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0186 - Die Blutorgel

0186 - Die Blutorgel

Titel: 0186 - Die Blutorgel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich wenigstens so. Und er spielte die Höllenorgel, die mit dem Lebensaft der Menschen gespeist wurde. Dabei dachte ich zwangsläufig an den zerknautschten Wagen, der mit der Friedhofsmauer kollidiert war.
    Er war nicht von allein dagegen gefahren. In ihm mußten Menschen gesessen haben, die keiner von uns gesehen hatte, was für mich den Schluß nach sich zog, daß sich die Bedauernswerten in den Händen dieses Benjamin befanden.
    Eine schlimme Vorstellung…
    Das Mädchen ging hinter mir und vor Suko. Manuela beklagte sich nicht, sie trug ihr Schicksal tapfer, denn sicherlich wußte sie, was sie zu erwarten hatte.
    Unsere Schritte wurden länger, weil sich der Weg steiler in die Höhe wand.
    Und dann blieb der Sheriff plötzlich stehen. Er stand breitbeinig, den rechten Fuß vorgestreckt, den anderen schräg gestellt und sich so mit auf dem Weg abstützend.
    Das Gewehr hielt er mit beiden Händen fest, die Mündung wies schräg an uns vorbei.
    »Ist was?« fragte ich.
    »Ja, John.« Er zog die Nase hoch. »Wir befinden uns jetzt in der Nähe dieser verdammten Höhle. Wenn Sie den Weg immer geradeaus gehen, dann müßten Sie es schaffen.«
    »Geradeaus ist gut«, sagte ich. »Sie wissen ja, was ich meine.«
    »Klar.«
    »Und Sie wollen nicht mit?« fragte Suko noch einmal. Der Chinese bildete den Schluß unserer Reihe.
    »Nein, ich muß auf das Mädchen achtgeben. Ich kann sie nicht allein lassen.«
    »Ich bin ein Hindernis, nicht wahr«, sagte Manuela Meyer.
    »Wenn, dann ein hübsches«, erwiderte ich und verzog das Gesicht zu einem Lächeln, wobei ich nicht sicher war, daß die junge Deutsche es auch erkannte.
    »Achtung!«
    Die Warnung des Sheriffs erinnerte mich wieder daran, aus welchem Grund wir hergekommen waren.
    Die Gestalt erschien rechts von uns. Sie stand auf einem Felsen und hatte die Arme ausgebreitet. Der Sheriff riß sofort sein Gewehr hoch.
    Zweimal schoß er.
    Das schwere Blei raste aus dem Lauf und hieb in die Brust des Zombies, der sich genau in dem Moment vorgebeugt hatte, als die beiden Geschosse ihn trafen.
    Sie schleuderten ihn zurück, wobei er von seinem Felsen gefegt wurde wie ein Blatt Papier.
    Der Sheriff wandte mir sein Gesicht zu. »Der ist hin«, stellte er fest.
    »Glaube ich nicht.«
    »Wieso, ich…«
    »Er kommt wieder«, sagte Suko.
    In der Tat rappelte sich der Seelenlose vom Boden hoch. Er stützte sich mit beiden Armen am Felsen ab, drehte seinen Körper und wollte auf uns zukommen.
    »Ich mach das, John.«
    Warum sollte ich eine Silberkugel verschleudern, wenn Suko in der Nähe stand?
    Die Riemen der Dämonenpeitsche waren ausgefahren. Schräg pfiffen sie durch die Luft, und sie trafen voll. Fast rissen sie den Kopf des Zombies von den Schultern. Der Untote verschwand und ward von uns nicht mehr gesehen.
    »Das war’s«, sagte ich.
    Der Sheriff begriff nicht. »Aber wie können Sie denn…«
    »Später, Kelder, später, wir müssen weiter.« Ich hatte plötzlich ein komisches Gefühl, die Zeit drängte, und ich wollte auf keinen Fall versäumen, irgendwie zu spät zu kommen, ich hätte mir mein Leben lang Vorwürfe gemacht. Zwei Schritte brachten mich neben Kelder. »Sie bleiben zurück und suchen mit dem Mädchen hier ein Versteck. Rühren Sie sich auf keinen Fall, den Rest erledigen wir.«
    »Rest ist gut«, sagte er.
    Ich fühlte Manuelas Hand an meinem Arm, »Viel Glück«, sagte sie.
    »Und auch für Sie, Suko.«
    Wir bedankten uns.
    Sekunden später sahen wir den Sheriff und die junge Deutsche nicht mehr. Die graue Wand hatte uns verschluckt.
    Die Bleistiftlampe brachte nicht viel. Nebel und Dunkelheit, da war kaum etwas zu sehen und wenn, dann erkannten wir unsere Gegner erst im allerletzten Augenblick, wie eben diesen Zombie, der urplötzlich aufgetaucht war.
    Längst baumelte das Kreuz offen vor meiner Brust. Das Magazin war mit geweihten Silberkugeln gefüllt, und auch der Chinese hatte seine Waffe schlag-und griffbereit.
    Wir würden uns schon zu wehren wissen.
    Noch war der Weg schmal und ziemlich steil. Wie wir allerdings erfahren hatten, sollte es vor dem Höhleneingang ein kleines Plateau geben, und das suchte ich, während Suko mehr nach links oder rechts schaute, damit er eventuelle Gegner möglichst schnell erkannte.
    Irgendwie kam mir der Nebel plötzlich verändert vor. Auch glaubte ich, ein schwaches, rötliches Schimmern zu sehen, und Sekunden später wußten wir Bescheid.
    Vor uns lag der Höhleneingang.
    Der schmale Pfad war in dieses kleine Plateau

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