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0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht

0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht

Titel: 0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel hat umsonst gelacht
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gelesen haben, daß wir nicht dieser Meinung waren, und so ergänzte er:
    »Ich behaupte nicht, daß es so ist, aber die Möglichkeit besteht. Im übrigen würde ich mich an Ihrer Stelle mit dem Anwalt Ingersoll ins Einvernehmen setzen und ihn bitten, die Angaben der Mrs. Brady zu bestätigen oder zu berichtigen.«
    Phil erbot sich, den Anwalt aufzusuchen, und wir verabreden uns für ein Uhr bei Jimmy zum Lunch.
    »Wenn ich du wäre, würde ich diesen Dalton unter Bewachung stellen«, sagte Neville. »Wie ich die Sache beurteile, ist er die Hauptperson in diesem Spiel. Wenn ich in der Haut von Barbara Urban steckte, wäre ich schon lange bei ihm. Sie kann ihm einiges erzählen, was sie im Verlauf der Venehmung aufgeschnappt hat, und wird dafür die Hand aufhalten.«
    Das war keine schlechte Idee. Ich schicke zwei unserer Boys mit einem Wagen nach West Tenth Street und schärfe ihnen ein, sich so zu verhalten, daß sie keinen Verdacht erregten. Ich gab ihnen zum Überfluß eines von Barbaras Bildern mit. Sie sollten das Mädchen, bei Auftauchen nicht hochnehmen, sondern nur beschatten.
    Ich brütete und überlegte, und da kam mir plötzlich der Einfall, den Ehemann der Daisy Hendrick zu besuchen. Vielleicht konnte der mir einen Tip geben.
    Von Leutnant Crosswing bekam ich die Adresse. Ich fuhr nach der 233 Straße in Bronx, ein Stadtteil, der sich seinen fast ländlichen Charakter bewahrt hat.
    In dem Haus Nummer 611 fand ich das Schild mit dem Namen Hendrick. Ein schwarzes Mädchen öffnete mir und wollte mich abweisen.
    Mr. Hendrick, sagte sie schnippisch, empfange zur Zeit keinen Besuch.
    Es blieb mir also gar nichts anderes übrig, als dienstlich zu werden.
    Der Mann war jung, viel jünger als ich gedacht hatte. Er mochte dreiunddreißig Jahre alt sein und machte einen niedergeschlagenen Eindruck, was ich durchaus verstehen konnte.
    »Verzeihen Sie, daß ich Sie gerade heute belästigen muß«, begann ich vorsichtig. »Aber ich nehme an, daß es auch in Ihrem Interesse liegt, die Hintergründe des Selbstmords Ihrer Frau aufzuklären.«
    »Kommen Sie herein. Obwohl ich nicht weiß, was es da noch zu klären gäbe. Daisys Bruder hat uns überredet, sich diesem Quacksalber anzuvertrauen, dessen unsachgemäße Behandlung daran schuld ist, daß sie ihrem Leben ein Ende machte.«
    »Hat Ihre Gattin Ihnen jemals was über die Behandlungsmethode dieses Dr. Dalton erzählt?« forschte ich.
    »Nein. Ich fragte sie danach, und da behauptete sie, der Arzt habe ihr verboten, darüber zu sprechen. Da es ihr nach Verlauf einer Woche tatsächlich besser ging, war mir das gleichgültig. Dann aber trat eine so rapide Verschlechterung in ihrem Befinden ein, daß ich erschrak und Dr. Dalton telefonisch zur Rede stellte. Er war sehr kurz und erklärte, das sei nur natürlich. In ein paar Tagen werde sich das wieder ändern. Mein Schwager war derselben Ansicht, und so gab ich leider nach. Vorgestern abend war sie zum ersten Male wieder munter und sagte mir, sie wolle ihre Freundin, die auf Long Island wohnt, besuchen. Ich solle mir keine Sorgen machen, wenn sie die Nacht über ausbleibe. Sie werde wahrscheinlich dort schlafen. Ich wollte ihr die Freude nicht verderben; und außerdem hatte ich sowieso die Absicht, mir Arbeit aus dem Betrieb mit nach Hause zu nehmen. Um ein Uhr nachts — ich saß noch über den Büchern — klingelte das Telefon, und die Polizei bat mich, sofort zu der Station in Washington Street, gegenüber von Pier 45, zu kommen. Nähere Angaben verweigerte der Sergeant. Er sagte, er müsse mich persönlich sprechen. Ich war überrascht, dachte aber nicht im entferntesten an Daisy. Erst als sie mich ihr gegenüberstellten, begriff ich.«
    Er nahm das Taschentuch heraus und wischte sich die Augen.
    »Verzeihen Sie, aber ich kann es immer noch nicht fassen. Der Professor in der Nervenklinik hatte mir versichert, sie werde in Ordnung kommen, ich müsse nur etwas Geduld haben… Oh! Hätte ich sie doch niemals in die Hände dieses Lumpen gegeben!«
    »Und was sagt Ihr Schwager dazu?«
    »Das weiß ich nicht. Ich habe ihn hinausgeworfen. Solange ich mit Daisy verheiratet war, hat er nichts anderes getan, als mir auf der Tasche gelegen. Er hätte schon längst einen gutbezahlten Posten in einem Hospital annehmen können, aber er will nicht. Er hat sich in den Kopf gesetzt, eine eigene Praxis aufzumachen, und wartet auf den Tod seiner Eltern. Sein Vater, der ihn genau kennt, weigerte sich, ihm auch nur einen Dollar

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