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0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht

0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht

Titel: 0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel hat umsonst gelacht
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verzog sein Gesicht zu einem Grinsen.
    »Ich meine den Detektiv Zufall. Wenn der Ihnen nicht hilft, sehe ich schwarz für den guten Crosswing.«
    ***
    Auch wir sahen schwarz, was uns aber nicht daran hinderte, den ganzen Salat von Anfang bis zu Ende noch mal durchzukauen. Das Resultat war gleich Null. Dalton war ein Lump. Das stand fest,’ aber nur dieser Eigenschaft wegen kann man niemand anklagen und noch weniger einsperren.
    Um drei Uhr kam der erste Knall.
    Gesundheitssenator Shrimp übersandte uns die Kopie eines Schreibens, das er an den High Commissioner der Stadtpolizei gerichtet hatte. Dieses Schreiben war der Ausdruck heftigster Empörung.
    Der Senator verwahrte sich dagegen, daß Behörden, die dafür nicht zuständig seien, sich in seine Kompetenzen mischten. Er verwahrte sich ferner dagegen, daß einer seiner tüchtigsten und bewährtesten Mitarbeiter in Handschellen zum Polizeihauptquartier geschleppt worden sei.
    Er versprach, die Stadtverwaltung, den Senat in Washington und das Repräsentantenhaus mobil zu machen. Das Schreiben strotzte von Anschuldigungen und Beleidigungen gegen »unverantwortliche Stellen«, die Recht und Gesetz mit Füßen träten.
    »Da haben wir die Bescherung!« seufzte Mr. High. »Ich möchte nicht in Crosswings Schuhen stehen.«
    Der Begleitbrief an das Federal Bureau of Investigation zu New York — Abschrift an die Zentrale Washington — war gemäßigter, aber immer noch giftig.
    Es wurde darin behauptet, gewisse G.-men hätten der Polizei das Material geliefert, das sie zu ihrem skandalösen Vorgehen veranlaßt hatte.
    Das einzige, was mich an den beiden Pamphleten interessierte, waren die Buchstaben hinter den vorgedruckten Worten »Unser Zeichen:«. Diese Buchstaben lauteten CI.
    »Warum lachen Sie?« fragte Mr. High einigermaßen entrüstet.
    »Weil Senator Shrimp diesen Brief nicht diktiert und wahrscheinlich nicht mal gelesen hat. Es ist das Werk seiner Assistentin Mrs. Clarke. Wenn ich mich nicht sehr täusche, ist das ein Schmetterling in der wohlsortierten Sammlung des Dr. Dalton.«
    »Das halte ich für unmöglich«, behauptete der Chef, und ich hütete mich, zu widersprechen. Aber Phil und ich, wir würden uns auch für diesen Gesichtspunkt interessieren — ohne Rücksicht auf Verluste.
    Jedenfalls vermieden wir es ängstlich, uns offiziell einzumischen. Leutnant Crosswing befand sich anscheinend so in Druck, daß er nicht mal daran dachte, um Hilfe zu schreien.
    So hatten wir also vollkommen freie Hand. Unsere einzige Sorge war nur, daß man versuchen würde, sich Nells zu bemächtigen. Als wir Neville unsere Befürchtungen vortrugen, feixte er unsäglich dreckig.
    »Von wem redet ihr denn eigentlich? Nell Poulter? Den Namen habe ich noch nie gehört! Das Mädchen kenne ich überhaupt nicht. Übrigens ist meine Wirtschafterin vor ein paar Stunden zu ihrer Tante nach dem Süden gefahren.«
    »Wo wohnt denn diese Tante?« fragte Phil, dem ebenso wir mir ein Kronleuchter aufgegangen war.
    »Keine Ahnung«, beteuerte Neville. »Was die Alte während ihres Urlaubs tut, geht mich einen Dreck an. Sie wird in vierzehn Tagen wiederkommen. Übrigens hat sie mir erzählt, daß sie eine kleine Nichte zu Besuch mitbringen würde.«
    Was Neville uns da auftischte, war natürlich haarsträubender Blödsinn und Schwindel. Mr. Poulter und selbst Judge Patrick würden eine sehr harte Nuß zu knacken haben, wenn sie es auf Nell abgesehen hatten.
    Phil und ich, wir wuschen unsere Hände in Unschuld und kamen überein, daß unser Name Hase sei und daß wir von nichts wüßten.
    ***
    Die Ereignisse dieses Tages fanden ihren Niederschlag in den Abendblättern und — zwölf Stunden später — in den Morgenzeitungen. Die Presse war in zwei Lager gespalten.
    Die Regierungspartei, zur Zeit waren es die Demokraten, blies in dasselbe Horn wie Senator Shrimp, während die Republikaner darüber wüteten, daß hochgestellte städtische Beamte sich dazu hergäben, Verbrecher zu decken.
    Es war ein grandioses Affentheater, und wären wir nicht so sehr beteiligt gewesen, wir hätten uns darüber totgelacht.
    Inzwischen waren wir nicht müßig gewesen. Mr. High hatte uns, was er nur selten tat, eine Blankovollmacht ausgestellt. Wir konnten also über alles und jeden verfügen, der nicht gerade tief in einer anderen Sache steckte.
    Alle Personen, die auch nur im entferntesten mit dem Fall James Dalton zu tun hatten, wurden Tag und Nacht beschattet. Obwohl es aussichtslos erschien, grasten Phil

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