jungen Tankwart.
    Er grinste. »Mit Bestecken.«
    »Ehrlich?«
    »Ja, Sir.«
    »Und ich dachte schon, man würde gefüttert. Mal ernst, können Sie das Essen empfehlen?«
    »Mir schmeckt es.«
    Ich jubelte ihm noch einen unter die Weste. »Dann wird es uns auch munden, wir sind nämlich nicht verwöhnt. Und immer dran denken, Junge. Laß den Sprit nicht sauer werden.«
    Ich stieg wieder ein.
    »Was war los?« fragte Suko.
    »Ein kleiner Dialog. Ich berichtete.« Suko lachte. »Der Knabe hat auch gedacht, da kommen Ausländer wie ja unschwer an der Sprache zu hören ist, und die kannst du mal auf den Arm nehmen.«
    Ich schaute Suko an. »Da sieht man mal wieder, daß Denken nicht jedermanns Sache ist.«
    »Meinst du mich damit?«
    Ich ließ den Wagen in einer Parktasche ausrollen, direkt neben einem Range Rover. »Wem der Schuh paßt…«
    »Ich reiße dir gleich die Ohren ab, dann siehst du aus wie eine Stoppuhr.«
    »Komm, laß gehen und stopf dir was in dein Lästermaul.« Ich war schon ausgestiegen und schloß die Tür ab.
    Eine halbrunde Treppe führte ebenfalls zum Eingang hoch. Er bestand aus einer großen Glastür, deren rechte Hälfte wir aufdrückten. Eine gemütliche Atmosphäre empfing uns. Warmes Licht, dunkelgrüner Teppich auf dem Boden, kleine und große Tische, mal mit runden Bänken versehen, dann wieder nur mit Stühlen.
    Wir konnten uns die Plätze aussuchen und setzten uns vor einen runden Tisch. Abgeschirmt wurden wir durch eine Blumenbank, in der hohe Gewächse wuchsen.
    Nicht weit entfernt stand das Salatbuffet. Suko hatte den größten Hunger, sagte mir, was er zu trinken haben wollte und suchte sich schon Salat aus.
    Erst jetzt sah ich, daß man sich an der langen Theke selbst bedienen mußte. Die lange Theke befand sich im Hintergrund des Raumes. So kam es, daß ich früher mein Tablett gefüllt hatte, als der Chinese.
    Ich hatte mich für Mais, Putenfleisch, Salat und Mineralwasser entschieden.
    Suko fast für das gleiche. Nur hatte er sich noch eine scharfe Soße genommen.
    Wir ließen es uns schmecken. Ich saß mehr zum Ende der halbrunden Bank, konnte zur Tür schauen und damit den größten Teil des Raumes überblicken. Deshalb fiel mir auch das junge Mädchen auf, das unschlüssig mit dem Tablett in der Hand durch den Gang schritt und nicht wußte, wo es Platz nehmen sollte.
    Es wollte sich nicht zu uns setzen, das sah ich sofort, doch es mußte an unserem Tisch vorbei.
    Da geschah das Malheur. Die Kleine, sie suchte nach einem freien Platz und war dadurch abgelenkt, achtete nicht mehr auf das Tablett und hielt es zu schräg.
    Zuerst rutschte das Glas.
    »Vorsicht!« warnte ich.
    Sie stieß einen kieksenden Ruf aus und versuchte zu retten, was noch zu retten war.
    Nicht mehr viel. Denn nicht nur das Glas kippte, sondern auch die Karaffe mit dem Orangensaft. Ich reagierte sehr schnell, drängte weiter zurück auf die Sitzbank, und der Saft der sich garantiert über mein Hosenbein ergossen hätte, näßte die Polster der Bank. Er bildete dort eine traurige Lache, und das Girl war vor Schreck bleich

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