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0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes

0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes

Titel: 0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: die Stunde des Todes
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Mr. High, unser Distriktchef, ein kleines Hotel, das in der Nähe lag, vom Keller bis zum Dachboden kurzerhand gemietet, damit wir für die Sonderkommission unser Hauptquartier dort aufschlagen konnten. Ein paar Wagen aus der Fahrbereitschaft wurden dorthin beordert Auf der Fahrt zu unserem provisorischen Hauptquartier brachten sie ein paar Schreibmaschinen, Aktenmappen und anderen Bürokram mit.
    Gegen neun erschien der Präsident der Looker, die in dieser Straße nur eine verhältnismäßig kleine Filiale unterhalten hatte. Er brachte ein paar Buchhalter und Kassierer aus den anderen Filialen mit und beauftragte sie festzustellen, wie hoch die Beute gewesen war.
    Die Boys stürzten sich sofort auf die Unterlagen, nachdem Woolfe die Zahlstelle für sie freigegeben hatte.
    »Nichts«, brummte er mir im Vorbeigehen zu. »Keine Fußspuren, keine Fingerabdrücke, gar nichts. Nicht einmal ein paar Kratzer an den Türschlössern. Aber ich werde alle Schlösser noch ausbauen und im Labor unter dem Mikroskop untersuchen lassen.«
    »Dürfen wir uns davon etwas versprechen?« fragte ich skeptisch.
    Woolfe zuckte die Achseln. »Vielleicht finden wir Wachsspuren. Dann wissen wir wenigstens, daß sie sich Nachschlüssel gemacht haben. Und da die Schlösser nicht gerade einfach sind, kommt dann nur einer von den ganz großen Knackern in Frage. Wenn keine Wachsspuren an den Schlössern sind, liegt die Vermutung nahe, daß sie einer der fünf armen Burschen reingelassen hat.«
    Der Präsident der Looker Express Company trat an mich heran. Er mochte etwa 35 Jahre alt sein. Er hatte das herrische Gebaren des Emporkömmlings, der zu schnell und zu hoch geklettert ist.
    »Ich hörte, Sie sind der zuständige Mann hier?« näselte er von oben herab.
    Ich gab ihm sofort einen Dämpfer. »Ja, allerdings. Sie sind sicher der dritte Nachtwächter, wie?«
    Er konnte nicht wissen, daß Phil mir schon verraten hatte, wer dieser hochgeschossene, schlanke, hagere Mann mit den knöchernen Gesichtszügen war. Unwirsch starrte er mich an.
    »Ich bin der Präsident der Looker Express Company«, sagte er steif.
    »Oh«, griente ich, »nett, daß Sie sich hier sehen lassen. Haben Sie schon eine leise Ahnung, wieviel Dollars die Burschen erwischt haben?«
    Er preßte die Lippen aufeinander und musterte mich böse. »Ich finde diese Ausdrucksweise reichlich unangemessen«, zischte er. »Burschen? Ich würde eher Banditen sagen, Gangster, Lumpen und Mörder!«
    »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir meine Frage beantworten«, sagte ich. »Steht die Höhe der Beute schon fest?«
    »Nein, ich…«
    »Wer besitzt Schlüssel für dieses Gebäude?« unterbrach ich ihn.
    »Die beiden Wächter. Der Chefkassierer. Und ich.«
    »Der Chefkassierer und die beiden Wächter sind tot. Die können wir nicht mehr danach fragen«, stellte ich fest. »Aber es würde mich interessieren, von Ihnen zu erfahren, wo Sie seit gestern abend — etwa seit Einbruch der Dunkelheit — gewesen sind.« Ich sah ihn unschuldig an.
    Es dauerte eine Weile, bis er die Bedeutung dieser Frage vollkommen begriff. Er holte tief Luft.
    Noch bevor er ausbrechen konnte, sagte ich: »Aber diese Frage erörtern wir besser in meinem Büro. Ich werde Ihnen eine Vorladung schicken. Jetzt entschuldigen Sie mich, Mister, ich habe zu tun.«
    Ich drehte mich um und ließ ihn stehen. Mr. High stand nur ein paar Schritte weiter vor einer Säule und sprach mit Phil. Ich trat hinzu. Der Chef berichtete von der Einrichtung des provisorischen Hauptquartiers ganz in der Nähe.
    »Gott sei Dank«, sagte ich. »Es wäre eine Affenarbeit gewesen, die vielen Leute hier aus der Nachbarschaft erst zum Distriktgebäude zur Vernehmung zu fahren und anschließend wieder zurückzubringen. Dieses Hauptquartier war bitter notwendig. Übrigens wird sich der Präsident dieses Etablissements vermutlich Über mich beschweren, Chef. Ich habe ihn nach seinem Alibi gefragt.«
    Mr. High sah mich ernst an. »Sie haben das nicht ohne Grund getan, Jerry?« forschte er.
    Ich hob die Schultern. »Tatsache ist, daß die Gangster trotz komplizierter Schlösser hier reinkommen konnten. Kratzer sind an den Schlössern nicht gefunden worden. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß es möglich sein sollte, die Stahltüren mit einem Dietrich aufzukriegen. Also müssen die Räuber im Besitz passender Schlüssel gewesen sein. Bei dem Tatbestand halte ich es für notwendig, das Alibi eines jeden Mannes zu überprüfen und ihn auch sonst unter

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