0189 - Die Expedition der Mausbiber
Gleiter und setzten ihre Forschungsreise fort. Obwohl die Sonne sich schnell dem Horizont näherte, verging ihnen die Zeit viel zu langsam. Schließlich kehrten sie ins Schiff zurück, wo Zbron eine neue Theorie zu entwickeln begann. Jetzt hielt er die Durchsichtigen nicht mehr für einfache Projektionen, sondern für die Geister der Verstorbenen. Seine Artgenossen lachten ihn aus, bis sein Rüssel vor lauter Ärger knallrot angelaufen war. Die Sonne war blutrot im Meer versunken, und die Dämmerung wich dem Dunkel der Nacht. Der Planet hatte keinen Mond, außerdem standen nur wenig Sterne am Himmel.
Die Außenscheinwerfer der TRAMP schufen einen weißen Lichtdom rund um das Schiff, und überall an den Sichtluken waren Wachen, die nach den merkwürdigen Lebewesen Ausschau hielten. Etwa gegen zehn Uhr Ortszeit begann es in der TRAMP zu spuken. Gecko und ein Unither hatten gerade das Observatorium inspiziert und waren auf dem Rückweg zur Zentrale. Als sie um eine Ecke des Mittelgangs bogen, rannten sie in zwei durchscheinende Gestalten. Während der Unither einfach weiterging, blieb Gecko, von Entsetzen gepackt, unwillkürlich stehen. Er ‘sah sich von einem geisterhaften Lichtschein umgeben, während sein Gehirn verworrene Gedankenimpulse auf fing. „Sie haben mich gefressen!" kreischte er und teleportierte irgendwohin. Der Unither drehte sich um.
Gecko war verschwunden. Er sah nur noch die beiden Gespenster, die seine Richtung nahmen. Brüllend begann er, zu rennen und tauchte atemlos in der Zentrale auf. „Sie sind im Schiff - Gecko haben sie schon erwischt!" keuchte er und ringelte seinen Rüssel vor der Brust zusammen. „Ich habe es selbst gesehen."
„Was hast du gesehen?" erkundigte sich Zbron. Seine Stimme war seltsam gelassen. „Nun?" Der Unither berichtete stockend von seiner Begegnung mit den Fremden. Er hatte beobachten können, wie Gecko von ihnen verschlungen wurde und sich dann auflöste. „Unsinn", stellte Zbron fest. „Er hat sich in Sicherheit gebracht, das ist alles. Oder glaubst du, jemand könne Gecko verdauen, ohne daran einzugehen?" Zbron verließ sich ganz auf Oochs Schilderung. Er war davon überzeugt, daß der Mausbiber sich nicht irrte. Die Fremden mußten einfach harmlos sein, sonst war die TRAMP und ihre Mannschaft verloren. Das Erscheinen im Schiff bewies eindeutig, daß sie den Schutzschirm durchdrangen.
Es gab für sie ,keine Hindernisse. Gecko lernte inzwischen die Furcht kennen. Er hatte nur einen kurzen Teleportersprung ausgeführt und rematerialisierte irgendwo auf einem Gang.
Zuerst wußte er nicht, wo er war, aber dann sah er, daß er nur wenige Meter vom Quartier der Willys entfernt war. So schnell er konnte, rannte er zu dem Spezialluk und stürzte in den hell erleuchteten Raum. Was seine Augen sehen mußten, erfüllte ihn mit solcher Überraschung, daß er wie gebannt stehenblieb und begann, an seinem Verstand zu zweifeln.
Die Willys hockten als schimmernde Geleefladen im Kreis herum und hielten mit ausgestreckten Tentakeln körperlichen Kontakt.
Das taten sie immer dann, wenn sie besonders intensive Telepathieimpulse erzeugen oder andere empfangen wollten.
Aber das war es weniger, was Gecko so erschütterte.
Es waren die Gespenster. Der ganze Raum war mit ihnen angefüllt. Sie schwebten dicht über dem Boden, aber auch oben unter der Decke. Sie waren überall. Und sie unterhielten sich mit den Willys. Die Impulse waren so stark, daß auch Gecko sie verstehen konnte. Da sie schon im ersten Augenblick den Eindruck friedlicher Absichten vermittelten, blieb er. Er bereute es nicht. „ ... hochwohlgeborene Diener des wahren Lebens sind.
Wir begrüßen euch auf einer unserer Traumwelten als Freunde und Gäste und bedauern die unerfreulichen Umstände, die euch hierherbrachten. Betrachtet uns als eure Beschützer." Und die Willys antworteten alle! „Wir schätzen uns glücklich, eure Bekanntschaft zu machen, Träumer. Ihr seid auf dem Schiff willkommen, aber eure jetzige Erscheinung löst bei den nicht Eingeweihten Schrecken und Angst aus. Besonders jenes kleine Wesen dort, unser Kommandant, zittert vor Furcht. Beruhigt es."
Trotz ihrer offensichtlich friedlichen Absichten blieben die Durchsichtigen auch weiterhin unheimlich und unbegreiflich.
Vielleicht hätte Gecko es nun doch vorgezogen, das Weite zu suchen, aber die Bemerkung der Willys verletzte sein Ehrgefühl.
Sie glaubten, er habe Furcht. Eine Welle heroischen Stolzes hüllte Gecko ein. Mutig trat er
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