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0187 - Mannequins mit Mörderaugen

0187 - Mannequins mit Mörderaugen

Titel: 0187 - Mannequins mit Mörderaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geweihten Kreuz konnte ich die Wiedergängerin ebenfalls erledigen.
    Zuerst hörte ich einen Schrei, dann die Schüsse. Bevor ich die Untote erreichte, pfiff eine Kugel so nah an meinem Ohr vorbei, daß ich mich schleunigst zu Boden warf, mich dort überschlug, den Koffer verlor, weil er zu kantig und sperrig war, und gegen den Gabelstapler prallte, was mein Glück war, denn die zweite Kugel traf eine der Zinken, wo sie mit einem jaulenden Ton davonsirrte.
    Was ich hier langsam erzähle, ereignete sich in Wirklichkeit blitzschnell.
    Auf dem Platz stand der Lastwagen, der Gabelstapler kurz dahinter, und dann sah ich noch im Schlagschatten des Lkw den Renault vom Zoll.
    Von dort war geschossen worden.
    Eine Frau stand da. Vor ihr lag der Zöllner. Selbst aus der Entfernung erkannte ich das Blut, das unter seinem Körper hervorrann. In mir vereiste etwas, denn ich hatte die Frau mittlerweile erkannt. Es war eine alte ›Freundin‹ von mir.
    Pamela Scott, genannt Lady X und Mitglied in Solo Morassos Mordliga.
    Eine Todfeindin!
    Sie also mischte wieder mit. Irgendwas hatten sie und die Mordliga in Paris vor, denn aus lauter Lust und Laune erschien sie nicht am Airport, die vier Särge waren der beste Beweis. Und natürlich der weibliche Vampir.
    Lady X war in ihrem Element. Noch nie hatte ich bei einer Frau soviel Kaltblütigkeit erlebt. Die war abgebrüht bis zum letzten, dabei war sie kein Dämon, sondern ein Mensch.
    Da hatte sich Morasso die richtige ausgesucht.
    Breitbeinig stand sie da, ganz in schwarzes Leder gekleidet, ein diabolisches Grinsen um die Lippen. Die Arme hatte sie ausgestreckt. Die Waffe hielt sie mit beiden Händen umklammert, und sie würde schießen, wenn ich nur den Kopf ein wenig hob. Ich fingerte nach der Beretta.
    Die Neugierigen hatten sich verzogen. Voller Panik waren sie in alle Himmelsrichtungen verschwunden. Aber wo, zum Henker, steckte Suko denn?
    »Auf den Wagen!« Die Stimme der Teufelslady gellte auf. »Los, fahr das Ding!«
    Damit war nicht der Fahrer gemeint, sondern die Untote. Und sie fing es verdammt schlau an. Sie hatte sich den Mann gekrallt und schob ihn als Deckung so vor sich her, daß ich ihn und nicht sie getroffen hätte, wenn ich schoß.
    Der Mann kletterte auf den Gabelstapler. Ich lag dahinter und suchte mir die linke Seite aus, an der ich mich vorbeischieben wollte, denn dadurch deckte mich das Gefährt gegenüber der Scott.
    Auf dem Bauch bewegte ich mich voran. Den Einsatzkoffer ließ ich liegen. Ich hatte die Beretta und das Kreuz. Beides mußte reichen.
    Der Gabelstapler ruckte an.
    Wahrscheinlich war der Mann nervös, oder aber die Untote lenkte ihn selbst. Ich wurde davon überrascht, und für den Bruchteil einer Sekunde war die Hälfte meines Körpers zu sehen, worauf Lady X sofort reagierte, denn sie feuerte.
    Diesmal zwitscherte die Kugel an mir vorbei. Viel fehlte nicht, und sie hätte mich getroffen.
    Ich zog rasch die Beine an, damit ich weiterhin in Deckung bleiben konnte.
    Gewaltig tauchte der Lastwagen vor mir auf, für dessen Ladefläche die Särge bestimmt waren. Die beiden Gabeln standen bereits so hoch, daß die Ladung auf die Fläche geschoben werden konnte.
    Einen Zeitverlust gab es somit nicht.
    Natürlich wollte ich verhindern, daß die makabre Fracht an ihrem Ziel ankam. Ich sprang hoch, um mir die Untote zu schnappen, erreichte auch die Fahrerseite, doch da reagierte der weibliche Vampir.
    Er machte es verdammt geschickt und raffiniert. Noch als ich mich in der Bewegung befand, flog mir eine Gestalt entgegen, die die Untote angestoßen hatte.
    Es war der Fahrer.
    Ausweichen konnte ich nicht mehr, und so prallten wir beide zusammen…
    ***
    Suko war schon vorausgegangen. Er hatte Sehnsucht nach Shao und wollte so rasch wie möglich ins Hotel und deshalb keine Zeit mehr verlieren.
    Etwa zwanzig Schritte weiter warteten Taxis. Diesen Standplatz hatte sich der Chinese als Ziel ausgesucht und es auch schon fast erreicht, als er die aufgeregten Rufe und Schreie hörte.
    Augenblicklich vergaß er sein Vorhaben und kreiselte herum. Er konnte nicht erkennen, was sich abspielte, weil die Gaffer ihm die Sicht nahmen, dann jedoch spritzten die Leute auseinander, so daß Suko freies Sichtfeld hatte. Und er hörte die Schüsse.
    Dabei sah er John Sinclair, wie sich dieser in Deckung warf, und er sah auch den zerstörten Sarg sowie das Wesen, das darin gelegen hatte und jetzt langsam aufstand.
    Suko wurde einiges klar.
    Er hatte es hier nicht mit einem

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