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0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes

0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes

Titel: 0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: die Stunde des Todes
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jemand vier Wochen lang sein Zimmer nicht verläßt, dann muß er einen zwingenden Grund dafür haben. Welchen Grund hatte Mr. Lorren dafür?
    »Was tat er denn die ganze Zeit in seinem Zimmer?« erkundigte ich mich.
    Sie zuckte die massigen Schultern. »Keine Ahnung, Sir. Nur einmal, als ich ihm das Wechselgeld für die Miete ins Zimmer brachte, muß er wohl mein Klopfen Uberhört haben. Da stand er am Fenster und sah unverwandt auf die andere Straßenseite. Dabei hielt er so ein Ding vor die Augen, wie’s die Leute im Theater haben.«
    »Ein Opernglas, ja«, nickte ich. »So, so, Mr. Lorren interessierte sich also für die andere Straßenseite. Was für ein Gebäude liegt denn dem Haus gegenüber, in dem Sie wohnen, Mrs. Stude?«
    »Da ist zuerst mal Wichetears Schuhgeschäft. Links kommt die Molkerei, dann die Baptistengemeinde, und an der Ecke unten sind die Ausstellungsräume der Möbelfabrik drüben in der nächsten Querstraße.«
    »Und rechts?« fragte ich.
    »Rechts vom Schuhgeschäft steht das Gebäude der Looker Express Company. Die befaßt sich vorwiegend mit Geldtransporten, habe ich gehört.«
    Johnson und ich fuhren zusammen, als wir von den Geldtransporten hörten.
    »Wohnt dieser Lorren noch bei Ihnen?« fragte ich hastig.
    »Nein, er ist vorgestern ausgezogen. War ja sonst ganz nett, der Mann, aber irgendwie doch ein komischer Kauz.«
    »Bleiben Sie bitte hier, bis wir zurücckommen!« rief ich und sprang auf die Straße. Zusammen mit Johnson überquerte ich die Fahrbahn. Ich mußte mich gewaltsam zur Ruhe zwingen. Am liebsten wäre ich gelaufen wie ein Sprinter.
    Das Hauptportal von Looker war geschlossen. Ich drückte die Klingel viermal hintereinander. Trotzdem aber rührte sich nichts.
    »Seltsam«, brummte Johnson. »Jetzt ist es halb acht. Die Burschen fangen doch bestimmt nicht erst um acht an zu arbeiten!«
    »Sehen wir uns mal um!« schlug ich vor.
    Wir gingen an der Front des langen Gebäudes vorbei. Im hinteren Drittel gab es noch einen schmaleren Eingang.
    Aber als meine Finger den Türknauf nur leise berührten, schwang die Tür bereits nach innen, lautlos, langsam und unheimlich auf. Vor uns tat sich ein Gang auf, der von zwei Lampen erhellt wurde.
    Wir lauschten, aber wir konnten nichts hören. Totenstille herrschte im Gebäude.
    Wir tappten den Flur entlang. Eine dicke Stahltür stand eine Handbreit auf. Wir wuchteten sie ganz auf und traten über die Schwelle in einen kahlen Raum, der außer einem Tisch und vier Stühlen nichts weiter enthielt.
    Aber eine zweite Stahltür führte auf der gegenüberliegenden Seite weiter, und auch diese Tür stand ein wenig offen. Wir stemmten uns dagegen.
    Und auf einmal sahen wir die ganze Bescherung. Alle Zähltische waren so leergefegt, als wären gerade die Putzfrauen mit dem Staubsauger dagewesen. Zwei leere, schlaffe Geldsäcke befanden sich mitten in dem großen Raum.
    Und ganz links, vor der Wand, lagen fünf Männer in einer Reihe.
    Zwei von ihnen trugen Uniformen und umgeschnallte Pistolentaschen.
    Die anderen waren in Zivil. Und doch hatten sie alle etwas gemeinsam: sie waren tot — erschossen!
    ***
    Wir rührten nichts an.
    Auf dem Absatz machten wir kehrt und liefen hinaus. Ein Glück, daß die Mordkommission noch an Ort und Stelle war.
    Im Einsatzwagen waren sie noch immer mit ihrer Besprechung beschäftigt.
    Ich riß die Tür auf und fiel Woolfe mit einer scharfen Geste ins Wort: »Stopp, Woolfe! Es gibt neue Arbeit! Da drüben liegt das Gebäude der Looker Express Company. Vorwiegend Geld transporte. Da ist heute nacht ein Überfall ausgeführt worden. Zwei Wächter und drei Kassierer liegen im Zählraum. Alle tot.«
    Während ein Teil der Beamten die Befragung der Nachbarschaft wegen des ermordeten Kindes fortsetzte, schwärmten die ersten schon wieder aus, um alle Leute wegen des Überfalls zu verhören. Jetzt interessierte uns jeder Wagen, der innerhalb der letzten zwölf Stunden in der Nähe geparkt, jede unbekannte Person, die sich in letzter Zeit hier herumgetrieben hatte. Ein Berg von Arbeit lag vor uns.
    1200 Anwohner dieser Straße und der nächsten Querstraßen mußten befragt werden. Aussagen, die auch nur einen Hauch von Bedeutung zu haben schienen, mußten protokolliert, geordnet und gesichtet werden.
    Phil und ich mußten ständig den Überblick über den Einsatz von 70 G-men und 40 Detectives der City Police haben, die uns der Polizeipräsident großzügig für den Vormittag zur Verfügung stellte.
    Inzwischen hatte

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