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019 - Das Sklavenspiel

019 - Das Sklavenspiel

Titel: 019 - Das Sklavenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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ein Drittel hüllte den Gang in trübes Rotlicht. Für die Neonbeleuchtung reichte der Strom allerdings nicht aus.
    Draußen wurden Schreie laut. Die Hyänen sprangen die ersten Sklaven an. Chip und Dale drängten hinter Matt in den verlassenen Bunker; ihnen folgten Navok und Crane, der sich endlich aufgerappelt hatte.
    »Wo bleibt ihr denn?!«, rief Matt nach draußen, denn er fürchtete um Aruula. Schmerzerfüllte Schreie drangen zu ihm herab. Da eilte die Barbarin endlich herbei, gefolgt von Arzak, Nerk und Grath.
    Erleichtert schloss Matt seine Gefährtin in die Arme, doch das Donnern der zuklappenden Stahltür dämpfte ihre Wiedersehensfreude. Matt traute seinen Augen nicht. Grath und Nerk hatten den Eingang geschlossen, obwohl sich draußen noch ein halbes Dutzend ihrer Männer befanden!
    »Seit ihr wahnsinnig?!«, brüllte er. »Lasst die anderen rein.«
    »Die sind schon Hyänenfutter«, gab Grath kalt zurück. Auf seinem Gesicht zeichnete sich nicht das geringste Mitleid mit den Unglücklichen ab. Ihm war nur wichtig, dass er selbst davon gekommen war.
    Plötzlich hämmerte es von draußen gegen die Tür.
    »Lasst mich rein«, schrie jemand in Todesangst, »sie sind schon hinter mir!«
    Eine Sekunde später war ein dreifaches Fauchen zu hören, gefolgt vom Geräusch reißenden Fleisches und einem gepeinigten Schrei, der abrupt endete.
    »Siehst du«, sagte Grath leichthin. »Ich hab’s doch gesagt: Hyänenfutter.«
    »Dieser Mann könnte noch leben, wenn die Tür offen gewesen wäre«, bellte Matt. Er zitterte vor Wut. Am liebsten hätte er sich auf Grath gestürzt und den brutalen Kerl mit bloßen Fäusten zusammengeschlagen. Doch er beherrschte sich. Wenn sie sich jetzt gegenseitig an die Gurgel gingen, setzten sie nur fort, was die Hyänen nicht geschafft hatten.
    Ein fellbesetzter Arm senkte sich auf Matts Schulter.
    »Lass es gut sein«, beruhigte ihn Arzak. »Es war ja keiner aus unserer Gruppe dabei.«
    »Das macht es nicht besser«, zischte Matthew, obwohl er wusste, dass der Wulfane es nur gut meinte.
    »Dein Edelmut ist wirklich zum Kotzen«, ätzte Grath, während er sich in dem Tunnel umsah, der mit den Hinterlassenschaften der Royal Army vollgestopft war.
    Unzählige Kisten mit Uniformen und verdorbenen Lebensmittelrationen standen hier herum. Offensichtlich hatten die Soldaten vor dem Verlassen der Basis ein Vorratslager angelegt, das später nie genutzt worden war. Matthew überlief es siedend heiß, als er sah, dass hier auch unzählige Waffen- und Munitionskisten lagerten. Maschinengewehre, Panzerfäuste, Sprengminen - lauter schweres Kriegsgerät.
    Staunend stolperte er zwischen den Behältern umher, die entlang der Schießbahn aufgestapelt waren. Mit diesem Arsenal konnte man eine ganze Armee ausrüsten ! In den Händen der Rojaals - oder auch nur von Kerlen wir Grath würde es tausendfaches Unheil herauf beschwören !
    »Lasst uns einige Kisten aufbrechen«, schlug der Hüne bereits vor. »Vielleicht finden wir etwas, das wir gebrauchen können.«
    »Auf keinen Fall«, fuhr Matt dazwischen.
    »Dann fliegen wir alle in die Luft!«
    »Wieso das denn?«, fragte Grath ungläubig.
    »Aus dem gleichen Grund, aus dem die Minen explodiert sind«, gab der Pilot nebulös zurück. »Willst du so enden wie deine Leute auf der Lichtung?«
    Grath schüttelte den Kopf. Nein, das wollte er bestimmt nicht. Es war ihm zwar ein Rätsel, was das mit diesem Bunker zu tun hatte, aber bislang hatte der blonde Klugscheißer immer Recht behalten. Also sollte er wohl besser auf ihn hören.
    Auch die Anderen überfiel ein kalter Schauer bei Matts Worten. Nur Aruula, die seine Emotionen erlauschen konnte, ahnte seine wahren Motive. Er wollte Grath Angst einjagen, um ihn von den gefährlichen Waffen fernzuhalten.
    »Los, wir müssen alle so schnell wie möglich raus hier«, feuerte Matthew die Gruppe an.
    Sie eilten die Schießbahn entlang. Dabei wurde es immer düsterer, denn mehr und mehr Birnen der Notbeleuchtung gaben zischend ihren Geist auf. So merkten es die Anderen nicht, als Matt, der am Ende der Kette lief, plötzlich stehen blieb.
    ***
    Er hatte endlich etwas entdeckt, nach dem er schon seit Minuten Ausschau hielt: ein Blechbehälter mit Zeitzünderminen. Hastig hebelte er den Deckel mit seinem Säbel auf. Die Kiste war bis zum Rand mit verschweißten Paketen vollgestopft. Er schlitzte eine der Plastikhüllen auf.
    Die Mine hinterließ ein vertrautes Gefühl in seinen Händen. Er war an ihr ausgebildet

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