0188 - Horrortrip zur Schönheitsfarm
Glasflasche.
Dann stand sie an der Tür. Ein letzter Blick, und im nächsten Augenblick schleuderte sie die Flasche. Sie schlug einen Bogen, prallte zu Boden, aber da hatte die Untote bereits die Tür zugezogen.
Die Explosion fegte durch den Gang. Der Donner hallte. Splittern, Krachen es war das reine Chaos.
Lady X rannte und hatte Glück, denn die Tür wurde aus dem Rahmen gefegt, und eine Feuersäule loderte aus dem Raum. Im selben Augenblick hielt dem Feuer gegenüber ein Lift.
Ein Mann erschien. John Sinclair!
***
»Nein!«
Auch Jane Collins konnte nicht mehr. Der Anblick schüttelte sie durch, und der Telefonhörer rutschte ihr aus den gefesselten Händen. Sie war nicht mehr dazu gekommen, die Polizei anzurufen, der Anblick des Supervampirs hatte sie geschockt.
Und hinter Vampiro-del-mar tauchte ein zweites Monster auf. Gefährlich, gewaltig und von unmenschlicher Brutalität, wie es nur Tokata, der Samurai des Satans, war.
Er schlug sofort mit seinem Schwert zu. Der in der Hölle geschmiedeten Klinge hatte das Glas nichts entgegenzusetzen. Es wurde wie fester Zuckerguss auseinandergehauen.
Jane hörte das Klirren und sah auch die riesigen Splitter, die in den Raum und damit in die Loge fielen wie ein gefährlicher gläserner Hagel, der sie überschütten wollte. Jane Collins wich zurück. In der Loge konnte sie nicht länger bleiben.
Die beiden Monster würden eindringen und sie fertigmachen. Erbarmungslos töten.
Jane erreichte die Tür mit nur zwei kleinen Schritten. Sie riss sie auf, als Tokata und Vampiro-del-mar zum zweiten Mal zuschlugen. So verschafften sie sich den Weg zu ihren Opfern.
Jane hetzte in die Halle. Tokata befand sich jetzt an der Tür, so nahe, dass er mitten im Licht stand. Es ließ seine Konturen jedoch nicht weich oder fließend erscheinen, das Gegenteil war der Fall. Das auf ihn fallende Licht hob seine gesamte Scheußlichkeit hervor, die den Samurai des Satans auszeichnete. Jane sah hinter der Maske etwas Helles schimmern.
Gebeine, deren scharfe Kanten und Splitter die pergamentartige Haut aufgerissen und zerstört hatten.
Diesmal war die Tür an der Reihe. Schräg von oben nach unten zog der Samurai des Satans sein gefährliches Schwert, und die schwere Glastür wurde durch die mörderische Wucht gesprengt. Die gewaltigen Glasstücke flogen wie große Eisschollen nach innen, und Jane Collins musste in Deckung gehen, wenn sie nicht getroffen werden wollte.
Sie dachte nicht nur an sich und zog die bewusstlose blonde Frau ebenfalls hinter einen Sessel in Sicherheit, die allerdings mehr als trügerisch war.
Wohin? Nach vorn konnte Jane nicht. Die beiden gefährlichen Mitglieder der Mordliga würden es nicht zulassen, dass die Detektivin das Haus verließ.
Blieb noch eine Chance. Wieder dorthin zurück, wo sie hergekommen war. In die Tiefe des Kellers, obwohl Jane klar war, dass sie dabei in eine Falle rannte.
Tokata hatte es geschafft. Die restlichen großen Splitter stieß er mit wuchtigen Tritten aus dem Rahmen und betrat wie ein Triumphator des Schreckens das Innere der Klinik.
Jane zog sich zurück. Sie blieb in geduckter Haltung und wollte zu den Fahrstühlen. Als sie einen schnellen Blick über die Schulter warf, da sah sie, dass beide Lifts unterwegs waren. Sie mussten sich zwischen den Etagen befinden, aber sie fuhren aufwärts. An der Leuchtskala erkannte Jane, dass sie stoppten. Sofort rannte die Detektivin auf einen zu. Da glitt die Tür bereits auf, und auch die Tür des zweiten öffnete sich.
Janes Augen weiteten sich vor Schreck. Heraus traten Frauen. Jüngere, ältere. Sie sah Sheila und Shao, sie erkannte Suko. Im selben Augenblick wusste sie, dass die Flüchtenden vom Regen in die Traufe geraten waren, denn sie konnte man als Opfer für Tokata und Vampiro-del-mar bezeichnen…
***
Ich hetzte durch den Keller! Wo konnte ich Jane Collins finden?
Wenn ich sie je fand, war sie vielleicht zu einem Vampir geworden, und Lady X hatte ihre grausame Rache vollenden können. Mein Kreuz hing inzwischen vor meiner Brust.
Ich war hochgradig erregt, stand gewissermaßen unter Strom.
Keine Tür war abgeschlossen. Überall konnte ich hinein, niemand störte mich oder hielt mich auf. Von Jane Collins sah ich nichts, auch die Scott lief mir nicht über den Weg. Minuten waren vergangen, so dass ich damit rechnen musste, Lady X nicht mehr zu finden.
Vielleicht oben? Ich enterte einen Lift. Viel zu lange dauerte mir die Fahrt. Sekunden wurden zu Ewigkeiten. Endlich
Weitere Kostenlose Bücher