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019 - Bei Vollmond wird gepfählt

019 - Bei Vollmond wird gepfählt

Titel: 019 - Bei Vollmond wird gepfählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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es düster, doch ein Licht von einer entfernten Neonreklame ließ die Umrisse von Garagen, Anbauten, Mülltonnen und vier geparkten Wagen erkennen.
    Dorian ging zielstrebig auf seinen metallblauen Rover zu. Nach dem schummrigen Licht im Club brauchten seine Augen sich nicht allzusehr umzustellen. Er öffnete den Kofferraum des Rover. »Ich habe hier etwas, was Sie interessieren wird.«
    Rex Halloway stand vor ihm. Seine Augen funkelten rötlich, ein heiseres Fauchen kam aus seiner Kehle. Lange Vampirzähne schimmerten in der Dunkelheit. Und ehe Dorian Hunter die Tasche im Kofferraum des Rover öffnen konnte, ging ihm Halloway auch schon an die Kehle.
    Der Dämonenkiller hatte keine Gelegenheit mehr, seine Notausrüstung einzusetzen. Die Hand des Vampirs packte Dorian am Kragen; sie war eiskalt. Die Vampirzähne näherten sich seiner Kehle. Er riß sich mit einer heftigen Bewegung los. Der Verband öffnete sich, und die rechte Hand des Vampirs fiel zu Boden. Kein Tropfen Blut floß aus dem Armstumpf. Dorian stieß die grausige Kreatur zurück, die einmal Rex Halloway gewesen war. Die Tasche im Kofferraum zu öffnen, hatte er keine Zeit. So packte er den Wagenheber und schmetterte das schwere Eisen dem Vampir ins Gesicht.
    Knochen krachten, aber der Angreifer gab keinen Laut von sich. Er wankte nicht einmal. Seine linke Hand packte Dorians Arm, doch er konnte sich wieder losreißen.
    Halloways Gesicht war jetzt eine formlose Masse. Die Augen funkelten Dorian in abgrundtiefem Haß an. Mit gefletschten Zähnen wollte der Vampir sich auf den Dämonenkiller stürzen, doch Dorian gab ihm einen Tritt und knallte ihm den Wagenheber vor die Brust. Endlich gelang es ihm, die Tasche aufzureißen. Seine tastende Hand fand ein Kreuz und einen Pflock. Halloway heulte wütend auf und griff wieder an, die Zähne gefletscht. Da hielt Dorian ihm das silberne Kreuz entgegen, und aus dem Wutgeheul wurde ein Wehgeschrei.
    Sicher wurde der Lärm in den Häusern rundum und vielleicht auch im Strip-Lokal gehört, aber hier in Soho hielt sich bei Nacht jeder wohlweislich zurück, wenn er solche Laute hörte.
    Dorian trieb den Vampir mit dem Kreuz zurück, bis er mit dem Rücken gegen ein eisernes Garagentor stieß. Halloway schlug die Hände vors Gesicht, um das funkelnde Silberkreuz nicht sehen zu müssen. Dorian setzte ihm mit der Linken die Spitze des Pflocks an die Stelle, wo das Herz sein mußte, steckte das silberne Kreuz ein und schlug mit der geballten Faust auf den Pflock ein. Seine Faust trieb dem Vampir den Pflock durchs Herz. Der Schrei, den der Untote ausstieß, war sicher noch drei Straßen weiter zu hören.
    Dorian keuchte. Der kurze, aber außerordentlich harte Kampf hatte ihn sehr angestrengt. Er schloß den Kofferraum des Rover ab und ging auf die Hintertür des Strip-Lokals zu. Drei Männer, unter ihnen der Manager, und zwei Bardamen kamen ihm entgegen. Die Hofbeleuchtung, die aus drei hellen Lampen bestand, wurde eingeschaltet. Einer der drei Männer hatte die Hand unter der karierten Jacke, und es war nicht anzunehmen, daß es seine Brieftasche war, die er festhielt.
    »Was ist los?« fragte der Manager aufgeregt.
    Dorian hob die Schultern. »Keine Ahnung, ich war ein wenig frische Luft schnappen, da hörte ich den Schrei und wollte nachsehen. Aber jetzt rührt sich nichts mehr.«
    Er wollte ins Haus gehen, aber da rief eines der Mädchen: »Da hinten bei den Autos liegt einer!«
    Dorian drehte sich um. »Tatsächlich! In der Dunkelheit vorhin habe ich das gar nicht bemerkt.«
    Alle sechs gingen zu der am Boden niedergestreckten Gestalt. Die beiden Bardamen schrien gellend auf. Die eine schrillte wie eine falsch eingestellte Sirene, bis ihr einer der Männer, ein vierschrötiger Schlägertyp, eine schallende Ohrfeige gab.
    Der Anblick, der sich den vier Männern und den beiden Mädchen bot, war aber auch schrecklich genug. Die Leiche mit dem Pflock in der Brust war in Auflösung begriffen. Rex Halloways Körper war in kurzer Zeit zu einer uralten Mumie zusammengeschrumpft; auch seine Kleidung hatte diesen Prozeß mitgemacht; das Gewebe zerfaserte und wurde brüchig. Vor den Augen der entsetzten Zuschauer zerfiel der Vampir zu einem Häufchen Asche. Nur der Holzpflock blieb übrig. Er wies keine Spur von Blut auf.
    »Was – was ist das?« stammelte der Nachtclubmanager.
    »Ein Häufchen Staub und ein Stück Holz«, antwortete Dorian. »Ich habe gesehen, was Sie alle gesehen haben, aber ich werde mich hüten, es

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