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0189 - Im Schatten der Ratte

0189 - Im Schatten der Ratte

Titel: 0189 - Im Schatten der Ratte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Schatten der Ratte (1 of 2)
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hatte.
    »Trink«, sagte ich, »und spüle deinen Kummer herunter. Es lässt sich ohnedies nichts mehr ändern.«
    Er richtete sich auf, stöhnte und tastete nach seinem Schädel. Dann nahm er das Glas in seine Pranke und leerte es auf einen Zug. Unschlüssig hielt er es in der Hand. In seinem Gesicht zuckte es, als wolle er anfangen zu weinen. Plötzlich schrie er: »Verdammt! Oh, verdammt!«, und feuerte das Glas gegen die Wand, wo es klirrend zerbrach. Charles Wannigan vergrub das Gesicht in den Händen.
    »Mir scheint, du siehst ein, wie dick die Tinte ist, in der du sitzt«, sagte ich ruhig.
    Er hob den Kopf. Seine Lippen zitterten, und seine Augen flackerten.
    »Das ist alles Dillingers Schuld. G-man, glaub mir, Dillinger allein hat das alles ausgeheckt, er hat es durchgeführt. G-man, ich habe keinen Finger krumm gemacht. Ich habe nicht geschossen. Ich…«
    »Okay«, unterbrach ich, »das wird sich heraussteilen, sobald wir deinen Chef gefasst haben.« Ich senkte den Blick in die unsicheren Augen des Gangsters.
    »Wo«, fragte ich langsam, »können wir John Dillinger Nr. 2 finden?«
    »In Queens!«, stieß Wannigan hervor. »In der Chelsea Street, nahe beim Kissena Park.«
    Wortlos zog ich die Jacke an.
    »Komm!«, befahl ich.
    Phil blieb hinter dem Gangster, und er behielt ihn im Auge, als Wannigan sich auf den Notsitz des Jaguars quetschte. Ich selbst klemmte mich hinter das Steuer.
    Während ich den Wagen mit hoher Geschwindigkeit zum Hauptquartier brachte, fragte Phil Charles Wannigan nach Einzelheiten über Dillingers Unterschlupf aus. Es handelte sich um ein verlassenes Fabrikgelände, in dem noch einige Baulichkeiten bewohnbar waren. Der Gangster beschrieb die Gegend genau. Die Rückfront des Geländes stieß an den Kissena Park.
    »Hält sich Dillinger allein dort auf?«
    »Nein, wir haben alle dort gehaust. Dillinger wollte nicht, dass jeder für sich eine Unterkunft suchte. Wir haben uns seinem Befehl gefügt, nur Babyface ließ sich nicht zur Vernunft bringen.«
    »Frag ihn, wie sie es geschafft haben, nach dem Watergap-Überfall den Sperren zu entgehen«, sagte ich vom Steuer her.
    »Dillinger hat eine Hütte in einem Waldgelände auf halbem Weg zwischen Watergap und New York gepachtet. Wir wechselten aus den gestohlenen Wagen in einen Ford um, der Dillinger gehört. Damit fuhren wir zu der Hütte. Der Wagen wurde uutergestellt. Getrennt, ohne Waffen und ohne das Geld, fuhren wir mit der Bahn nach New York. Dillinger selbst brachte das Geld. Die Waffen, die wir in Watergap benutzten, befinden sich noch in der Hütte.«
    »Ist Dillinger unbewaffnet?«
    »Nein, wir bekamen genug von dem Zeug in Cornwall, um einen Teil in der Chelsea Street lassen zu können, aber das meiste befindet sich jetzt in der Hütte.«
    Ich stoppte den Jaguar auf dem Hof des Hauptquartiers. Vom Posten erfuhr ich, dass Mr. High erst vor einer halben Stunde nach Hause gegangen war. Ich ließ mir seinen Privatanschluss geben.
    »Tut mir leid, Chef, Sie stören zu müssen, aber wir wissen, wo Dillinger sich aufhält. Es wird notwendig sein, ihn in einem Großeinsatz auszuräuchern.«
    »In Ordnung, Jerry«, antwortete Mr. High ruhig. »Ich komme sofort.«
    ***
    Zehn Minuten später standen wir im Chef-Büro vor der großen Karte New Yorks. Außer dem Chef, Phil und mir befanden sich noch Allan Clear und zwei Kollegen im Zimmer, die bei Großeinsätzen einzelne Gruppen führen. Dazwischen stand Charles Wannigan, jetzt mit Handschellen an den Gelenken. Er hatte seine Aussagen und die Beschreibung des toten Fabrikgeländes wiederholt. Seine Sätze waren auf Band festgehalten worden. Mr. High läutete nach einem Beamten und ließ Wannigan abführen.
    »Meiner Meinung nach ist die Gegend schlecht für eine Überrumpelung geeignet«, erläuterte der Chef. »Am liebsten würde ich den Tagesanbruch abwarten, aber wir müssen befürchten, dass Dillinger misstrauisch wird, wenn Wannigan nicht im Laufe der Nacht zurückkommt. Wir können nicht in das Fabrikgelände eindringen, ohne bemerkt zu werden. Aus diesem Grund müssen wir den Bogen weit fassen. Der nördliche Teil des Kissena Parkes muss einbezogen werden. Dort wird es am schwierigsten sein, den Ring lückenlos zu schließen. - Ich schätze, dass wir etwa zweihundert Cops brauchen und fünfzig von unseren Leuten.«
    Phil gab einen Knurrlaut von sich. Der Chef hörte es, sah ihn an.
    »Anderer Meinung, Phil?«
    »Warum gehen wir nicht einfach hinein und holen ihn?«
    Mr. High

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