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0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes

0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes

Titel: 0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: die Stunde des Todes
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nun schon. Der Oberstaatsanwalt, zwei junge Staatsanwälte, der Polizeipräsident und ein Haufen anderer hoher Beamter standen herum und warteten. Der Himmel hatte sich milchgrau gefärbt. Es war 6.30 Uhr, und wir waren noch nicht dazu gekommen, eine Minute ruhig Luft zu holen. Tausend winzige Einzelentscheidungen hatten getroffen werden müssen.
    Wieso war von den vier Mülltonnen, die in einer Reihe standen, eine leer, so daß die Mörder das Opfer dort verbergen konnten? Zu welchem Haus gehörten die Mülltonnen, die genau in der Einfahrt zwischen zwei Gebäuden standen? Wer hatte die Tonnen auf den richtigen Platz zu stellen? Hatte jemand aus den umliegenden Häusern irgend etwas Auffälliges beobachtet? Sind verdächtige Männer in der Nähe gesehen worden? Hat man Geräusche gehört? Wann trat der Tod ein? Woher kam der Junge? Ist er hier ermordet worden oder woanders?
    Das FBI war in diesen Fall eingestiegen mit einem Heer von G-men. Außer den 40 Mann Verstärkung, die mit einer Sondermaschine nach New York geflogen worden waren, schwirrten die 30 Mann aus unserer Bereitschaft herum. Dazu kamen die G-men, aus denen sich unsere Mordkommission zusammensetzte. Und endlich waren da rund zwei Dutzend Cops, die die ganze Straße abgesperrt hielten, den Verkehr umgeleitet hatten und uns die Reporter vom Hals halten sollten.
    Nach altbewährter Manier hatten wir unsere Armee in Untergruppen zu je zehn Mann eingeteilt, die alle unter der Leitung eines G-man standen. Jeder Leiter berichtete uns die Ergebnisse seiner Gruppe, so daß wir uns nicht mit jedem Mann einzeln abzugeben hatten.
    »Wir hätten nicht halb soviel Leute zur Verfügung gehabt«, murmelte Horne, während er fast gierig an der Zigarette zog.
    »Das ist einer der Gründe, warum das FBI diese Sache an sich gezogen hat«, erklärte ich leise. »Hören Sie zu, Mac! Ich kann Ihnen keine Ruhe gönnen. Sie sind der Revierleiter, Sie wissen am besten Bescheid. Fahren Sie zurück zum Revier, setzen Sie sich an den Schreibtisch, und fertigen Sie eine Liste aller Vorbestraften aus Ihrem Bezirk an! Schreiben Sie dazu noch alle Personen auf, die zwar nicht vorbestraft sind, die Sie aber für fähig halten, ein Verbrechen zu begehen. Okay?«
    Horne nickte. »Okay, Cotton«, sagte er und rieb sich die Augen. Die Lider waren gerötet, und man konnte deutlich sehen, daß er Mühe hatte, die Augen offenzuhalten. Ich konnte es nicht ändern. Zum Schlafen hatten wir erst später Zeit.
    Ich winkte einen Kollegen aus der kleinen Gruppe von zehn Mann heran, die wir uns für besondere Aufträge zurückbehalten hatten.
    »Fahren Sie zum Hauptquartier der City Police! Lassen Sie feststellen, ob seit gestern nachmittag fünf Uhr hier in der Gegend oder in der Nähe Verkehrskontrollen durchgeführt worden sind! Wenn ja, schreiben Sie sich die Nummern aller Fahrzeuge ab, die hier kontrolliert worden sind! Unterstreichen Sie jede Nummer, mit der was nicht in Ordnung ist oder sein könnte!«
    »Verstanden.« Der Kollege setzte sich in Marsch.
    Ich besprach mich eine Weile mit Phil. Dann schickten wir zwei Männer auf die Suche, um den Lehrer heranzuschleppen, der Billie Randall unterrichtet hatte. Ich hatte längst mit dem unglücklichen Vater gesprochen. Irgendwelche Anhaltspunkte hatte er uns nicht geben können. Seines Wissens besaß er keine Feinde, die eines so scheußlichen Verbrechens fähig waren. Auch der Junge war allgemein beliebt, jedenfalls nach Meinung des Vaters.
    Um 7.04 Uhr trat Roger Woolfe, der Leiter der FBI-Mordkommission, zu uns. Wir setzten uns mit Mr. High in den großen Einsatzwagen der Kommission, um ein wenig von den anderen getrennt zu sein.
    Woolfe war Ire. Er hatte den viereckigen Schädel, die leichte Erregbarkeit und die ganze Fähigkeit dieses Volkes. Nachdem Phil als letzter zu uns in den Wagen gestiegen war und die Tür zugezogen hatte, gab uns Woolfe einen ersten Überblick über die Arbeit der Kommission.
    »Der Junge wurde gegen sieben Uhr getötet«, begann er. »Unser Arzt schwört darauf, daß es nicht früher als sechs und nicht später als acht gewesen ist. Nehmen wir also an, daß die Tat etwa gegen sieben Uhr verübt worden ist. Nach der Ausführung kommt jeder halbwegs gesunde Mensch mit etwas mehr Kraft als der Kleine in Frage.«
    »Auch Jugendliche?« fragte Mr. High. »Natürlich!« nickte Woolfe. »Schon ein 14jähriger könnte es getan haben. Viel gehört wirklich nicht dazu!«
    »Also könnte es sogar eine Frau gewesen

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