Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht

0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht

Titel: 0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel hat umsonst gelacht
Vom Netzwerk:
Die zwei waren in einem Cadillac Nummer 23 FL 740 vorgefahren.
    Zu dieser Zeit schien die Frau noch von bester Gesundheit und sehr vergnügt zu sein. Als sie nach einer Stunde zurückkam, war sie in Tränen aufgelöst, und ihr Begleiter mußte sie stützen. Ich ließ sofort bei der Verkehrspolizei anfragen, wer ein Auto mit der angegebenen Nummer fuhr.
    Der Bescheid kam innerhalb von zehn Minuten. Der Wagen war auf den Namen Alf Bencollien zugelassen. Mr. Bencollien hatte eine Blech- und Verpackungsartikel-Fabrik und war Junggeselle. Bei ihm wohnte seine neunzehnjährige Nichte, die Tochter seiner verstorbenen Schwester, die ihm den Haushalt führte.
    Gerüchte wollten wissen, daß Onkel und Nichte keinen allzuguten Ruf hatten.
    Damit konnte ich auch wieder nichts anfangen.
    Vor allem blieb die Frage offen, warum Onkel und Nichte das Institut des Dr. Dalton aufgesucht hatten und die Nichte, die übrigens Eva Chappell hieß, so erschüttert von dort weggegangen war. Es gab eine Menge Dinge, die mit Dalton irgendwie in Zusammenhang standen und die ich alle nicht begriff.
    Eines Tages würde ich ihn fragen. Aber erst dann, sobald ich die Macht hatte, ihn zu wahrheitsgemäßen Antworten zu zwingen.
    Auch über Barbara Urban wollte ich verschiedenes wissen, was Dr. Dalton mir sagen konnte. So wollte ich unbedingt erfahren, ob das Mädchen ihn inzwischen aufgesucht hatte und was dabei gesprochen worden war. Ich konnte es durchaus verstehen, daß sie mir ängstlich aus dem Wege gegangen und am Vorabend durchs Fenster getürmt war. Warum sie mir jedoch nach dem Leben getrachtet hatte, war mir schleierhaft. Ich hatte Barbara Urban immer für ein raffiniertes, skrupelloses Flittchen gehalten, doch derartige Mädchen haben nicht das Zeug zur Mörderin. Trotzdem war sie drauf und dran gewesen, mich zu schlachten.
    Zum drittenmal prüfte ich das Messer, das sie hatte fallenlassen. Es war ein gewöhnliches Fleischmesser, wie man es in jedem Laden kaufen kann, und außerdem war es nicht mehr ganz neu. Vielleicht hatte sie es schon monatelang im Besitz gehabt.
    Während ich noch darüber grübelte, kam eine neue Nachricht aus der Zehnten Straße West. Es war etwas, mit dem ich zwar nicht viel beginnen konnte, das aber in das ganze Schema paßte.
    Der Bruder der Daisy Hendrick, die Selbstmord begangen hatte, war zwei Stunden bei Dalton gewesen und, wie unsere Posten versicherten, in bester Laune weggegangen.
    Dr. Dalton hatte ihn bis zur Haustür begleitet und ihn mit »Macomb« angesprochen. Macomb aber war Daisy Hendricks Mädchenname.
    Natürlich war dieser Besuch lange nach Mitternacht auffällig, aber derartige Dinge sind nun mal nicht strafbar. Ich kann besuchen, wen ich will und wann ich will, solange es dem Betreffenden recht ist.
    Auch diese Wagennummer war festgestellt worden und damit die Adresse. Dr. Macomb wohnte in Lennox Avenue 124. Wie ich sehr schnell erfuhr, lebte er zusammen mit einem Mädchen, das als Tänzerin in einer Revue am Broadway auftrat.
    Ich habe durchaus nichts gegen Tänzerinnen, vor allem, wenn sie jung und hübsch sind und wirklich was können, aber dies.e Art Girls ist ziemlich anspruchsvoll. Hendrick hatte mir anvertraut, sein Schwager habe ihm, bevor er ihn nach dem Tod seiner Frau hinauswarf, dauernd auf der Tasche gelegen.
    Das war wieder ein unklarer Punkt. Der ganze Fall bestand aus Unklarheiten und Rätseln, von denen wir bis jetzt noch keines hatten lösen können.
    ***
    Am Morgen war ich unausgeschlafen und schlecht gelaunt. Trotzdem hängte ich mich ans Telefon und erkundigte mich bei Nevilles Haushälterin, was ihr Schützling mache.
    »Gut«, sagte sie. »So gut, daß ich Mühe habe, sie hier zu halten. Übrigens haben sich gestern schon zwei verschiedene Leute nach ihr erkundigt. Einer war sogar hier und wollte sie sprechen, aber ich habe ihn abserviert. Er wollte seinen Namen nicht nennen, und das war ein Grund mehr für mich, ihm zu sagen, er könne sich die Mühe sparen. Der Arzt habe jeden Besuch verboten.«
    Diese Auskunft veranlaßte mich, Miß Blank und ihren Schützling zu besuchen. Die alte mütterliche Dame ließ sich doch tatsächlich meinen Ausweis zeigen, bevor sie mich einließ. Dann führte sie mich stolz zu Nell Poulter, die in dem , freundlich eingerichteten Gastzimmer am Fenster saß und las.
    Sie sah nett und gepflegt aus, und wenn man es nicht wußte und nicht darauf achtete, merkte man kaum was von ihrem Zittern.
    »Ich möchte Sie weder anstrengen noch aufregen«,

Weitere Kostenlose Bücher