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0189 - Im Schatten der Ratte

0189 - Im Schatten der Ratte

Titel: 0189 - Im Schatten der Ratte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Schatten der Ratte (1 of 2)
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lächelte. »Wir werden hineingehen müssen, denn von selbst werden sie nicht herauskommen. Ich möchte nur verhindern, dass er eine Lücke findet, durch die er verschwinden kann. Jerry, bitte, verschaffen Sie mir eine Verbindung mit dem Chef der City Police.«
    Der Chef der New Yorker Polizei wurde von einem Telefonanruf aus seiner Kaminecke auf gestört.
    »Natürlich das FBI«, schimpfte er. »Könnt ihr einen Familienvater nie in Ruhe lassen. Ich erledige meine Arbeit auch größtenteils tagsüber.«
    »Tut mir leid, Sir, aber unsere Kunden sind leider nicht nur Verkehrssünder. Ich gebe weiter an Mr. High.«
    Ich hörte noch, dass der ehrenwerte Polizeichef nach Luft schnappte. Das FBI und die City Police führen ständig eine harmlose Art Krieg miteinander, aber selbstverständlich lassen wir uns gegenseitig nicht im Stich, wenn es ernst wird.
    »Hallo, Colonel Bender«, sagte der Chef. »Wir wollen Dillinger Nr. 2 ausheben, und wir brauchen Ihre Hilfe. Am besten kommen Sie ins Hauptquartier. Die Vorbereitungen müssen bis ungefähr Mitternacht getroffen sein. Um diese Zeit müssen wir zuschlagen.«
    Mr. High gab mir den Hörer. »In zehn Minuten ist er hier.«
    ***
    Der Colonel kam pünktlich. Er brachte seinen Einsatzleiter mit. Vor Mr. Highs großer Karte entwickelte sich eine Unterhaltung, die der Einsatzbesprechung in einem Generalstab glich.
    Ich stieß Phil in die Seite.
    »Es dauert mindestens zwei Stunden, bis sie alles organisiert haben. Ich schlage vor, dass .wir uns aufs Ohr legen, bis wir gebraucht werden.«
    Er nickte, und wir zogen uns auf die Couchen in unserem Büro zurück, wo wir einen großartigen Beweis für unsere prächtigen Nerven lieferten, denn wir schliefen, bis das Läuten des Telefons uns hochjagte.
    Mr. High war am Apparat. »Ich habe Sie schon vermisst«, sagte er. »Kommen Sie in den Hof. Wir starten!«
    Ich sah nach der Uhr. Es war wenige Minuten vor Mitternacht. Bis wir an Ort und Stelle sein konnten, musste es fast ein Uhr werden.
    Mr. High, Colonel Bender und sein Adjutant und Allan Clear saßen schon im großen Kommandowagen des Chefs der City Police. Wir stiegen hinzu.
    Das Kommando-Fahrzeug war ein massiver Kastenwagen mit einer SuperFunksprechanlage, an der zwei Funker hantierten.
    In ununterbrochener Folge liefen die Meldungen ein.
    »Streifenwagen 41 hat vorgeschriebenen Posten Ecke Saway Road Chelsea Street bezogen.«
    »Lieutenant Dalay und zwanzig Mann haben Aufstellung im Kissena Park genommen.«
    »Scheinwerfergruppe 3 in Bereitschaft!«
    Colonel Benders Adjutant markierte nach jeder Meldung die eingenommenen Stellungen der eingesetzten Einheiten auf einer Karte. Als wir über die Queensborcj Bridge nach Queens hineinfuhren, sagte er: »Sir, die Falle ist geschlossen.«
    Der Sprechverkehr ebbte ab. In tiefem Schweigen steuerten wir die Chelsea Street an.
    Als wir die Straße erreichten, befahl Mr. High, langsamer zu fahren. Wir passierten zwei, drei Häuser. Dann kam eine lange, fast mannshohe, aber an vielen Stellen zerfallene Fabrikmauer.
    »Stopp!«, sagte der Chef. Hinter uns hielten zwei Wagen, in denen insgesamt zehn FBI-Beamte'saßen, jeder eine Maschinenpistole zwischen den Knien. Die Straße war leer, dunkel und still. Nichts deutete darauf hin, dass in einem Umkreis von einer knappen Meile mehr als zweihundert Männer bereitstanden. Der Chef stieg als Erster aus. Colonel Bender, Phil, Clear und ich folgten ihm.
    »Wir brauchen eine der Scheinwerfergruppen hier«, stellte Mr. High fest. Der Colonel gab seinem Adjutanten ein Zeichen. Sekunden später ging der Ruf hinaus: »Scheinwerfer 1 zum Eingang der Fabrik.«
    Nur zwei Minuten verstrichen, bis ein geschlossener Lastwagen anrollte. Vier Cops, die Standscheinwerfer über den Schultern, sprangen heraus. Mr. High wies ihnen persönlich die Plätze an. Die Cops besetzten den Eingang und die Lücken in der Mauer. Mit leisem Schnurren liefen die Kabel ab.
    »Licht!«, befahl der Chef. Das Stromaggregat im Wagen heulte auf. Die Scheinwerfer schleuderten gleißend weiße Lichtbündel in die Nacht.
    Ich stand noch am Kommandowagen und griff mir eine MP aus dem Waffenhalter. Auch Phil und Clear bedienten sich.
    Mr. High trat zu uns. »Augenblick noch, Jerry!«
    Er ließ sich vom Funker das Mikrofon des Lautsprechers geben, hielt es an den Mund, ließ es aber noch einmal sinken. Mit einem kleinen Lächeln fragte er mich: »Wie soll ich ihn anreden, Jerry? Dillinger oder Ratcliff?«
    »Okay, nennen Sie ihn ruhig

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