0187 - Mannequins mit Mörderaugen
wobei sie gleichzeitig an dem Gerät die Musik leiser drehte.
Lady X nickte zufrieden. Sie schob ihre Unterlippe ein wenig vor.
»Wir haben uns lange genug unterhalten«, sagte sie. »Jetzt wird es Zeit, daß wir endlich Taten folgen lassen. Ich habe euch gefragt, und ihr seid mit dem einverstanden, was ich von euch gefordert habe. Ab sofort gehört ihr nicht nur mir, sondern auch ihm.«
Die Mädchen nickten.
»Ist noch irgend etwas unklar?« wollte Lady X wissen. »Will jemand aussteigen?«
»Nein!« Violetta Valeri sprach für alle.
Die Scott lachte. »Das hätte ich auch keinem von euch geraten, denn wer aussteigt, der hat sein Leben verwirkt. Ihr werdet ab heute nur noch einem dienen. Nämlich dem Teufel und damit auch seinen Dienern, von denen ich eine der ersten bin.«
Die Mannequins nickten. Sie hatten einmal A gesagt, jetzt mußten sie auch B sagen.
Lady X lächelte. Ihre Worte waren auf fruchtbaren Boden gefallen.
Der Plan, den Solo Morasso ausgeheckt hatte, schien ausgezeichnet anzulaufen. Es war ein wirklich gigantischer Plan, der dennoch nur ein Teilstück eines Ganzen werden sollte.
»Dann kommt mit«, sagte Lady X. »In diesem Raum braucht ihr euch nicht mehr länger aufzuhalten.«
Die Mädchen standen auf, sofern sie gesessen hatten. Sie warfen sich schnelle Blicke zu, und in jedem Augenpaar stand die Neugierde zu lesen, die die vier Mannequins erfaßt hatte. Etwas Neues sollte in ihr Leben treten. Sie würden das Alte abschütteln wie ein Hund die Wassertropfen, und einen Pakt mit der Hölle eingehen, der ihnen ein völlig anderes Leben bescherte.
Nicht mehr lange, dann würden sie über den Laufsteg schreiten und sich der Öffentlichkeit präsentieren, und dann sollte die Welt den Atem anhalten.
Vorbereitet war alles. Lady X hatte dafür gesorgt. Nicht umsonst stand hinter ihr eine schlagkräftige Organisation, die sogar von der Mafia gefürchtet wurde.
Es war die Mordliga!
Und Anführer war kein geringerer als Solo Morasso, alias Dr. Tod, der im Hintergrund seine Fäden zog und alles so lenkte, damit es genau in seine Pläne paßte.
Lange genug hatte er gebraucht, um die Mordliga zu vervollständigen. Außer ihm umfaßte sie sechs gefährliche Mitglieder. Und jedes Mitglied bedeutete eine Gefahr für sich.
Da war einmal Marvin Mondo, der Monstermacher. Ein genialer Wissenschaftler mit dem Geist des Teufels. Ein Tüftler der Hölle, der aus Menschen Maschinen machte und sie an der langen Leine laufen ließ.
Dann natürlich Lady X, die ehemalige Terroristin. Pamela Scott hieß sie. Ein Mensch ohne Gefühl und mit einem Herz aus Stein. Lupina war die zweite Frau in der Runde. Wobei Frau ein wenig übertrieben war, denn sie war das klassische Beispiel aus Schönheit und Bestie.
Tokata, den Samurai des Satans, konnte man mit ruhigem Gewissen als eine Ausgeburt der Hölle bezeichnen. Er hatte lange Zeit in unheiliger Vulkanerde Japans gelegen, war erwacht und in den Kreis um Dr. Tod eingekehrt.
Eine Ausgeburt der Hölle war auch Vampiro-del-Mar, das blutsaugende Supermonster, der Uralt-Vampir, der die Zeiten auf dem Meeresgrund verbracht hatte und erst von Solo Morasso erweckt worden war.
Es folgte ein Monstrum, das sich Herr der Zombies und Ghouls nannte. Sein Name: Xorron! Ihn hatte Dr. Tod am längsten gesucht und ihn schließlich in New York, im Central Park, gefunden. Dort hatte er so lange gewartet, bis seine Stunde gekommen war.
Sie alle, Dr. Tod eingeschlossen, hatten sich zusammengefunden, um irgendwann einmal mit Hilfe der Hölle die Herrschaft über die Welt an sich zu reißen.
Es gab da allerdings noch ein Problem. Morassos ungeheuren Machthunger. Er selbst war nur durch Asmodinas Fürsprache entstanden. Der Spuk hatte seine Seele erst nicht freigeben wollen, doch auf Drängen der Teufelstochter hin war es dann doch geschehen.
Dr. Tod war zu einer Mischung aus Mensch und Dämon geworden. Von beiden hatte er nur das Schlechteste angenommen, aus dem ehemaligen Zauberlehrling war ein Meister geworden, und er fühlte sich inzwischen stark genug, um Asmodina Paroli bieten zu können.
Das hieß im Klartext: Er wollte sie töten!
Ein paarmal hatte er versucht, sie in die Knie zu zwingen, doch die Teufelstochter hatte sich letzten Endes als stärker erwiesen. Aber durch Rückschläge ließ sich Dr. Tod nicht aus der Fassung bringen.
Er lernte nur.
Immer wieder zog er sich in seine Festung zurück und dachte nach. Niemand wußte, wo diese Festung lag, selbst Asmodina hatte
Weitere Kostenlose Bücher