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0187 - Mannequins mit Mörderaugen

0187 - Mannequins mit Mörderaugen

Titel: 0187 - Mannequins mit Mörderaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Überlegungen.
    Er beschloß, das Haus zu verlassen. Natürlich würde er der Frau nichts von der Toten sagen und auch die Polizei noch nicht sofort anrufen, erst wollte er sehen, was es mit dem Flughafen auf sich hatte. Deverell gab nicht gern Informationen preis.
    Er verließ die Wohnung, behielt den Türgriff noch in der Hand und schaffte es, ein Lächeln aufzusetzen, obwohl ihm doch ziemlich flau im Magen war.
    »Es ist alles klar«, sagte er.
    Die beiden Frauen unterbrachen ihr Gespräch. Sie schauten Jacques neugierig an. »Haben Sie die Nachricht gefunden?« erkundigte sich die Hausmeisterin.
    »Ja, das habe ich.«
    »Es freut mich für Sie. Und wenn Sie mit Madame sprechen, dann bestellen Sie einen schönen Gruß.«
    »Mach ich glatt«, sagte der Reporter und eilte an den beiden Damen vorbei.
    Sie schauten ihm nach, und Jacques hörte, wie die zweite Frau nach ihm fragte, die andere jedoch kaum eine Antwort geben konnte. Deverell war froh, daß er seinen Namen nicht genannt hatte.
    Draußen zündete er sich erst einmal eine Schwarze an, klemmte sie in den Mundwinkel und dachte nach.
    Dazu jedoch setzte er sich in seinen Renault.
    Es sah nicht gut aus, wirklich nicht. Mord war hinzugekommen, das gefiel ihm überhaupt nicht. Mord war immer ein heißes Eisen, egal, wer da getötet worden war. Ob eine Unterweltsgröße oder irgendein Clochard. Bei Mord reagierten die Bullen immer sauer.
    Und jetzt Brenda Jones!
    Was hatte sie getan? Weshalb war sie getötet worden? Sie war an sich harmlos, das ganze Drum und Dran, der Wirbel mit den vier Mannequins, das war Schau, eine reine Masche, für die Presse enorm wichtig, denn dann hatten sie was zu schreiben, wo doch die Politik schon traurig genug war.
    Und jetzt dieser Mord!
    Er paßte Jacques Deverell überhaupt nicht ins Konzept. Es wäre nicht der erste Kriminalfall, in dem er recherchiert hätte, aber damals hatte er noch als Gerichtsreporter gearbeitet, und da waren die Fälle zumeist schon aufgeklärt gewesen. Hier jedoch stand er am Anfang, und das war schlecht.
    Natürlich kannte er das Geschäft der Modespionage. Da ging es knallhart zur Sache, es wurde auch mal mit Erpressung und Korruption gearbeitet, aber Morde hatte es in Paris wegen einer Modesache, die sich schnell überholte, noch nie gegeben. Höchstens in New York, wo die Mafia im Modegeschäft mitmischte. Hier jedoch nicht.
    Es mußte etwas anderes dahinterstecken. Zugleich kam dem Reporter auch ein schrecklicher Verdacht. Alle Welt suchte nach den vier Mannequins, und er hatte Brenda Jones gefunden. Als Leiche.
    Konnte man dann nicht folgern, daß die Mannequins auch tot waren?
    Eine schreckliche Vorstellung, ein widerlicher Gedanke, und der Reporter schüttelte sich.
    Die Schwarze verbrannte ihm fast die Lippen. Hastig nahm er die Zigarette aus dem Mund und schnippte den Stummel durch das Fenster, genau vor die Füße einer Hostess, die ihn wegen Falschparkens aufschreiben wollte.
    »Ich fahre schon«, sagte Deverell.
    Die Hostess hatte ihren strengen Tag, sie blieb unnachgiebig, und Jacques mußte löhnen.
    Er zahlte, ohne die Frau anzusehen und auch ohne noch etwas dagegen zu sagen. Seine Gedanken befanden sich ganz woanders, sie beschäftigten sich mit der Toten.
    Immer wieder gelangte er zu dem Schluß, daß es sich dabei um Killerarbeit gehandelt haben mußte. Denn nur die Elite der Unterwelt feuerte mit Maschinenpistolen. Zumeist waren es die Profis unter den Banden. Nach Deverells Meinung mußte Brenda Jones dem Syndikat in die Quere gekommen sein.
    Er bugsierte seinen R4 aus der Lücke, wendete auf der Straße und fuhr zurück.
    Zum Flughafen hatte die Frau gewollt. Und zwar heute.
    Warum? Welches Ereignis fand dort statt, das in einem Zusammenhang mit den vier Mannequins stehen könnte?
    Er wußte es nicht, und er wußte eigentlich auch nicht, was er in Orly sollte. Das war ein riesiger Komplex. Wenn man dort jemanden suchte, fand man ihn so gut wie nie.
    Deverell schaltete seinen Verstand ein. Und der sagte ihm, daß er sich vielleicht nach landenden Maschinen aus London erkundigen sollte. Brenda war Engländerin, vielleicht hatte sie ihre vier Häschen in London versteckt gehabt, dort kannte sie sich schließlich aus. Jetzt wollte sie die Mädchen eben heimlich nach Frankreich schaffen.
    Deverell kam nur langsam voran, geriet immer wieder in Ampelstaus, und er konnte auch keine Abkürzungen fahren, denn die Straßen waren zu.
    Paris am Nachmittag, eine kleine Hölle. An sich immer. Bis

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