Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0187 - Mannequins mit Mörderaugen

0187 - Mannequins mit Mörderaugen

Titel: 0187 - Mannequins mit Mörderaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
des Flughafens Orly herum und langweilte sich.
    Natürlich war die Unterwelt an ihn herangetreten, doch La Salle ließ sich auf nichts mehr ein. Er hatte die Nase voll. Borneo reichte ihm völlig, die Methoden der Gangster waren ihm einfach zu rauh.
    Lieber aß er ein Stück Weißbrot weniger.
    Und doch hatte er auch Glück. Dabei hätte er nie gedacht, daß ihm Särge einmal Glück bringen würden.
    Eine Frau war zu ihm gekommen. Nein, keine Frau, ein Rasseweib, wirklich. Schwarze Haare, ganz in schwarzes Leder gekleidet und mit einem Gesicht, das schon dem eines Engels glich. Aber nur beim ersten Hinschauen. Als La Salle die Frau genauer ansah, da sah er die gletscherkalten Augen und wußte, daß sie sich nicht so einfach vernaschen lassen würde. Die ging über Leichen.
    Sie brauchte nur wenige Sätze, um ihm den Auftrag darzulegen.
    Vier Särge sollten aus einem Nest in der Provence nach Paris geschafft werden.
    Zuerst war La Salle ja komisch zumute gewesen, und er hatte den Job auch ablehnen wollen, dann dachte er an sein Geschäft und die leeren Kassen.
    Nachdem ihm die Frau versichert hatte, daß nichts Krummes an dem Auftrag war, stimmte er zu.
    Er nahm den Job an und bekam glänzende Augen, als ihm die Frau 1000 Dollar Vorschuß gab. Noch einmal soviel sollte er nach Erledigung des Auftrags erhalten.
    Das war ein Geschäft.
    Es lief auch alles glatt. Er flog mit seiner zweimotorigen Piper los, landete auf einer holprigen Grasbahn, lud die Särge ein und hatte auch nichts dagegen, daß die Frau mitflog.
    Nur hockte sie sich nicht auf den Sitz des Co-Piloten, sondern blieb hinten im kleinen Frachtraum, wo auch die vier Särge standen.
    Wenn sie da sitzen wollte, mußte sie schon auf einer der Totenkisten Platz nehmen, was La Salle aber egal war.
    Kurz vor Orly nahm er wieder Kontakt mit dem Tower auf. Er mußte auf einem Nebenfeld landen, weil er Fracht geladen hatte, die gelöscht werden sollte.
    Das Wetter war gut. Leichter Dunst im Norden, ansonsten ein klarer Herbsthimmel.
    Die beiden Pariser Flughäfen Orly und Charles de Gaulle wurden von zahlreichen Maschinen angeflogen. La Salle mußte achtgeben, daß er nicht den Kurs der landenden Riesenvögel kreuzte, deshalb lauschte er besonders auf die Durchsagen der Flugsicherung.
    Man gab ihm ›grünes Licht‹.
    In der Ferne konnte er bereits den Flughafen mit seinen zahlreichen Gebäuden erkennen, als die schmale Tür aufgezogen wurde und Mademoiselle Scott die Kanzel betrat.
    »Wir landen gleich«, sagte sie.
    »Ja.«
    »Und?«
    La Salle grinste. Sein sonnenbraunes Gesicht wurde dabei zu einem Faltenteppich. »So wie es aussieht, bekommen wir keinen Ärger. Das Wetter ist ausgezeichnet, kaum Wind, fast ideale Landebedingungen. Ich wollte, ich hätte es früher immer so gut gehabt. Mann, das wäre was gewesen. Aber so…«
    Lady X nickte und schaute durch die Cockpitscheibe nach unten.
    La Salle ging bereits in den Sinkflug über. Er warf der Frau einen schrägen Blick zu. »Also ich an Ihrer Stelle würde mich anschnallen. Bei der Landung stehenzubleiben, ist noch keinem bekommen. Sie könnten sonst durch die Scheibe…«
    »Gut.« Lady X nahm widerspruchslos auf dem Sitz des Co-Piloten Platz. Hier hatte La Salle das Sagen, und sie hütete sich, ihm zu widersprechen.
    »Sie wissen ja, daß wir auf einem Nebenfeld landen.«
    »Das ist mir klar.«
    »Und wie geht der Abtransport der Särge über die Bühne?« wollte er wissen.
    »Das ist meine Sache. Sie sind nur fürs Fliegen bezahlt worden.«
    »Man kann ja mal fragen.«
    Die Frau warf ihm daraufhin einen so eisigen Blick zu, daß La Salle eingeschüchtert schwieg. Danach wurde er vom Tower gerufen und bekam die Positionen für die Landung durchgesagt. Er bestätigte sie, indem er sie wiederholte. Er grinste dabei.
    »Was ist los?« fragte die Frau.
    »Mit Ihnen scheine ich einen Glückstreffer gelandet zu haben«, erklärte La Salle. »Wir können ohne Schwierigkeiten runter. Alles frei, man hat uns bereits die Landeerlaubnis erteilt.«
    »So muß das auch sein.« Dann schwieg die Scott, denn sie schaute zu, wie La Salle die Maschine in eine weit geschwungene Linkskurve lenkte und sie dann über die linke Tragfläche leicht abschmieren ließ.
    Das waren so seine Kunststücke. Wären die Särge nicht festgeschnallt gewesen, hätte man es poltern gehört. So aber rutschte die Ladung um keinen Zentimeter.
    Andere Mitflieger erschreckten sich zumeist über das Manöver.
    Lady X jedoch verzog keine Miene. Mit

Weitere Kostenlose Bücher