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0186 - Die Blutorgel

0186 - Die Blutorgel

Titel: 0186 - Die Blutorgel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jedoch überfiel ihn wieder die Depression, nein, er kam hier nicht weg.
    An der Tür standen sie wie eine Wand. Gestalten, die sicherlich schon blutleer waren und als Untote, als grauenhafte Hüllen, weiterlebten.
    »Es gibt keinen Ausweg mehr. Ihr befindet euch in meiner Hand!«
    Da nickte Vic. Mit dieser Geste deutete er an, daß er sich und seine Familie aufgegeben hatte.
    Benjamin strich dort über seine Brust, wo ihn das Messer getroffen hatte. Nichts war mehr von der Wunde zu sehen. Sie hatte sich geschlossen. »Dann wollen wir gehen«, sagte er.
    »Wohin?«
    »Willst du nicht die Orgel sehen, mein Freund?« erkundigte sich der Teufel lächelnd. Dann wandte er sich an seine Helfer. »Packt sie und führt sie ab!«
    Die reagierten sofort. Ehe sich Vic Tyler, seine Frau und auch sein Sohn versahen, standen die anderen bereits vor ihnen und rissen sie herum.
    Wie Puppen hingen die Tylers im Griff der lebenden Leichen.
    Vielleicht hätte sich Vic noch gewehrt, doch er wußte selbst, daß es vergebene Mühe war.
    Und seine Frau?
    Sie sagte nichts mehr. Ihr Ausdruck ließ darauf schließen, daß sie nahe daran war, den Verstand zu verlieren. Die Augen waren verdreht, der Blick in unendliche Fernen gerückt. Er schien sogar durch Mauern hindurchzuschauen.
    Man stieß sie an, und sie reagierten wie Roboter. Sie verließen den Kellerraum, wurden in den Gang gebracht, sahen vor sich die Treppe und mußten die Stufen hoch.
    Hintereinander gingen sie.
    An der Spitze Vic Tyler, es folgte Jennifer, und den Schluß machte der Junge.
    Dann traten sie nach draußen.
    Etwas hatte sich verändert. Feuer brannte innerhalb der Nebelwolken, und die Flammen rissen Vic Tyler wieder zurück in die Wirklichkeit.
    Er sah einen brennenden Wagen. Fetter Qualm zog träge über die Straße und vermischte sich mit den Nebelwolken zu einem quirligen Durcheinander.
    Benjamin lachte. »Vielleicht wieder ein Opfer«, flüsterte er und rieb sich die Hände. »Ich kann es mir gut, sogar sehr gut vorstellen. Die Hölle wirkt wie ein Magnet. Sie zieht Menschen an, und wofür sind die Menschen letzten Endes geschaffen. Wofür?«
    Er schaute Vic Tyler dabei an, und der schüttelte den Kopf.
    »Für die Hölle natürlich!« kreischte Benjamin, »für die Hölle…«
    ***
    Ich sah Suko und Manuela. Die beiden waren über die Mauer geklettert, und das sicherlich nicht ohne Grund. Deshalb fragte ich sie danach.
    Der Chinese berichtete. Ich hörte genau zu. Was er sagte, paßte genau.
    Danach war ich an der Reihe und berichtete von meinen Erlebnissen.
    Suko zog die Stirn kraus. »Da scheinen wir direkt in einem Nest gelandet zu sein«, bemerkte er.
    »Sieht ganz so aus.«
    »Ob es hier überhaupt noch normale Menschen gibt?« fragte Manuela Meyer mit zitternder Stimme.
    Ich hob die Schultern. »Bisher habe ich keine gesehen. Mir ist nur ein Wagen aufgefallen, als ich über die Mauer kletterte.«
    »Welch ein Wagen?« fragte Suko.
    »Ein Ford wohl. So genau habe ich es nicht gesehen. Er muß gegen die Friedhofsmauer gerast sein, aus welchen Gründen auch immer. Und er war leer.«
    Suko zog ein bedenkliches Gesicht. »Ob sich die Insassen wohl gerettet haben?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Hast du auf das Nummernschild geachtet?«
    »Nein.«
    Wie auch ich, machte sich der Chinese ebenfalls Sorgen.
    Wahrscheinlich waren die Insassen des Wagens ebenso wie wir rein zufällig in diesen Ort gekommen. Wenn ja, dann waren sie auch in die Klauen der Untoten geraten, denn sämtliche Anzeichen sprachen dafür, so schlimm es sich auch anhörte.
    Suko teilte meine Ansicht, und er war auch dafür, daß wir die Orgel suchten.
    »Aber was machen wir mit unserem Gast?« fragte ich.
    Manuela Meyer schaute mich an. Ich las in ihrem Blick die Sorge und bekam sie auch gleich bestätigt. »Ich habe Angst, Mr. Sinclair, wirkliche Angst.«
    »Das verstehe ich sehr gut, und wir müssen und werden versuchen, daß wir die Brut ausrotten.«
    »Sollen wir nicht fliehen?«
    »Womit?«
    »Sicher gibt es hier Autos. Wir könnten uns einen Wagen nehmen und mit ihm«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, Manuela, so einfach ist das nicht. Nehmen wir einmal an, es gibt normale Menschen hier. Glauben Sie denn, daß wir sie so einfach im Stich lassen können?«
    »Nein, da haben sie recht. Aber was sollen wir gegen diese Meute ausrichten?«
    Ich lächelte: »Das lassen Sie mal unsere Sache sein, wir haben da unsere Methoden.«
    Manuela Meyer schaute uns mißtrauisch an. »Das sieht ja aus, als

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