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0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht

0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht

Titel: 0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel hat umsonst gelacht
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Grundmauern einäscherte. Nur der Hilfsbereitschaft eines Nachbarn, der dabei selbst schwere Brandwunden erlitt, ist es zu verdanken, daß sie gerettet wurden. Sie liegen zur Zeit mit schweren Rauchvergiftungen im Krankenhaus, sind aber außer Lebensgefahr.«
    »Brandstiftung?« war mein erster Gedanke.
    »Das ist bisher nicht festzustellen. Die örtlichen Behörden tippen auf Fahrlässigkeit. Mr. Macomb rauchte gewohnheitsmäßig noch im Bett, und es wird angenommen, daß er darüber eingeschlafen ist.«
    »Und wo war sein Sohn während dieser Zeit?«
    »Gleichfalls im Bett. Er hatte seine Eltern am Vormittag besucht und war bereits mittags um zwölf Uhr nach New York zurückgefahren.«
    Das konnte stimmen, und es konnte auch nicht stimmen. Jedenfalls wäre es diesem Dr. Macomb sehr gelegen gekommen, wenn seine Eltern das Zeitliche gesegnet hätten. Darauf wartete er ja nur.
    »Ich bin in zwanzig Minuten dort. Bitte, alarmiere auch Phil und sage ihm, er soll auf die Tube drücken. Ich wittere Morgenluft.«
    Phil und ich kamen zu gleicher Zeit an. Inzwischen lag auch bereits der telegrafische Bericht vor.
    Die Eheleute Macomb bewohnten in Boston ein kleines Einfamilienhaus. Sie waren, wie üblich, um zehn Uhr zu Bett gegangen. Gegen Mitternacht bemerkte ein Nachbar den Feuerschein. Das Haus stand bereits in hellen Flammen, und es gelang dem Mann nur unter Einsatz seines Lebens, die beiden bereits bewußtlosen alten Leute zu bergen.
    Unsere Boys, die Dr. Macombs Haus in New York bewachten, hatten gemeldet, er sei um ein Uhr mittags angekommen und habe das Haus bis zum Morgen nicht verlassen. Erst als die Nachricht von dem Brand eintraf, war er sofort nach Boston gefahren.
    »Einwandfreies Alibi«, brummte Phil.
    »Und darum gefällt es mir nicht. Ich habe eine Aversion gegen hieb- und stichfeste Alibis. Warum sollte Macomb, der, wie wir wissen, jede Nacht auf Bummel ging, gerade gestern treu und brav in seinem Bett gelegen haben?«
    Während wir noch darüber sprachen, rief Leutnant Crosswing an. Er war außer sich. Rechtsanwalt Fromm hatte einen ungeheueren Skandal gemacht und beantragt, daß Dalton auf Grund der Habeas-corpus-Akte sofort auf freien Fuß gesetzt werde. Senator Shrimp blies in dasselbe Horn, und die Puppen waren am Tanzen.
    Der Staatsanwalt war dabei, ein Rückzugsgefecht anzutreten, und Richter Patrick erwog bereits, dem Antrag Poulters auf Rückübertragung des Sorgerechts stattzugeben…
    Darauf beschlossen wir, daß irgend etwas geschehen müßte. Phil brauste nach Boston, um sich an Ort und Stelle davon zu überzeugen, ob bei dem Brand alles mit rechten Dingen zugegangen war. Ich deckte mir zuerst den Rücken bei Mr. High und fuhr zur City Hall.
    Senator Shrimp war ein alter, bequemer und dickbäuchiger Herr. Erstaunlicherweise verfügte er trotzdem über ein cholerisches Temperament.
    ***
    Ich kämpfte mich durch zwei Vorzimmer, dann stand ich plötzlich dem Original des Bildes gegenüber, das der Fotograf in Hans Kneipe aufgenommen hatte.
    Ich konnte nicht anders als mir eingestehen, daß Mrs. Clarke für ihr Alter außerordentlich gut aussah. Man hätte sie für zehn Jahre jünger halten können.
    Ihre Manieren jedoch gefielen mir ganz und gar nicht.
    »Wer sind Sie? Was wollen Sie?« fauchte sie mich an. Aber wenn sie geglaubt hatte, mich ainschüchtern zu können, war sie schiefgewickelt.
    »Wer ich bin, kann Ihnen vollkommen gleich sein. Ich will Senator Shrimp sprechen.«
    »Da könnte jeder kommen!« zeterte sie.
    Ich zog einen Briefumschlag aus der Tasche, steckte meinen FBI.-Ausweis hinein, klebte ihn zu und sagte:
    »Bringen Sie das dem Senator! Aber ein bißchen plötzlich, bitte!«
    Sie schnappte nach Luft, maß mich mit einem Bück, der mich eigentlich in den Fußboden hätte versinken lassen müssen, und sagte hochfahrend:
    »Der Weg zum Herrn Senator führt über mich! Wenn Sie mir Ihr Anliegen nicht mitteilen wollen, können Sie gleich wieder umkehren!«
    In aller Ruhe riß ich den Umschlag wieder auf und steckte meinen Ausweis ein. Ich hatte inzwischen die Tür erspäht, an der das kleine Messingschild »Senator Shrimp« angebracht war.
    Ich ließ die Hexe einfach stehen und ging auf die Tür zu. Diesmal jedoch hatte ich mich verrechnet. Wie ein Wiesel wischte sie an mir vorbei und stand mit ausgebreiteten Armen und vor Wut glitzernden Augen vor der Tür zum Allerheiligsten.
    Nun hätte ich ja nur meine Marke oder meinen Ausweis zu zücken brauchen, um mir den Zugang zu

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